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Pressemitteilung, 12.06.2002: Islands Bürger scharen sich um Falun Gong

13. Juni 2002

Während in Island ankommende Falun Gong-Praktizierende festgenommen werden, lernen die Isländer Falun Gong im Park von Reykjavik Während in Island ankommende Falun Gong-Praktizierende festgenommen werden, lernen die Isländer Falun Gong im Park von Reykjavik

Im Umfeld des Jiang Zemin-Besuchs auf Island vom 12.-16. Juni hat sich eine ungewöhnliche Situation ergeben. Um den Staatspräsidenten vor den weltweit als friedlich bekannten Falun Gong-Praktizierenden zu schützen, wurde eine Schule behelfsmäßig zu einem Lager umfunktioniert. Bisher wurden bereits 60-80 Staatsbürger aus Kanada, Taiwan und den USA vom internationalen Flughafen Keflavik aus direkt dorthin transportiert. Seitens der Polizei war zu hören: "Wir schätzen euch, aber wir müssen den Anordnungen folgen."

Diese Entscheidung der Isländischen Regierung trifft in ihrer Einmaligkeit auf starke Kritik in der Bevölkerung und dürfte letztlich das Gegenteil des erwünschten Effektes bewirken. Anstatt Falun Gong auf der knapp 350.000 Einwohner zählenden Insel während des Besuchs des chinesischen Staats- und KP-Chefs totzuschweigen und unsichtbar zu machen, begeben sich jetzt die Isländer seit dem 9. Juni in einen Park, um die Übungen von Falun Gong kennen zu lernen. Sie versichern dort ihre Betroffenheit über das Vorgehen ihrer Regierung.

"Es ist das Gespräch in der Stadt [...] das ganze Land steht hinter Falun Gong," sagt Joel Chipkar aus Kanada, der wie ca. 20 andere Falun Gong-Praktizierende schon vor einigen Tagen unbehelligt einreiste, "In allen Medien, sei es TV, Radio oder Presse, war das hier die Top-Story." Überall trifft man auf Isländer, die stolz auf ihre demokratische Tradition verweisen und Falun Gong in jeder Hinsicht beistehen möchten. Im Europäischen Falun Gong Information Centre gehen laufend unterstützende Telefonate und Emails aus Island ein.

Aus Kreisen der Regierung ist inzwischen zu hören, dass die Situation täglich neu beraten wird und die Auswirkungen in dem Ausmaß nicht bedacht wurden. In einem Gespräch mit Peter Recknagel, Falun Gong-Praktizierender aus Frankfurt am Main und am 10. Juni nach Betreten isländischen Bodens zunächst festgenommen und dann wieder freigelassen, sagte der deutsche Botschafter, Erwin Metz: "Es sollte keinem Deutschen, nur weil er Falun Gong übt, die Einreise verwehrt werden." Isländische Menschenrechtsorganisationen und NGOs bieten ihre Unterstützung an, damit die Botschaft von Frieden und Toleranz und die Forderung nach Glaubensfreiheit von Falun Gong in China während des Jiang Zemin-Besuchs zur Geltung kommen.

Monika Weiss vom Falun Gong Informationszentrum Deutschland sagte: "Wir hoffen und setzen uns dafür ein, dass sowohl die Menschen als auch die Regierungen weltweit den friedlichen Charakter von Falun Gong erkennen und zur baldigen Beendigung der brutalen und durch nichts gerechtfertigten Verfolgung in China beitragen."

 

Neueste Nachricht von 11.00 Uhr

Wie wir soeben von Peter Recknagel aus Island erfahren haben, werden um 13.00 Uhr alle festgenommenen Falun Gong-Praktizierenden freigelassen.
"Island Air" erhielt jedoch die Order, keine weiteren Falun Gong-Praktizierenden einzufliegen.

 

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Frau Waltraud Ng Tel.: 06201-15672, Mobil: 0173-3135532