Frau Li, Shuyuan(51), war eine Bäuerin im Dorf Dahuangdi gewesen. Ihr Dorf liegt in der Nähe der Kreisstadt Taijitun und der Stadt Huludao. Am Abend des 06. Juli 2002 wurde Frau Li ermordet, als sie beim Verteilen der Falun Gong-Flugblätter im Dorf Jinlizi entdeckt wurde.
Am 17. Oktober 99 ging Frau Li nach Peking und reichte eine Petition ein, woraufhin sie von der Polizei der Stadt Huludao für einen Monat in Gewahrsam genommen wurde. Während der Inhaftierung verprügelte sie der Erzieher Yuan mit Polizei- und Wolfzahnstock, sodass ihr ganzer Körper grün und blau aussah. Wegen der Verletzung an der Wirbelsäule konnte sie sich für eine zeitlang nicht bewegen. Nach ihrer Freilassung ging sie wieder nach Peking und protestierte gegen die Verfolgung. Aus diesem Vorwand sprangen die Polizisten ihrer Kreisstadt über die Mauer in ihren Bauernhof hinein, durchsuchten ihr Haus und erpressten 1000 Yuan von ihrer Familie.
Am 07. Juli 2000 wurde Frau Li von der Polizeistation ihrer Kreisstadt in einen Umerziehungskurs gebracht, wo sie 28 Tage lang eingesperrt bleiben musste. Im hitzigen Sommer musste sie und andere zwölf Falun Gong Praktizierende (Männer und Frauen) zusammen in einem kleinen Zimmer bleiben, welches erstickend, heiß und feucht war. Am Tag saßen sie alle auf dem nackten Betonboden und in der Nacht schliefen sie auf ihm. Decken oder Bettwäsche gab es nicht. Für die Verpflegung sorgten ihre Familienangehörigen. Viele wurden in diesem sogenannten Umerziehungskurs hart verprügelt. Einige saßen als Strafe mehr als zehn Tage unter der brennenden Sonne.
Während des Frühlingsfestes 2001 fürchtete die Regierung der Kreisstadt, dass Frau Li wieder nach Peking gehen könnte. So schickten sie zwei Leute, Li Dehua und Yu Detian, in Schicht zu ihr nach Hause, um sie zu überwachen. Sie störten diese Familie eine Woche lang andauernd.
Am 06. November 2001 ging Frau Li in ein anderes Dorf, um Falun Gong-Flugblätter zu verteilen. Sie wurde angezeigt, woraufhin sie von der Polizei der Kreisstadt Huangtukan hart verprügelt wurde. Weil sie die Quelle der Flugblätter nicht verraten wollte, schlugen die Polizeileiter Wang und Shi sie grausam. Ihr Gesicht wurde verformt. Die Verletzung an ihrem Mund ist vereitert. Selbst als sie leicht atmete, fühlte es sich so an, als ob ihr die Brust auseinander gerissen würde. Ihr Fuß war blauviolett. Aus der Vereiterung am Fuß tropfte eine Woche lang gelbe Flüssigkeit heraus. Von zwei Uhr Nachmittag an wurde sie bis in die Nacht hinein gequält. Danach brachte man sie auf Umwegen zum Untersuchungsgefängnis der Stadt Huludao. Am 27. August wurde sie freigelassen.
Am 20. September wollte man sie für drei Jahre ins Arbeitslager bringen. Weil sie eine Beschwerde einreichen wollte, blieb sie kurzfristig im Untersuchungsgefängnis Nanpiaoqu. Am sechsten Tag ihres Verbleibs fiel sie in Ohnmacht und wurde ins Krankenhaus gebracht. Ihre Familie holte sie vom Krankenhaus ab und brachte sie nach Hause. Weil die Polizei mehrmals zu ihr ging und sie verhaften wollte, flüchtete Frau Li. Von da an musste sie ihr Haus und Hof verlassen.
Am Abend des 06. Juli 02 ging Frau Li und zwei Falun Gong Praktizierende in das Dorf Jinlizi, um die Flugblätter von Falun Gong zu verteilen. Sie kam jedoch nie wieder zurück. Am nächsten Tag fand man die Leiche von ihr. Sie lag auf dem Bauch. Ihr Gesicht war voll mit Erde beschmiert. Ihre beiden Hände lagen auf dem Rücken. Unter ihren Füßen sah man zwei tiefe Gruben, die vom Treten ihrer Füßen nach hinten stammten. Unter ihrem Körper lagen die Flugblätter. Ringsherum waren die hinterlassenen Spuren vom Herumprügeln zu erkennen. Sie war am Kopf und Körper verletzt. Laut des Rechtsmediziners sei sie an einer Erstickung gestorben.