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Erlebnisse von Caroline Körper auf dem Platz des Himmlischen Friedens

9. März 2002 |   Caroline Körper, 03.03.2002

Am 14.02.2002 war der Tag, an dem ich zusammen mit anderen westlichen Falun Gong Praktizierende auf dem Platz des Himmlischen Friedens an die chinesische Regierung, aber auch an dessen Bevölkerung sowie an den Rest der Welt appellierte. Mein Ziel war, der Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden entgegen zu wirken – auf friedliche Weise.

Peking - Platz des Himmlischen Friedens - 14.02.2002 - 14 Uhr:

Ich stand neben meinem Vater, als ich ca. 200 Meter entfernt eine schreckliche Szene sah. Umringt von ca. 4 Polizisten lag jemand auf dem Boden und wurde von den Polizisten getreten - offensichtlich ein Falun Dafa Praktizierender. Nach kurzer Beobachtung zog ich mein Spruchband mit den chinesischen Schriftzeichen „Falun Dafa ist gut“ aus meiner Jackentasche. Es dauerte ca. 5 Sekunden und schon wurde mir dieses aus den Händen gerissen. Grob packte man mich am linken Oberarm. Ein zweiter Polizist kam und packte mich am rechten Oberarm auf die gleiche Weise. Während mich die Polizisten an der Seite festhielten versuchten sie mir meinen Rucksack zu öffnen und mir Dinge zu entwenden. Sie zogen mich Richtung Polizeiwagen. Vor diesem lag eine Deutsche Praktizierende auf dem Boden. Ich sah, dass in dem Wagen schon 2 Praktizierende saßen. Auf der anderen Seite stand festgehalten von Polizisten ein Praktizierender mit dem Körper an das Auto gedrängt. Während mich die Polizisten wegzerrten, sang ich „Falun Dafa hao“ (=Falun Dafa ist gut). Ein dritter Polizist kam und kniff mir in die Wangen. Als nach einiger Zeit ein Bus angefahren kam, ging alles ganz schnell. Mit einem amerikanischen Praktizierenden und ca. 3 Polizisten saß ich in dem Bus. Kurz darauf wurde ein deutscher Praktizierender hereingebracht. An ihm zerrten ca. 3 Polizisten. Er konnte kaum sprechen, da sie seinen Kopf zu Boden drückten, solange, bis wir an der Polizeistation ankamen.

Im Gang standen schon viele Praktizierende, unter ihnen auch mein Vater. Ich kam in ein Zimmer. Man stellte mich an die Wand, machte Fotos und nahm mir alles ab was ich bei mir hatte (Rucksack mit Inhalt). Nachdem ich mit anderen Praktizierenden ca. eine halbe Stunde auf dem Boden gesessen habe, und immer wieder einzeln jemand weggebracht wurde, war auch ich schließlich an der Reihe. Man brachte mich nach draußen, wo ein großer Bus mit ca. 20 Praktizierende stand. Im Bus saß zwei Reihen hinter mir eine junge Asiatin, dass sie geschlagen wurde war offensichtlich, da sie zuvor aus der Nase geblutet haben musste.

Als wir nach ca. einer Stunde am Zielort, was vermutlich der Staatssicherheit angehört, ankamen, wurde ich draußen, obwohl ich freiwillig aus dem Bus ausgestiegen bin, von einem Polizisten boshaft nach vorne gestupst. Kurz darauf war ich mit einer Polizistin und 2 Polizisten in einem Zimmer und wurde dort ca. eine Stunde lang verhört. Auf meine oft gestellte Frage nach meinem Botschafter wurde mir entweder überhaupt nicht geantwortet oder gesagt: „Later, later!“ Dies war wohl eine Methode um mich zufrieden zustellen, denn den Botschafter habe ich nie zu Augen bekommen.

Sitzend mit anderen Praktizierenden in einem Raum bekam ich mit, wie 2-4 Polizisten einen Farbigen ohne Vorwarnung aus der Gruppe rissen und mit bloßen Händen auf ihn einschlugen. Er kam nicht wieder. Einer wurde gewaltvoll nach draußen gezerrt, da man ihn gegen seinen Willen fotografieren wollte. Bis zum Schluss wurde ich und mein Vater nicht darüber informiert, wo sich meine jünger Schwester befand und wie es ihr geht. Während der ganzen Haft hörte man Türe knallen oder laute Schreie. Nach ungefähr 23 Stunden in Ungewissheit, und ohne Essen und Trinken zu sich genommen zu haben, wurden einige nacheinander aufgefordert mitzukommen. Am Flughafen angekommen bekam ich meinen Pass zurück. Jedoch wurden andere persönliche Sachen weiterhin beschlagnahmt:

ein Buch, eine Handytasche, ein Geldbeutel (mit ca.100 Yuan), sowie ein Rucksack, wurden mir nicht wieder gegeben, obwohl ich danach verlangte. Man sagte mir: „You will get it later!”