Göttingen (gö). Rund 60 Anhänger der chinesischen Falun Gong-Lehre demonstrierten am Sonnabend Nachmittag in der Göttinger Fußgängerzone. Auf Transparenten und in Flugschriften prangerten sie die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden in der Volksrepublik China an. Falun Gong, nach Angaben der Mitglierder eine traditionelle Lehr von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht, ist seit 1999 in China verboten.
Protestzug mit Bildern verfolgter Falun-Gong-Mitglieder |
"Über 1000 Menschen wurden seitdem wegen ihres Glaubens zu Tode gefoltert, erklärte Waltraud Ng, Vorstandsmitglied der deutschen Falun Gong-Anhänger bei einer Kundgebung auf dem Jacobi-Kirchhof. Gastredner Tillmann Schmalzried von Amnesty International kritisierte erschreckende Menschenrechts-Verletzungen in China. Auch Vertreter der Göttinger Grünen, der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) und der evangelischen Kirche solidarisierten sich mit den Falun Gong-Anhängern: Die politische Verfolgung einer friedlichen Gruppe dürfen wir nicht tolerieren", erklärte Helmhard Ungerer von der Stadtratsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen.
Ulrich Delius von der GfbV betonte, dass Falun Gong-Praktizierende inzwischen auch außerhalb Chinas von Demonstrationsverboten und Reisebeschränkungen betroffen seien. So habe die isländische Regierung bei einem chinesischen Staatsbesuch im Juni Falun Gong-Anhängern die Einreise verweigert. In Deutschland seien Demonstranten aus dem Sichtfeld des chinesischen Staatspräsidenten Jiang Zemin ferngehalten worden. Deutschland darf nicht schweigen, forderte Delius. Man mag von Falun Gong halten, was man will", so Passantin Rita Wilke, aber Folter sollte angeprangert werden.
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