Herr Ye Fenglin, 45 Jahre alt, arbeitete im Militäramt des Tuanjie-Dorfes der Stadt Bijie, Provinz Guizhou. Am 27.06.2002, frühmorgens um 7:30 Uhr starb er in der sechsten Abteilung des Zhongba-Arbeitslagers Guizhou.
Im November 2000, als Ye auf der Arbeit war, wurde er von der Polizei zu einer Sitzung berufen und seitdem nicht freigelassen. Er wurde gesetzwidrig festgehalten und schwer verprügelt beim Verhör. Im Oktober 2001 wurde er für drei Jahre ins Zhongba-Arbeitslager gesteckt.
Im Arbeitslager wies Ye entschieden die Zwangsgehirnwäsche zurück und gab das Praktizieren nicht auf. Daraufhin wurde er brutal verprügelt. Am 27.06.2002 frühmorgens um 7:30 Uhr starb er an Folter und Misshandlungen.
Als die Familienangehörigen und Zuständigen seiner Arbeitsstelle die Nachricht erhielten und beim Arbeitslager ankamen, konnte das Arbeitslager zu dem plötzlichen Tod von Ye keine Erklärung geben und log, dass Ye an einer Krankheit gestorben wäre. Seine Familie und Arbeitsstelle wandten sich dann an das Lager, er war ein sehr guter Mensch und körperlich auch sehr gesund, bevor er hierher gebracht wurde. Warum ist er hier gestorben? Sie weigerten sich, auf dem Brief zur Einäscherung des Leichnams zu unterschreiben und verlangten eine Autopsie. Unter diesem großen Druck musste das Arbeitslager eine Autopsie durchführen. Das Ergebnis zeigte, dass es im Bereich der Leber ein Exsudat gab und ihm eine Rippe gebrochen war. In seinem Magen und Darm gab es keinerlei Essen. Der Gerichtsmediziner erklärte die Todesursache für unklar.
Später haben zuständige Behörden und das Arbeitslager inoffizielle Kontakte zu Yes Arbeitsstelle und Familie aufgenommen und abgesprochen (genauer Inhalt des Gesprächs ist nicht zu erfahren), so dass die Arbeitsstelle und die Familie auf dem Brief zur Einäscherung unterschrieben. Seine Asche wurde in die Heimat gebracht und dort beerdigt. Da Ye sehr gute Beziehungen zu seinen Mitmenschen gehabt hatte, kamen sehr viele zu der Beerdigung, um von ihm Abschied zu nehmen. Alle sagten, so ein guter Mensch ist von der Polizei und dem Arbeitslager zu Tode mißhandelt worden.