Ich war eine Falun Gong Praktizierende in einem Arbeitslager für Männer. Ich bin einer Gehirnwäsche unterzogen worden. Ich habe nicht vor, etwas über mich selbst zu erzählen; stattdessen möchte ich die Geschichte eines anderen Praktizierenden erzählen.
Das Arbeitslager, in dem ich war, war ursprünglich ein Arbeitslager für Männer. Es hat zwei vierstöckige Bauten. Da aber zu viele weibliche Praktizierende festgenommen wurden, und sie nicht mehr im Arbeitslager für Frauen untergebracht werden konnten, wurden einige von ihnen mit den Gefangenen im Arbeitslager für Männer ausgetauscht. Ursprünglich hatte das Arbeitslager nur zwei Staffeln, aber nachdem wir dorthin kamen, wurde das auf drei erhöht. Die drei Staffeln befanden sich im selben Gebäude. In einem anderen waren junge Männer unter 18 Jahren gefangen. Männer und Frauen sollten nicht in einem Gebäude zusammenwohnen. Da aber so viele Praktizierende gefangen waren, wurde das Gebäude doch dazu benutzt, auch weibliche Praktizierende gefangen zu halten. Die Gesamtzahl der Gefangenen belief sich in der Regel auf 200 bis 1000, von denen 90% Falun Gong Praktizierende waren. Die Größe des Arbeitslagers wuchs auf stattliche acht Gruppen an. Im letzten Dezember hörten wir, dass sechs sehr entschlossene männliche Praktizierende vom Männerlager zum Frauenlager verlegt würden. Die Lager-Beamten hatten alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel angewandt, aber es gelang ihnen nicht, diese Praktizierenden umzuerziehen. Sie fürchteten, dass die Entschlossenheit dieser 6 Männer andere beeinflussen könnte, die sich sonst einer Gehirnwäsche beugen würden. Die 6 Praktizierenden wurden in das Schulungsteam der Jugendlichen gesteckt und jeder einzelne wurde von einigen jungen Gefangenen beaufsichtigt. Sie wurden einzeln gefangengehalten und es war ihnen absolut verboten, sich zu sehen oder miteinander zu sprechen.
Einmal half ihnen ein Junge, eine Nachricht weiterzugeben. Die Wärter entdeckten das und traktierten diesen Jungen ganz übel mit Elektroschocks. Von da an winkten sich die Praktizierenden nicht einmal mehr zu, um den Jungen keine Schwierigkeiten mehr zu machen. In dieser üblen Umgebung hing alles von einem selbst ab. Es wurde einem weiblichen Team übertragen, diese 6 Praktizierenden einer Gehirnwäsche zu unterziehen.
Einer der Praktizierenden, der meinem Team zugeordnet worden war, war Zhao Ming.
Ich hörte seinen Namen zum ersten Mal aus dem Munde einer sogenannten Gehirnwäsche-Aktionistin (damit ist eine Person gemeint, die sich darin besonders hervortut, andere einer Gehirnwäsche zu unterziehen - der Übers.), die in der selben Klasse war wie ich. Sie war eine Fachhochschulabsolventin und benutzte ihre Ausbildung, um fleißig andere zu vergiften, nachdem sie sich auf einen schlimmen Weg begeben hatte. Sie hatte ein geschicktes Rüstzeug von krummen Prinzipien und üblen Theorien, so dass sie diejenigen leicht verwirren konnte, die die Fa-Grundsätze nicht gründlich studiert hatten. Als sie eines Tages zurück kam und man sie fragte, bei wem sie Gehirnwäsche gemacht habe, sagte sie: Zhao Ming. Als andere sie fragten, wie er sei, sagte sie, dass er wunderbar sei, aber er sei im Frauenlager mit allen nur möglichen Methoden gefoltert worden, zum Beispiel sei er mit sieben oder acht Elektrostäben behandelt worden. Er wurde auch gezwungen, in einem Waschbecken zu sitzen und wurde danach unter ein Bett gequetscht. Dann hätten sich einige Leute auf das Bett gesetzt und ihn noch mehr eingequetscht. Dann musste er sich bis drei Uhr morgens hinhocken und durfte dann nur kurze Zeit schlafen. Schon vor 5 Uhr wurde er wieder geweckt und diese Tortur hatte drei Monate lang gedauert. Schließlich sagte diese Gehirnwäsche-Aktivistin, dass sie stolz sei, dass der Meister solche Anhänger habe. Das war das erste Mal, dass sie einen gefangenen Falun Gong-Praktizierenden lobte. Ich war von ihren Worten erschüttert, weil in den Augen solcher Leute wie sie, die eine Gehirnwäsche hinter sich haben, könne man die Kultivierung nur weiterführen, wenn man eine Gehirnwäsche durchgemacht habe. Nur durch eine Gehirnwäsche könne man die Vollendung erreichen.
Jedes Mal, wenn sie von Zhao Ming zurückkam, fragte sie jemand, ob er nun umerzogen sei. Immer schüttelte sie den Kopf . Tief versteckt in meinem Herzen war ich glücklich darüber. Obwohl ich gezwungen worden war, mich einer Gehirnwäsche zu unterziehen, war ich doch nicht vollständig durcheinander. Ich wusste, sich einer Gehirnwäsche zu unterziehen ist absolut falsch. Alle, die versuchten, ihn zu verwirren, wurden einer nach dem anderen ausgewechselt, aber er blieb standhaft. Schließlich war die Teamleiterin mit ihrer Weisheit am Ende und aus irgendeinem Grund dachte sie nun an mich. In der Vergangenheit hatten sie mich wenig an der Gehirnwäsche anderer teilnehmen lassen, weil sie mir nicht trauten. Das war noch eine der ersten Male, dass ich andere einer Gehirnwäsche unterzog. Ich folgte denen, die schon die Gehirnwäsche hinter sich hatten und wir erreichten das Haus, in dem das Schulungsteam der Jugendlichen war. Zhao Ming hatten sie zum Dienst-Büro geschickt und er wurde wieder von mehreren Verrätern angegriffen ( Umerzogene griffen die einzelnen gefangenen Praktizierenden immer nur gemeinsam in einer Gruppe an). In seinem Blick war Strenge und Unverletzlichkeit. Von Anfang bis Ende sah er unbeteiligt aus und er war nicht zu erschüttern. Die Umerzogenen begannen, ihn auszulachen und sagten, er sei gefühllos geworden. Ich war am anderen Ende des Raumes und betrachtete die Notizen, die sie aufgezeichnet hatten und lachte innerlich. Sie machten ein großes Getue darum, wichtig zu erscheinen. Sie hatten geschrieben: an dem und dem Tag als wir so und so sagten, schien er ein bisschen verändert; es scheint, als ob wir von dem und dem Aspekt her einen Durchbruch erzielen können. Sie beschrieben sogar Zhao Mings Gähnen, weil sie meinten, es sei ein Anzeichen dafür, wie man einen Weg zu seiner Umerziehung finden könne. Nachdem diese Leute sich auf einem üblen Weg befinden, konnten sie das Buddha-Gesetz ganz und gar nicht mehr verstehen. Sie waren wie Entertainer, die billige Tricks benutzen. Trotzdem waren sie sehr zufrieden mit sich, als hätten sie Zugang zu himmlischen Geheimnissen. Tag für Tag war ich mit ihnen zusammen, sagte aber fast nichts. Wenn ich es gar nicht mehr vermeiden konnte, sagte ich ein paar Worte. Einmal fragte ich ihn:Zhao Ming, was war die tiefste Erfahrung Deiner Kultivierung? Diese Verräter sahen mich irritiert an, aber nach einer Weile nickten sie zufrieden weil sie dachten, ich hätte einen neuen Trick gefunden, um ihn umzuerziehen. Er sah mich mit seinem üblichen festen und gleichmütigen Ausdruck an und sprach lange nichts. Schließlich stieß er ein Wort hervor: Entschlossenheit!
Ich wusste nicht mehr, wie viele Tage verflossen waren. Unsere Umerziehungs-Arbeit machte keine Fortschritte. Eines Tages war der Leiter des Teams verärgert und sagte: Bringt Zhao Ming in unser Haus; holt noch mehr Leute. Zhao Ming wurde in das Team-Büro in unserem Haus gebracht und der Teamleiter befahl einem Dutzend Leuten, ihn mit Fragen zu bestürmen. Ich hatte schon viele Praktizierende ins Lager kommen sehen. Sie hatten gehört, dass Verräter im Lager waren, und so waren sie sehr wachsam und achteten sehr darauf, nicht auf die Worte der Verräter zu hören. Aber einige von ihnen empfanden in ihrem Gemüt noch große Feindseligkeit und Unzufriedenheit. Obgleich sie anfangs noch versuchten, ihr Bestes zu geben, um denen zu widerstehen, die den üblen Weg gehen, wurde später dieser kleine Teil in ihnen, dem noch die Barmherzigkeit fehlte, oder der noch Unterlassungen enthielt, und der sich noch von Stimmungen und Gefühlen beeinflussen ließ, von den bösen Mächten ausgenutzt. Diese Leute hier benutzten deren Übel um die letzten Reste ihrer dämonischen Natur hervorzulocken und anzufachen, ihre Barmherzigkeit zu verunreinigen und um diese Kultivierenden schließlich auf den üblen Weg zu führen. Zhao Ming war nicht so wie die, die unter der Gehirnwäsche nachgaben. Ich sah sehr klar, dass in seinem Herzen kein bisschen Groll oder Hass mehr war, dass bei ihm alles reine und aufrichtige Barmherzigkeit war. Er hatte eine lange Zeit des Nervenkriegs oder des Kreuzverhörs erlebt (Wenn die Anhänger des üblen Weges ihn abwechselnd angriffen der Übers.) und dazu psychologische Angriffe, und sein Körper hatte es bis an die Grenze ertragen. Obwohl die dämonische Natur der Anhänger des üblen Weges ihr schlimmes Material auf ihn warf, behielt er immer ein reines und friedliches Gemüt und besprach die Dinge mit diesen Umerziehungsaktivisten in aller Ruhe. Während die umerzogenen Leute auf die sogenannten sechs Charakteristiken eines üblen Kultes zu sprechen kamen, die die Regierung herausgegeben hatte, sagte Zhao Ming ruhig: Diese 6 Charakteristiken wurden von Menschen zusammengestellt, nicht vom Himmel. Der Maßstab selbst ist schon verkehrt. Zum Beispiel, schon allein das Merkmal von der Anbetung des Gründers einer Religion: Es wird gesagt, als Shakyamuni geboren wurde, habe er mit der einen Hand zum Himmel und mit der anderen auf die Erde gezeigt und gesagt: Im Himmel und auf Erden kann nur ich alleine respektiert werden. Jesus behauptete direkt, dass er Gottes Sohn sei. Er forderte von seinen Jüngern, dass sie ihm absolut zu folgen haben. Welche orthodoxe Religion hat keine Verehrung ihres Gründers? Wenn Ihr das anprangern wollt, dann solltet Ihr zuerst Jesus und Shakyamuni anprangern. Außerdem gibt es in den Ahnensälen vieler großer chinesischer Familien die Gedächtnistafeln ihrer Vorfahren, die eingerahmt und angebetet werden. Müssten wir dann nicht auch das Anbeten dieser Vorfahren verurteilen? Die Anhänger des üblen Weges waren sprachlos. Heimlich in meinem Herzen lobte ich ihn. Nachdem ich so viele krumme Prinzipien und üble Theorien gehört hatte, war ich glücklich, wieder einmal aufrichtige Einsichten und richtige Erkenntnisse zu hören.
Eines Tages sprach Zhao Ming sehr viel. Als er noch im Lager der Männer war, hatte er den Vortrag von Meister Li Hongzhi auf der Falun-Dafa-Konferenz zum Erfahrungsaustausch im Westen der USA gelesen und die Erklärung des Fa durch Meister Li Hongzhi bei der Grate Lakes-Konferenz in Nordamerika. Vor diesen Verrätern sprach er ganz ruhig über das Fa, das der Meister kürzlich gelehrt hatte. Mir kamen sogleich die Tränen, als er die Worte des Meisters zitierte: ... sage ich euch, alles, was ihr heute getan habt, alle Gottheiten im Kosmos, ganz gleich ob schon berichtigt oder nicht, sie sagen alle, dass wir unvorstellbar barmherzig sind.(Der Vortrag von Meister Li Hongzhi auf der Falun-Dafa-Konferenz zum Erfahrungsaustausch im Westen der USA). Als ich in dieser üblen Umgebung die Worte hören konnte, mit denen der Meister das Fa erklärte, wurde der wertvollste Teil in meinem Wesen zutiefst berührt. Weil diese falschen Vollendeten meine Tränen nicht sehen sollten, wendete ich meinen Kopf ab. Zhao Ming redete mit unvergleichlicher Würde und Barmherzigkeit, wobei er eine unvergleichliche Reinheit und Wärme ausstrahlte, die alles um ihn herum mit dem Glanz seiner Welt bedeckte. Es war ein Jammer, dass nicht ein einziger vor ihm stand, der es verdiente, ihn zu hören. Sie waren alle schon vollkommen verloren.
Später musste ich zwei Minuten allein mit ihm bleiben. Mein Herz schlug schnell und ich beeilte mich, ihm zu sagen, dass ich noch nicht wirklich umerzogen sei. Ich stimmte niemals mit dem überein, was diese Verräter sagten. Ehe ich noch meine Worte beendet hatte, kam jemand herein und ich musste aufhören. Sein Gesichtsausdruck war wie immer; ich konnte nicht sehen, was er von mir dachte. Immerhin, in der Zeit danach war, wann immer er mich sah, ein winziges kleines bisschen Wärme und Anteilnahme in seinem Blick. Die anderen merkten nichts. Umgeben und beobachtet von bösen Dämonen war dieses winzige bisschen Wärme und Anteilnahme so köstlich wie eine Oase in der Wüste und es gab mir große Ermutigung und Trost. Es gelang meinem Team nicht, ihn umerziehen, und sie mussten ihn einem anderen Team übergeben. Ich verlor die Gelegenheit, mit ihm zu sprechen, aber jedes Mal, wenn ich die Treppe hinabging, um mich zum Essen anzustellen, sah ich ihn im Teambüro, umgeben von Leuten, die auf ihn einredeten. Ich wusste aber, dass sie ihn überhaupt nicht würden ändern können.
Dann wurde ich nach Hause entlassen. Ich hörte von Praktizierenden, die später als ich entlassen worden waren, dass das Team Nr. 4, das Zhao Ming übernommen hatte, ihn brutal schlug. Sie bestraften ihn, indem sie ihn hocken und stehen ließen, ihn nicht schlafen ließen usw.. Danach wurde er in den Versammlungsraum zum Training gebracht. Er musste über 10 Stunden stehen und überall an seinem Körper waren Schwellungen. Sie zwangen ihn, die Abfälle zu leeren. Später wurde er weggebracht und keiner wusste, wo sie ihn hin gebracht hatten. Ich wünsche von ganzem Herzen, dass diejenigen, die diesen Bericht über Zhao Ming lesen, ihn an ganz viele Leute weitergeben. Aus eigener Erfahrung kenne ich all die entschlossenen Praktizierenden, die in den Arbeitslagern gefangen sind und die in jedem Augenblick unmenschliche Folter und schreckliche Unterdrückung ertragen. Was sie ertragen haben, geht schon weit über das hinaus, was sie hätten ertragen sollen. Wenn wir Praktizierenden draußen nicht fähig sind, unser Bestes zu tun, um das Böse zu enthüllen und die Wahrheit zu erklären, lassen wir sie im Stich.