Wir appellieren an die chinesische Regierung Frau Xiong Wei und alle anderen inhaftierten Falun Gong Praktizierenden sofort frei zu lassen.
Frau Xiong Wei haben wir während ihrer Studienzeit an der TU Berlin als Falun Gong-Übende kennen und schätzen gelernt. Sie wurde am 5.1.2002 in Peking festgenommen, nur weil sie sich friedlich für Falun Gong einsetzte. Wir alle sind um ihr Leben sehr besorgt. Nach ihrer Verhaftung wurde sogar ihrer Familie jegliche Kontaktaufnahme verwehrt.
Wir fordern die chinesische Regierung auf, die Gewissensfreiheit zu garantieren und die grundlegenden Menschenrechte einzuhalten.
Seit zweieinhalb Jahren sind Millionen von Falun Gong Praktizierenden in China Verleumdung, sozialer Ausgrenzung, Enteignung, grausamer Folter und Tod ausgesetzt. In dieser, für gewöhnliche Menschen unerträglichen Lage haben die Falun Gong Praktizierenden in China unermüdlich und mit ausschließlich friedlichen und legalen Mitteln dazu aufgerufen, die ungerechte und auf fingierten Geschichten beruhende Verfolgungskampagne zu beenden. Es ist bislang aus keiner unabhängigen Quelle bekannt, dass auch nur ein Falun Gong Praktizierender die Hand gegen die Polizei erhoben oder in irgendeiner Weise dem chinesischen Staat geschadet hat. Im Gegenteil haben sich die Falun Gong Praktizierenden vor und nach dem Beginn der Verfolgung in beispielhafter Weise dem chinesischen Staat gegenüber loyal gezeigt.
Eine kleine Gruppe innerhalb der Regierung missbraucht den Medienapparat, den Verwaltungs- und den Polizeiapparat um ein Milliardenvolk zu betrügen und gegen Falun Gong aufzuhetzen. Das erklärte Ziel der chinesischen Regierung, die Menschen, die sich nach den Werten Wahrhaftigkeit, Güte und Toleranz ausrichten, zu eliminieren, ist ein Anschlag auf die Grundlagen menschlichen Zusammenlebens. Wenn die grundlegendsten Menschenrechte, und sei es auch nur in einem weit entfernten Land, mit Füssen getreten werden und man dies gewähren lässt, droht diese Menschenverachtung sich auszubreiten und zu eskalieren. Dies darf den Augen der Welt nicht vorenthalten werden.
Wir gehen als deutsche Staatsbürger auf den Platz des Himmlischen Friedens um dem betrogenen chinesischen Volk und der Weltöffentlichkeit zu sagen, dass Falun Gong ein kostbarer Teil chinesischer Kultur ist, und dass es eine Lehre beinhaltet, die auch in Deutschland verstanden und geschätzt wird. Weder wollen wir mit unserer Aktion provozieren noch suchen wir den Konflikt mit der chinesischen Regierung oder der chinesischen Polizei. Sind doch die Polizisten auf der Strasse vielfach selbst von den Machthabern über die wahren Umstände getäuscht.
Die Geschichte zeigt uns, dass diejenigen die in Zeiten der Ungerechtigkeit und des Terrors den Mut hatten auf gewaltlose Weise für Gerechtigkeit und Frieden einzutreten, von den folgenden Generationen als Vorbilder hochgeachtet wurden. So zum Beispiel in der deutschen Geschichte die Geschwister Scholl, in Amerika Martin Luther King oder in Indien Mahatma Gandhi, um nur einige zu nennen.
Die Tugenden Wahrhaftigkeit, Güte und Toleranz, für die die Falun Gong Praktizierenden in China einstehen, sind die Werte aller Menschen, ohne die ein friedliches Zusammenleben auf dieser Erde nicht möglich wäre. Die Falun Gong Praktizierenden in China haben in den letzten Jahren auf bewundernswerte Weise gezeigt, dass sie diese Werte nicht nur dem Worte nach gutheißen, sondern sie auch mit Leib und Seele verkörpern. Äußerstem physischen und psychischem Druck trotzend, verleugnen sie nicht die Werte, an die sie in ihrem Innersten glauben und die für uns alle so wichtig sind. Sie sind damit zum Beispiel und Hoffnungsträger für all diejenigen geworden, die an das Gute im Menschen glauben, denen jedoch die Kraft oder die Erkenntnis fehlt, auch in schwierigen Momenten daran festzuhalten.