Ich ein Praktizierender aus Hamburg, Deutschland und möchte gerne meine Erfahrungen mit der Polizei erzählen. Es begann eigentlich alles damit, dass ich für eine Spontan-Demo vor dem Konsulat der VR China bei der zuständigen Dienststelle anrufen sollte. Ich war damals sehr aufgeregt, und musste mich überwinden, aber es klappte und es war gar kein Problem und die Polizei war auch sehr freundlich.
Seit dem Moment an war ich der Zuständige für das Anmelden der Versammlung vor dem Konsulat. Da ich diese Aufgabe irgendwie bekam, wollte ich sie auch sehr gut machen und kümmere mich seitdem auch immer darum, dass alles richtig angemeldet wird.
Der Konsul wollte uns nicht gerne vor dem Konsulat sehen und versuchte am Anfang alles Erdenkliche, uns irgendwie von dem Konsulat fernzuhalten oder uns einzuschränken, aber mit Hilfe des zuständigen Polizeireviers und der Versammlungsbehörde, wurden diese Versuche verhindert.
Durch viele Gespräche mit den dortigen Polizisten habe ich sie besser kennen gelernt und sie uns auch. Wo am Anfang noch drei Polizeiwagen standen mit je zwei Polizisten, steht jetzt nur noch ein Wagen mit einem Polizisten.
In den letzten Monaten haben uns die Polizisten als friedliche Demonstranten erlebt, was sie vorher noch nie gesehen haben. Einerseits denke ich, sind sie fasziniert, aber andererseits haben sie auch einfach die Zeit nichts zu tun, denn es passiert einfach nichts.
Ich habe den Kontakt zur Polizei schätzen gelernt und halte ihn auch für sehr wichtig, da wir uns auf sie verlassen können und die Polizei sich auf uns. Ein Vertrauensverhältnis ist entstanden, das kann man sagen.
Zweimal war ich schon in der Polizeistation und habe mit den zuständigen leitenden Angestellten gesprochen. Beim ersten Mal war ich mit meiner damaligen Freundin dort (jetzigen Ehefrau). Es waren ca. 6 Polizisten im Raum und ich dachte eigentlich, wir würden nur mit einem Polizisten sprechen, da hatte ich mich geirrt. Aber ich weiß, dass das wieder eine Gelegenheit war, um den Menschen die Wahrheit über die Verfolgung in China und Falun Gong wissen zu lassen. Ich nutzte sie, sodass schließlich das Gespräch eine Stunde gedauert hatte. Am Anfang habe ich mich noch schwer getan, aber danach ging es immer leichter. Beim zweiten Gespräch waren es dann nur noch zwei, das war dann etwas lockerer.
Ich glaube, von den zweihundert Polizisten in diesem Revier hat jeder mindestens einmal vor dem Konsulat gestanden, dem wir dann auch immer gleich eine Infozeitung gegeben haben oder von uns gehört, denn die Zeitung zirkulierte in der ganzen Polizeistation, sie hing sogar aus an deren Pinnwand, um die Polizisten zu informieren. Es war aber nicht durch mein Zutun, sondern es verlief einfach so wahrscheinlich auch, weil sie alle schon lange darauf gewartet haben.
Eigentlich möchten sie auch den letzten Polizisten abziehen, aber da hat einer wohl was dagegen, denn immer wenn wir vor dem Polizisten da sind, ruft der Konsul gleich im Polizeirevier an und fragt ihn, wo seine Bewachung ist. Das einzige, was er damit erreicht, ist sein letztes Stück Ansehen zu verlieren; er macht sich lächerlich.
Als wir eine kleine Demonstration in Oldenburg veranstaltet hatten, rief die Polizei auf Ratschlag Herrn Müllers von der IGFM bei der Hamburger Polizei an, um sich bei ihnen über unsere Gruppe zu informieren. Daraufhin stellte die dortige Polizei in Oldenburg keine Polizisten zum sogenannten Schutz ab, sondern wir konnten auf eigene Faust durch die kleine Stadt losmarschieren. Es kamen nur am Anfang zwei Polizisten, um uns darüber zu informieren und dann gingen sie wieder. Es verlief auch wirklich alles reibungslos.
Die Polizei in Goslar war überrascht, dass unsere Demonstration und Mahnwache so friedlich ablief. Zu Anfang befanden sich noch vor unserem Umzug ein Polizeiwagen mit zwei Polizisten und hinter unserem Umzug ging eine Einheit von Polizisten mit Sicherheitsbekleidung und Schlagstöcken. Als der Umzug vorbei war und wir unseren Platz einnahmen, um die Mahnwache zu machen, gaben die Polizisten der Sicherheitsabteilung durch, dass nichts passiert sei. Sie positionierten sich dann an einer Hauswand, aber als sie bemerkten, dass weiter nichts passiert und wir nur Übungen machten, gingen sie weg in Richtung Polizeibus. Selbst die Einsatzleiter, mit denen ich gesprochen haben, waren überrascht. Auch als ich mit ihnen gesprochen hatte und ihnen erklärte, dass wir wirklich nur Übungen, Aufrichtige Gedanken aussenden und Flugblätter verteilen wollen, waren sie immer noch etwas verblüfft. Später waren selbst die Einsatzleiter nur noch vereinzelt zu sehen.
Nach ein paar Stunden kam ein Polizist und sagte mir, ich sollte bitte mitkommen. Er brachte mich zu einem Ort, wo Praktizierende Übungen zeigten und Geschichten über die Verfolgung von Falun Gong in China der Bevölkerung erzählten; überall wo ich auch hinsah, sah ich plötzlich Praktizierende, die ich vorher gar nicht entdeckt hatte. Die Polizei sagte mir, sie sollen bitte den Platz hier verlassen und zurück zu unserem genehmigten Platz gehen, da wir uns hier in der Sicherheitszone befänden. Ich war irgendwie zwiegespalten, da ich die Verantwortung für diese Veranstaltung hatte. Aber ich erkundigte mich erst mal, was hier los war und schaute mir die Situation an, aber ich konnte mich nicht richtig entscheiden und so sagte ich zu den Polizisten, dass ich noch mal fragen gehen musste. Von den Praktizierenden bekam ich die Antwort, dass das solange gehen werde, bis die Kundgebung vorbei sei. Der Polizist fragte mich schließlich, ob ich diese Aktion gut fände, da musste ich lächeln und sagte ja. Ich erzählte ihnen, worum es sich handelte und sie hörten aufmerksam zu und ließen schließlich die Praktizierenden gewähren. Als diese spontane Kundgebung vorbei war, sangen die Praktiziereden gemeinsam Falun Dafa hao (Falun Dafa ist gut), das war wirklich schön und harmonisch, das haben selbst die Polizisten gespürt. Danach gingen die Praktizierenden friedlich auseinander. Die Kraft des Dafa war überall zu spüren.