China hat nach den Protesten für die Meditationsbewegung Falun Gong insgesamt 53 ausländische Demonstranten ausgewiesen. Eine Sprecherin des Außenministeriums sagte am Samstag in Peking, weitere sechs Festgenommene blieben in Polizeigewahrsam, weil sie keine Pässe bei sich hätten und sich weigerten, ihre Namen zu nennen.
Es war das erste Mal, dass sich die Regierung offiziell zu den Vorkommenissen auf dem Platz des Himmlischen Friedens am Donnerstag äußerte. Die Ministeriumssprecherin sagte weiter, die Ausgewiesenen stammten aus zwölf Ländern. Diplomaten hatten am Freitag erklärt, die chinesischen Behörden hätten mindestens 33 Amerikaner, fünf Deutsche und vier Briten ausgewiesen.
Inhaftierte: Von Polizisten geschlagen
Einige der festgenommenen US-Bürger berichteten bei ihrer Rückkehr in die Heimat, sie seien von den chinesischen Polizisten geschlagen worden. Die Sicherheitskräfte hätten sie sofort angegriffen, als sie versucht hätten, auf dem Tiananmen-Platz Plakate zu entrollen.
Rund eine Woche vor dem Besuch von US-Präsident George W. Bush in China war es die bislang größte Demonstration von ausländischen Falun-Gong-Mitgliedern im Land. Die Falun-Gong-Bewegung, die sich als traditionelle, auf Elementen des Buddhismus und Taoismus beruhende Bewegung bezeichnet, ist in China seit 1999 verboten. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen werden tausende chinesische Falun-Gong-Anhänger in Arbeitslagern festgehalten.
Mit Material von AP