Falun Dafa Minghui.org www.minghui.org AUSDRUCK

Augenzeugenbericht eines Nichtpraktizierenden über die brutale Behandlung der Falun Dafa Praktizierenden im Gaoyang Zwangsarbeitslager der Provinz Hebei

23. Juni 2002

Im Jahr 2000 wurde ich vom Gericht zu zwei Jahren harter Arbeit verurteilt, weil ich eine Ungerechtigkeit persönlich vergolten habe. Ich wurde ins verrufene Gaoyang Zwangsarbeitslager in der Provinz Hebei geschickt. Obwohl das Gaoyang Lager für seine brutale Behandlung der Gefangenen bekannt ist, wurde ich in den zwei Jahren , in denen ich dort war, Zeuge einiger der brutalsten Behandlungen, die es jemals gegenüber Gefangenen gegeben hat.

Das Gaoyang Lager beherbergte über 3000 Gefangene. Gefangene, die als unbeugsam galten, wurden von anderen Zwangsarbeitslagern in der Provinz Hebei zum Gaoyang Lager geschickt. Nachdem sie dort hingeschickt wurden benahmen sie sich normal.

Sie teilten die Gefangenen in sechs Hauptgruppen. Die Hauptaufgabe des Lagers war es, Arbeitsdienste im Lager und für Leute außerhalb des Lagers zur Verfügung zu stellen. Die meisten Angestellten waren Zeit- oder Teilzeitarbeiter; wenige arbeiten Vollzeit. Die Räume waren klein, überfüllt, schmutzig und ohne heißes Wasser. Mahlzeiten bestanden aus trockenen Brötchen und Gemüsesuppe. Nur selten konnte man einige Gemüsestücke in der Suppe finden.

Ein normaler Tag besteht aus zwölf Stunden intensiver Arbeit. Der Gruppenleiter sagte oft: "Du bist ein Mensch, wenn wir Dich wie einen Menschen behandeln und du bist keiner, wenn wir dich nicht wie einen Menschen behandeln." Jedesmal wenn die Aufseher ihren Mund aufmachten, kamen nur beleidigende Worte heraus. Wenn sie ihre Arme hoben, kam eine ordentliche Tracht Prügel auf einen zu. Jeder, der sich ihren Befehlen widersetzte, wurde bestraft, indem er viele Stunden unter der brennenden Sommersonne oder im beißenden Winterwind stehen oder knien mußte. Wenn der Gefangene sich weigerte, bekam er einfach eine ordentliche Tracht Prügel oder sie verwendeten die elektrischen Stäbe - bis sie nachgaben.

Es gab keinen Platz für die Kranken im Lager. Wenn jemand krank wurde, wurde er nicht milder behandelt. Alle Gefangenen mußten arbeiten, sogar wenn sie zur Arbeit getragen werden mußten. Wenn ein Gefangener zu krank wurde, steckten sie ihm einfach einige Medikamente in den Mund. Einmal litt ein Gefangener an Ruhr und bestand nur noch aus Haut und Knochen. Ein anderer Gefangener hatte Nierenprobleme. Seine Beine waren so geschwollen, dass er kaum laufen konnte; aber auch er wurde nicht verschont.

So behandelt die Regierung Straftäter. Das Lager ist einfach eine Hölle auf Erden.

Im Umgang mit den Falun Gong Praktizierenden, die ins Lager geschickt wurden, war die Behandlung um vieles schlimmer. Jeder Praktizierende war unter Einzelaufsicht. Es war ihnen nicht erlaubt, mit anderen Gefangenen Kontakt aufzunehmen oder miteinander zu sprechen. Jeder von ihnen mußte arbeiten, unabhängig vom Alter. Oftmals versuchten wir einigen älteren Praktizierenden bei ihrer Arbeit zu helfen, wurden aber zurückgewiesen. Einmal wurde ein Falun Gong Praktizierender scharf zurückgewiesen, weil er einem Mitpraktizierenden, der krank war und kein anderes Essen schlucken konnte, einige Nudeln gegeben hatte. "Geschieht ihm Recht!", sagte der Aufseher.

Die Falun Gong Praktizierenden waren sehr freundlich zu uns und erklärten uns oft die Grundsätze des Lebens. Ungeachtet der Probleme, die wir hatten, halfen sie uns oft uneigennützig. Dafür waren wir sehr dankbar.

Immer wenn die Praktizierenden gegen die unbegründete Behandlung protestierten, indem sie in Hungerstreik traten, schlossen die Aufseher sie einen nach dem anderen ein und schockten sie mit Elektrostäben, wobei sie nicht ein einziges Stück gesunder Haut an ihren Körpern zurückließen. Immer wenn ein Fernsehprogramm gespielt wurde, das Falun Gong lächerlich machte, organisierte der Leiter des Lagers alle, um es anzuschauen. Nach dem Programm gab es dann eine Gruppendiskussion, die Falun Gong kritisierte. Unter solch
intensivem Druck war es keine Überraschung, dass einige Gefangene etwas gegen ihr Gewissen sagten. Jedenfalls wußten die meisten, dass ihre Zellengenossen, die Falun Gong Praktizierenden, gute Menschen waren. Als ich an der Reihe war, etwas zu sagen, sagte ich: "Ich weiß nichts über das, was sie im Programm zeigen. Ich weiß nur, dass die Falun Gong Praktizierenden hier bei uns gute Menschen sind. Sie töten keine anderen Menschen." Weil ich das gesagt hatte, ließen sie mich für viele Stunden Strafstehen; außerdem verlängerten sie meine Haftzeit im Lager. Aber ich bereue nicht, was ich gesagt habe. Ein anderer Mitgefangener sprach sich auch für die Praktizierenden aus und wurde ähnlich bestraft.

Einmal zwangen die Gruppenleiter die Falun Gong Praktizierenden eine Erklärung zu unterschreiben, die besagt, dass sie mit dem Praktizieren aufhören. Diejenigen, die sich weigerten, die Erklärung zu unterschreiben, wurden für den ganzen Tag mit ausgestreckten Armen an zwei Ringe am Boden gekettet. Einige andere wurden gezwungen, für über 20 Tage in dieser Position zu bleiben. Die Praktizierenden zu schlagen und zu treten war an der Tagesordnung. Einige wurden gezwungen, Urin und Exkremente in sich aufzunehmen. Eine andere Form der Folter, die sie verwendeten, bestand darin, die Hände und Füße des Opfers an die Elektroden eines altmodischen, handbetriebenen Telefonsystems zu binden und es dann zu starten. Sogar viele harte Kerle hatten Schwierigkeiten diese Strafe auszuhalten. Nach drei Stunden einer solch schweren Prüfung überlebte Liu, ein Dafa Praktizierender aus der Stadt Zhangjiakou, zwar die Quälerei, aber sein Gesicht war durch den Schock absolut nicht wiederzuerkennen.

Nachdem wir gesehen hatten, was passiert war, sagten wir heimlich zu uns: " Was machen sie nur. Warum behandeln sie gute Menschen auf diese Art?" Wir sahen oft, wie Praktizierende vom Gruppenleiter, einer nach dem anderen, weggebracht wurden. Nachdem sie zurückkamen, war ihr ganzer Körper schwer verwundet. Mir wurde klar, dass es niemand merken würde, wenn sie dort getötet würden.

Dieser Bericht ist das, was ich während meiner zwei Jahre im Lager gesehen habe. Ich möchte damit ein gerechtes Wort für die Falun Gong Praktizierenden einlegen.