(Clerwisdom.net) Levi Browde und Jason Luftos waren zwei der westlichen Praktizierenden, die illegal festgenommen wurden, als sie zum Tiananmen - Platz gingen, um dort friedlich für Falun Gong zu appellieren. Das war am Nachmittag des 11. Februar 2002.
Lesen
Während des ersten Jahres nachdem ich das Fa (Gebot) erhalten hatte, war das Lesen die Grundlage, auf der meine Kultivierung und auch mein Leben sich gründete. Die kostbarste Zeit meines Tages, die Zeit auf die ich mich am meisten freute, war der Abend wenn ich mich hinsetzen konnte, um das Buch Zhuan Falun zu lesen.
Ich pflegte ein Kapitel im Zhuan Falun durchzulesen und versuchte dann noch irgend etwas anderes zusätzlich zu lesen. Ich weiß noch , wie unglaublich es mir vorkam, dass so eine einfache Tat mich in so kurzer Zeit so ganz und gar verändern und weiterbringen konnte.
Wenn ich das Fa studierte, entfalteten sich Verstehen und tiefe Veränderungen in mir. Ich fühlte wirklich, dass Zhuan Falun eine Leiter zum Himmel war, auf der ich höher und höher hinaufkletterte, je mehr ich studierte und seine Inhalte in meinem Herzen aufnehmen konnte.
Manchmal, wenn ich das Buch niederlegte und aus meinem Fenster über die Lichter der Stadt blickte, dachte ich über die Beziehungen der Räume, den Sinn des menschlichen Daseins und den Grund, weshalb ich gerade zu der Zeit der Fa - Berichtigung hier war.
Dann allerdings, vor Monaten schon, passierte ganz langsam eine Veränderung. Es ergaben sich immer mehr Verantwortlichkeiten für die Dafa- Arbeit und die örtliche Umgebung des Praktizierens verlor immer mehr an Wichtigkeit, weil alle Praktizierenden in ihrer Arbeit fleißiger wurden.
Ich wußte zwar immer noch, wie wichtig das Lesen ist und blieb auch immer noch dabei, täglich das Fa zu lernen, aber im Rückblick sehe ich, dass die Art, das Fa zu Studieren sich langsam verweltlichte und sich mit den menschlichen Konzepten von Studium und Lesen verhüllte. Manchmal war es besser, manchmal wieder schlechter, aber insgesamt hatte sich die Bedeutung des Lesens verändert, während es doch früher die wichtigste und heiligste Aufgabe für mich war und in meinem Herzen die wertvollste Gabe gewesen war. Jetzt hat das Fa-Lernen aber immer mehr den Sinn von menschlicher Verantwortlichkeit bekommen, als ob es etwas sei, was ich täglich zu tun habe wie eine unangenehme Hausarbeit. Dazu bildete sich in meinem Bewusstsein die Vorstellung, als ob das Fa- Lernen nur eine notwendige Unterstützung meiner anderen Dafa - Arbeit wäre, statt einer heiligen und notwendigen Bemühung um meiner selbst willen. Mein klares Bewusstsein sah das Fa - Studium zwar noch als notwendig an; aber die Heiligkeit und das Bewusstsein des Studiums als wertvolle Gabe waren dahin. Sie wurden mehr und mehr durch die Verpflichtung zu einer gewöhnlichen Aufgabe ersetzt.
Meine Kultivierung und die Dafa - Arbeit machten ziemlich gute Fortschritte. Als Kultivierender stolperte ich zuzeiten und wenn ich in mir selbst nachschaute, konnte ich eine Schwierigkeit erkennen und dann vorwärtsgehen, wenn ich mich von einer Eigenwilligkeit befreit hatte. Aber über viele Monate hin hatte ich das Gefühl, dass ich einen größeren Schritt machen müsse, um mit der Fa - Berichtigung Schritt halten zu können und um meiner Rolle als Dafa-Teilchen voll und ganz gerecht zu werden. Aber ich schien einfach nicht fähig zu sein, diesen Schritt zu tun, schlimmer noch, zu erkennen, welcher Schritt überhaupt zu tun war.
Ich fand darüber hinaus, dass selbst die einfachsten Dinge mir Ärger bereiteten, z. B. morgens aufzustehen, um die Übungen zu machen oder wenigstens ein Kapitel von Zhuan Falun abends ganz durchzulesen, meine Umgebung mit aufrichtigen Gedanken in Ordnung zu bringen und so weiter. Ich sagte mir selbst in Gedanken: Du müßtest mehr lesen, aber wieder und wieder fuhr ich fort, das FA - Lernen als unangenehme Arbeit statt als kostbare Zeit, die ich wertschätzen sollte zu betrachten, weil ich so eifrig bei der Dafa- Arbeit und mit der guten Beendigung all ihrer Vorhaben beschäftigt war. Es gibt Zeiten, in denen ich das Fa gut lerne und Grenzen durchbreche; aber mehr und mehr habe ich das Gefühl, dass ich nur durch meine Kultivierung stolpere, statt fleißig und aufrichtig in Übereinstimmung mit den Erfordernissen der Fa - Berichtigung in dieser Zeit voranzukommen.
Die Rückkehr zum aufrichtigen Fa-Lernen
Kürzlich hatten wir eine intensive Lesesitzung in unserer Gruppe. Wir lasen am ersten Tag drei Kapitel des Zhuan Falun. Während des ersten Kapitels war ich sehr müde und kämpfte mich durch das Lesen. Eine Schwierigkeit, der ich schon eine ganze Zeit gegenüberstand. Beim zweiten Kaptitel war ich immer noch ein bisschen müde, aber mein Geist wurde nach und nach klarer. Als wir das dritte Kapitel lasen, wurde mein Geist sehr scharf. Ich konnte wieder die Kostbarkeit dieser Gelegenheit, das Fa zu lernen, spüren und die tiefschürfende Weise, wie dieser banale Akt mein Dasein zutiefst verändert.
Nach diesem ersten Tag verwandelte sich mein Leben ganz und gar. Ich fühlte mein Dasein automatisch im Tao. Mein Denken war klar und ich wußte, was ich tun musste. Meine Energie war stark und ich schwankte nicht. Mein Geist war ruhig und klar und sah jeden Augenblick der sich näherte vom Standpunkt eines Kultivierenden statt durch die Augenblicke des Tages zu torkeln, manchmal mich kultivierend und manchmal nicht und dabei nicht sehr klar.
Am Nachmittag des dritten Tages beendeten wir das Lesen von Zhuan Falun . Dieses intensive Lesen erinnerte mich wieder daran, wie kostbar und heilig die Gelegenheit ist, das Fa zu lernen. Es ist wirklich eine Leiter zum Himmel und die Grundlage, auf die sich unsere Kultivierung und alle Dafa-Arbeit gründen sollte. Wie der Meister auf der Washington D.C. Fa - Konferenz sagte, Unter allen Umständen und zu jeder Zeit, egal wie beschäftigt ihr mit der Arbeit seid, ihr dürft euch nicht vom Fa-Lernen abhalten lassen, das ist die grundlegende Gewähr für eure Erhöhung und eure Vollendung. Man darf nicht die Arbeit für das Dafa machen ohne das Fa zu lernen, sonst ist es so, als ob die gewöhnlichen Menschen die Arbeit für das Dafa machen. Es müssen die Dafa-Jünger sein, die die Arbeit für das Dafa machen, so sind die Anforderungen an euch. (Fa-Erklärung auf der internationalen Fa - Konferenz in Washington D.C. am 21.2.2001)
Nach diesem Gruppenstudium eroberte das Fa- Studium wieder seinen Platz in meinem Leben als die Grundlage meines ganzen Daseins und es sind viele Veränderungen daraus hervorgegangen. Vorher hatte ich oft beim gemeinsamen Lesen mit dem Wachbleiben und der Konzentration zu kämpfen gehabt.
Jetzt bin ich oft voll in Anspruch genommen vom Lesen und ein Kapitel, Zhuan Falun fliegt sehr schnell vorüber, so dass ich enttäuscht bin, wenn wir am Ende sind. Während ich mich früher mit vielen Gedanken, die mir durch den Kopf gingen durch die 5. Übung kämpfte und nicht zur Ruhe kam, kann ich jetzt oft in großer Ruhe sitzen.
Ich bemerkte auch kleine Veränderungen bei meiner körperlichen Erscheinung. Nachdem ich mit dem Fa- Studium mit ganzer Aufmerksamkeit neu angefangen hatte, merkte ich, dass mein Haar und meine Haut sehr weich wurden. Mein Körper fühlte sich so leicht an, als ob ich wegflöge und mein Gemüt ist ruhig, klar und stark.
Die auffallendste Veränderung, nachdem ich angefangen hatte, meine Kräfte für das Fa- Studium jede Nacht zu verdoppeln, ist die, dass die Wahrnehmung meiner eigenen Fehler und meiner Kultivierungserfahrungen während des Tages mir viel stärker ins Bewusstsein drangen. Während der letzten Monate des Kampfes war ich oft durch den ganzen Tag, ja, sogar durch mehrere Tage gegangen, ohne meine Fehler auch nur zu bemerken oder auf meine Xinxing (Natur des Herzens) zu achten oder überhaupt an meine Kultivierung zu denken. Aber jetzt, wo mein Fa-Studium konzentrierter und fleißiger geworden ist, ist es, als ob ganze Dimensionen sich vor mir entfalteten. Wenn ein Ereignis eintritt, kann ich klar erkennen, dass eine Prüfung im Gange ist. Ich kann die Wurzel meiner Fehler, die die Sache verursacht haben identifizieren und erkennen, dass ich mich dadurch kultivieren soll. Wenn ich jetzt nach Hause komme, habe ich unzählige kleine Geschichten und Gelegenheiten vor mir, die als Kultivierungserfahrungen dienen können. Es ist, als ob ich erwacht sei zu neuen Ebenen, und mikroskopischere Ebenen von Fehlern und Ansichten wahrnehmen könnte. Oftmals kann ich natürlich auch nicht richtig mit ihnen umgehen. Wie auch immer, so fühle ich doch eine ungeheure Freude, dass ich endlich die Wurzel so vieler meiner unkultivierten Seiten sehen kann, dass ich anfangen kann, mit ihnen zu brechen. Im Folgenden sind ein paar dieser Erfahrungen aufgezeichnet.
Barmherzige Lösungen
Als der Artikel des Meisters Voraussage der Fa- Berichtigung in der Menschenwelt herauskam, traf mich vor allem eine Passage im ersten Satz: Die Fa -Berichtigung zieht sich durch die Welt, die Gottheiten und Buddhas offenbaren sich grandios. Alle ungerechten karmischen Verbindungen in der chaotischen Welt finden eine Lösung Ich dachte lange darüber nach, wie all die Dinge mit wohltätigen Lösungen getan werden sollten, wenn die kultivierte Seite von uns ins Spiel gebracht wird. Würde ich diesem Standard gewachsen sein? Sicherlich nicht, aber warum nicht? Was hielt mich zurück? Während mich diese Fragen in meinem Herzen bewegten, fuhr ich mit meinem fleißigen Fa - Studium fort.
In den nächsten paar Tagen voller Gedanken und Erfahrungsaustausch mit anderen Praktizierenden fing ich an, Probleme in meiner Xinxing zu erkennen, wie ich mich mit anderen und mit einigen Situationen beschäftigte. Zum Beispiel war ich gegen neue Praktizierende nicht sehr aufnahmebereit und oft kümmerte ich mich gar nicht um sie. Ich setzte mich einfach hin zum Lesen mit der Gruppe und kümmerte mich nicht darum, wer sie waren und welche Fragen sie vielleicht hätten. Warum verhielt ich mich so?
Ich bemerkte gleichzeitig, dass, wenn ich mit sehr willensstarken Praktizierenden zusammen bin, ich mich nicht nach den Fa-Grundsätzen richte, sondern mich von ihren Ideen ablenken lasse oder einfach stillschweige. Warum bin ich so?
In beiden Fällen ist die Ursache Selbstsucht. Gegenüber neuen Praktizierenden hatte ich nicht genügend Barmherzigkeit und oft war ich so konzentriert auf mich selbst, dass ich nicht aufhörte, um mich herumzublicken um mich zu vergewissern, dass die Umgebung so wäre, dass sie die Dinge auf allen Ebenen harmonisieren würde. Bei den willensstarken Praktizierenden fand ich, dass es auch da Selbstsucht war. Ich hatte mir so viele Gedanken um Ruhm und guten Ruf gemacht, und was diese willensstarken Praktizierenden wohl von mir denken mochten, dass mich diese Besorgnis davon abhielt, die Dinge vom Fa aus zu betrachten. Ich schützte meine eigenen Interessen, meinen Ruhm und meinen guten Ruf. Als ich das herausfand, war ich ein bisschen erschrocken und erschüttert. Aber immer noch hielt ich an meinem fleißigen Fa-Studium fest.
In den folgenden Tagen studierte ich das Fa und dachte über meine selbstsüchtigen Gedanken nach. Dabei entfaltete sich vor mir eine ganz neue Ebene, das heißt, ich fing an zu merken, dass tiefe Spuren von Selbstsucht in allem, was ich tat und dachte, eingegraben waren. Zum Beispiel als ich am nächsten Morgen in mein kleines Auto stieg, warf ich einen Blick darauf: Es war vollgestopft mit Dafa -Material, das ich immer für jedermann auffällig im Büro ausgestellt hatte. Ich hatte Fotos von Dafa - Ereignissen. Ich hatte ein ganzes Bücherbord vollgestopft mit Dafa -Material, ich hatte Dafa -Kalender usw. Mein Schreibtisch war auch mit Dafa- Material bedeckt. An dem Morgen stand ich jedoch vor meinem Schreibtisch und mir kam plötzlich der Gedanke: Warum dekorierte ich eigentlich mein kleines Auto so reichlich? War das wirklich, weil ich gegenüber meinen Mitarbeitern Barmherzigkeit und Sorge hegte, dass sie durch mich Hilfe bekämen beim Kennenlernen von Dafa? Die Antwort war :Nicht ganz! Als ich dann meine Xinxing sorgfältig überprüfte, stellte ich fest, dass meine Absicht, all dieses Material vorzustellen gemischt war mit menschlichem Stolz, so als ob ich allen Leuten im Büro sagen wollte: Ich bin stolz, dass ich ein Dafa -Praktizierender bin. Als ich mein Auto so betrachtete, sah ich deutlich, dass Stolz eingebettet war in meine Absicht, so viel Dafa- Material vorzuzeigen. Wo war die Wurzel dieses Stolzes? Es war wieder die Selbstsucht. Ich selbst war der Startpunkt und nicht der Gedanke, was das Beste für Dafa und die Menschen sei um Dafa kennen und verstehen zu lernen. Als ich einmal verstanden hatte, die Sache von dieser Ecke her zu sehen, wußte ich sofort, was ich tun musste. Ich packte das meiste des Materials in meine Schublade und ließ nur einen kleinen Teil im Auto, freundlich und einladend ausgebreitet.
Auf meinem Weg zum chinesischen Konsulat am Sonnabend hielt ich bei einem Laden auf der anderen Straßenseite an. Als ich meine Rechnung bezahlen wollte, stand in der Reihe ein Chinese neben mir. Er beklagte sich bei dem Kassierer über das Protestieren von Dafa-Praktizierenden gegenüber und setzte sich dann an einen Tisch. Ich sah ihn an und fing an zu überlegen. Hier ist eine Gelegenheit, um jemandem die Wahrheit zu erklären.. ah, und das ist eine Prüfung für mich. Als ich die Lage als eine Prüfung für mich ansah, bekam ich Zweifel, wie ich mich ihm nähern sollte. Ich überlegte hin und her, so dass ich sehr schnell gar nichts rechtes mehr denken konnte. Ich fühlte mich beengt. Wie könnte ich mich ihm nähern? Was sollte ich zu ihm sagen? Es dauerte nicht lange, so ging ich aus der Tür, wobei ich immer noch darüber grübelte, wie ich mich diesem Mann nähern sollte, wobei ich noch kein einziges Wort zu ihm gesagt hatte. Wie konnte ich nur einen Menschen verlassen, besonders einen Chinesen, ohne ihm die Wahrheit erklärt zu haben? Was war es, das mich so gehemmt hatte, dass ich nicht einmal einen Weg fand, mich ihm zu nähern? Die Antwort kam plötzlich und hieß offensichtlich Selbstsucht. Ich hatte die ganze Lage von mir aus betrachtet speziell als einen Test für mich statt von Dafa aus mit reinem Herzen und aus Barmherzigkeit mit jenem Menschen, damit er die Wahrheit erfuhr. Als ich das dachte, war mit auf einmal klar, was ich tun musste. Ich ging also einfach über die Straße und fing eine Unterhaltung mit ihm an, natürlich mit Weisheit, so dass er sich bei der Diskussion wohl fühlte und Freude daran hatte.
Sehr bald sah ich die Schatten der Selbstsucht überall, in meinen Gedanken, meinen Handlungen, meinen Ansichten. Sie war überall und in allem, was ich tat. Es war buchstäblich so, als ob mir eine mikroskopischere Ebene aufgezeigt würde, die zu erkennen ich bisher nicht fähig gewesen war. Danach begann etwas wirklich Wunderbares...
Dafa ist in meinem Herzen verkörpert
In den folgenden Tagen ergaben sich in meinem Leben grundlegende und gewaltige Veränderungen, weil ich die Manifestationen meiner Selbstsucht mehr und mehr erkannte. Ich fühlte meinen Körper ganz leicht werden, so als seien die Selbstsucht und die Eigensinne der Sonne ausgesetzt und würden dahinschmelzen. Alles wurde mühelos und ich fing an, bei allem, was mir begegnete, eine wohlwollende Lösung zu finden. In dem Augenblick, in dem sich mein Magen zusammenzog oder meine Augenbrauen sich zusammenziehen wollten, wegen irgend etwas, was ich als Schwierigkeit ansah, oder was mir nicht gefiel, mischte sich meine kultivierte Seite ein und harmonisierte in Ruhe die Lage, indem sie für alles eine gute Lösung fand.
Zum Beispiel bekam ich ein Email von einer Praktizierenden, mit der ich seit Langem Schwierigkeiten gehabt hatte. Wir vermieden es beständig, uns von Angesicht zu Angesicht zu sehen und wir waren uns nie einig. In der Vergangenheit war ich immer davor zurückgescheut, mit ihr zu sprechen. Aber als ich dieses Mal auf ihr Email blickte, erhob sich in mir ganz spontan eine Freude und ich dachte, "Du weißt, dass Du seit langem nicht richtig mit ihr gesprochen hast, "Ich nahm das Telefon und wir sprachen über eine Stunde lang glücklich über unsere Kultivierungserfahrungen und teilten uns offen mit was für Schwierigkeiten und welche Verständnisse wir erlebt hatten. Ich lachte darüber, dass überhaupt je irgendwelche Schwierigkeiten zwischen uns bestanden hatten und ich genoß die Aussprache. Es war, als seien alle Schwierigkeiten gerade gelöst worden.
Bei einer anderen Situation, ich hatte gerade einen Artikel geschrieben und wollte ihn absenden, als ich mich entschloß, ihn vorher einem anderen Praktizierenden vorzulegen. Früher hatte ich immer gezögert, das zu tun, weil ich fürchtete, dass dieser Praktizierende dieses und jenes, das auf seinen eigenen Ansichten beruhte, vorbringen würde und so die ganze Sache umwerfen würde. Als dieser Gedanke auftauchte, schnappte ihn meine kultivierte Seite und sagte:" Aha! Ich sehe schon, dass Du mit Deiner Selbstsucht hier keinen Platz mehr hast." Ich rief also den Praktizierenden herbei und wir arbeiteten die nächste halbe Stunde friedlich miteinander, änderten hier und da etwas und sprachen während der Arbeit darüber. Ich fühlte wirklich, als ob wir zwei göttliche Wesen während der ganzen Zeit in der Luft schwebten, da wir dem Meister halfen, die Fa -Berichtigung voranzutreiben.
Zu dieser neuen Ebene zu erwachen und die Selbstsucht von dieser Ebene zu sehen, das war wirklich wunderbar. Es hat mein Dasein erleuchtet, meine Weisheit geöffnet, meine lang andauernden Probleme beseitigt, mit denen ich mich so lange herumgeschlagen hatte. Es hat mich mit einem Verständnis ausgestattet, wie es für alle Dinge barmherzige Lösungen gibt und wie es zu allen Lagen einen barmherzigen Zugang gibt. Auch wenn wir durch unsere rechten Gedanken das Böse beseitigen, so tun wir das aus Barmherzigkeit, ich glaube nunmehr fest daran, dass es für alle Dinge einen barmherzigen Zugang gibt und für alle Schwierigkeiten eine barmherzige Lösung.
Warum konnte insbesondere dieser Kultivierungsprozess so kraftvoll sein und mich so sehr verändern? Ich glaube, dass dabei zwei Sachen im Spiel sind. Die erste ist die Wichtigkeit, die Wurzel des Problems zu erkennen und nicht, sich bei dessen Manifestation aufzuhalten. Im Kapitel 1 von "Zhuan Falun" erklärt der Meister die Selbstsucht: Die kosmischen Räume sind ursprünglich schon barmherzig und besitzen die Eigenschaften von Zhen, Shan, Ren, die Menschen wurden mit den gleichen Eigenschaften wie der Kosmos geboren. Aber nachdem mehr Lebewesen entstanden sind, ergab sich eine Art gesellschaftlicher Beziehung. Manche davon sind vielleicht egoistisch geworden, dadurch ist ihre Ebene allmählich herabgesunken, sie können dann nicht mehr auf dieser Ebene bleiben und müssen nach unten fallen. Auf dieser anderen Ebene sind sie jedoch wieder schlechter geworden, sie können auch nicht mehr bleiben, dann fallen sie weiter nach unten."
Ich verstehe das so, dass die Wurzel unserer anfänglichen Abweichung oder unserer unkultivierten Seite die Selbstsucht ist. Als ich die Fälle von Selbstsucht in mir selbst beobachtete, wußte ich, dass es nicht nur ein Fall von "Konkurrenz in einer bestimmten Situation" oder "das Fehlen von Barmherzigkeit in einer anderen war, sondern sofern man wirklich die Wurzel einer Schwierigkeit betrachtete, so entsprang alles der Selbstsucht. Diese Selbstsucht, die seit Ewigkeiten in meinen Knochen steckte, bestimmte nach und nach meine Xinxing, bis sie, da sie in diese Welt der Menschen fiel, zur angeborenen Bedingung wurde, die oft nicht zu entdecken ist. Dank der großen Barmherzigkeit des Meisters und des fleißigen Studierendes von "Zhuan Falun " jedoch sind die Bereiche der Selbstsucht aus ihren Verstecken tief im Inneren herausgekommen und indem sie erkannt wurden setzten sie größere Ebenen von Barmherzigkeit und Weisheit frei.
Die zweite Sache ist die, denke ich, dass man den Bereich in seiner Ganzheit sieht statt nur einen Punkt. Der Meister sagt im Kapitel 2 von "Zhuan Falun": "Ihr wißt, dass es unter den Teilchen der Materie Moleküle, Atome und Protonen und so weiter gibt. Wenn du statt eines Punktes die ganze Fläche der jeweiligen Schicht, wie zum Beispiel die Fläche der Schicht der Atomkerne sehen kannst, wirst du die Existenzformen in den unterschiedlichen Räumen sehen. Alle Gegenstände einschließlich des menschlichen Körpers existieren mit den Ebenen der Räume des Kosmos gleichzeitig und sind mit ihnen verbunden. Bei der Forschung über die Teilchen der Materie in der modernen Physik wird nur ein einziges Teilchen erforscht, wobei es analysiert und gespalten wird, nach der Spaltung eines Atomkerns werden seine Bestandteile erforscht. Wenn es ein Gerät geben würde, mit dem die gesamte Verkörperung aller Bestandteile des Atoms oder Moleküls auf dieser Schicht beobachtet werden könnte, wenn diese Phänomene gesehen werden könnten, dann hättest du diesen Raum durchbrochen und das Wahre der Existenz anderer Räume gesehen."
Durch diese Passage und durch meine Kultivierungserfahrungen habe ich entdeckt, dass Eigensinne und auch alle anderen Dinge nicht einzeln existieren an bestimmten Punkten. Das heißt, jeder Punkt ist die Manifestation eines Bereichs oder einer Ebene. Beim Beseitigen von Eigensinn, wenn ich ihn in einem Kontext oder einer bestimmten Manifestation sehe, ist es mir oft sehr schwer, die Ursache herauszufinden und den Eigensinn klar zu erkennen. Wenn ich aber die Ebene erkenne, in der dieser Eigensinn existiert, stelle ich ihn in seiner Ganzheit dar, was mich befähigt, ihn als aus einem anderen Aspekt kommend zu erkennen.
Als ich begann, meine Selbstsucht zu erforschen, so war das nicht nur das Selbstsüchtig sein um meinen Ruf oder einen Vorteil zu beschützen oder um bequem zu leben oder ähnliche "Punkte". Es war ein Bereich etwas, das mein Dasein auf einer mikroskopischen Ebene durchdrang und in wechselnden Graden und zu verschiedenen Zeiten war es eingewoben in meine Gedanken, mein Reden und meine Taten. Nachdem ich nicht nur einen Punkt sondern ganze Schichten und Bereiche von Selbstsucht herausgestellt habe, fühle ich Zhen-Shan-Ren ganz natürlich in mir entstehen und die Großartigkeit von Dafa sich vor meinen Augen entfalten.