Der 23-jährige Florian Akbar aus Ottensen ist gestern offenbar in Peking von der Polizei verhaftet worden. Ein Polizist habe den Studenten an den Haaren gepackt und zu Boden geworfen, berichtete ein Sprecher der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte in Frankfurt. Seit dem Vorfall haben Angehörige nichts mehr von Akbar gehört.
Akbar war zum Platz des Himmlischen Friedens gegangen, wo ausländische Anhänger der in China verbotenen Falun Gong-Bewegung sich zu einer Protestaktion versammelt hatten. Mehrere 100 Polizisten lösten die Versammlung auf. Augenzeugen gehen davon aus, dass außer Akbar mehr als 40 Demonstranten von der Polizei abtransportiert wurden. Das Auswärtige Amt hat noch keinen Überblick über die Zahl der Festgenommenen. Die Botschaft versuche, Kontakt zu den Inhaftierten aufzunehmen.
Obwohl Akbar Mitglied der Falun Gong-Bewegung ist, glaubt seine Frau Szilvia (21) nicht, dass er an der Demonstration teilgenommen hat. Bevor Akbar gestern morgen sein Hotel verließ, hatte er seine Frau angerufen. "Er war bester Laune", erinnert sich Szilvia Akbar.
Das junge Studenten-Paar ist erst seit einem Monat verheiratet. Die 21-Jährige hatte ihrem Mann die einwöchige Reise geschenkt, "weil er sich das so sehr gewünscht hat". (tz)