Am Vormittag des 14. Juli 2002 veranstalteten Praktizierende aus Europa, Nordamerika und Australien eine Pressekonferenz in der Hauptstadt Litauens Vilnius erfolgreich. Insgesamt 10 Medien, darunter 3 staatliche Fernsehsender und einige große Zeitungen waren anwesend und machten Interviews, obwohl die chinesische Regierung auch in Litauen großen Druck ausgeübt hatte. Alle lokalen Journalisten hatten nämlich die Mitteilung erhalten, während des Besuchs von Jiang Zemin nicht über solche empfindlichen Themen wie Falun Gong zu berichten.
Bei der Pressekonferenz zeigten die Falun Gong Praktizierenden zuerst die fünf Übungen mit Begleitung von Musik. Danach wurde über die Verbreitung von Falun Gong auf der Welt sowie über die nun drei Jahre andauernde unmenschliche Verfolgung in China durch das Jiang Zemin-Regime berichtet. Praktizierende Frau Dai Zhizhen aus Australien mit ihrer 2jährigen Tochter als Zeugen der Verfolgung, berichtete wie ihr Mann, Chen Chengyong in China von der Polizei zu Tode geprügelt worden war, nur weil er Falun Gong Praktizierender war, und dass seine Schwester deswegen ins Arbeitslager gesteckt wurde. Ihr Schwiegervater konnte dies alles nicht mehr ertragen und starb.
Die lokalen Journalisten berichteten, dass von der chinesischen Seite her großer Druck auf die Länder ausgeübt wurde, die Jiang Zemin besuchen wollte, um Berichte von westlichen Medien über die wahren Begebenheiten über die Verfolgung von Falun Gong zu verhindern. Obwohl die lokalen Journalisten diese Mitteilung erhalten hatten, während des Besuchs von Jiang Zemin nicht über Falun Gong zu berichten, kamen viele Journalisten der Einladung zur Falun Gong Pressekonferenz nach und machten Interviews. Am Nachmittag des 14. Juni kamen noch drei Fernsehteams von den großen Sendern im starken Regen zum Palarmentshaus Litauens, um die Falun Gong Übungen dort aufzunehmen.
Während des Besuchs von Jiang Zemin im April in Deutschland kritisierten viele deutsche Medien die Menschenrechtsverletzungen in China. Diesmal wollte Jiang Zemin das vorher verhindern. Die Pekinger Seite übte einerseits Druck auf die westlichen Regierungen aus, andererseits versuchte sie, die westlichen Medien auf ihre Seite zu ziehen. Ein Monat vor dem Besuch von Jiang Zemin in Osteuropa und Island wurden aus eigener Tasche die Verantwortlichen und Journalisten der Hauptmedien dieser Ländern nach China eingeladen. China hoffte dadurch die Kritik von westlichen Medien über die Menschenrechtsverletzungen in China zu reduzieren. Aber die Journalisten in Osteuropa blieben dem gegenüber kritisch.