Jiang Liguo, 52, begann 1997 mit dem Praktizieren von Falun Gong. Als er 2000 nach Peking fahren wollte, um sich gegen die Verfolgung auszusprechen, wurde er am Bahnhof in Harbin (Provinzhauptstadt) von der Polizei festgenommen und ins 2. Untersuchungsgefängnis Shuangcheng eingesperrt. 7 Tage danach wurde er ins Xinxing Altersheim gebracht und drei Tage lang gefoltert, so dass er nicht mehr laufen konnte. Erst als der Sohn von Jiang Liguo wegen eines Unfalls seine Betreuung benötigte, wurde er freigelassen.
Am Abend des 12.Dezember 2002 wurde Jiang Liguo und andere lokale Praktizierende von der Polizei unter einem Vorwand ins Xinxing Altersheim gelockt, wo Gehirnwäschekurse stattfanden. Jiang Liguo gab nicht nach, wurde deswegen misshandelt. Er wurde gefoltert und durfte trotz der Kälte keine Bettdecke haben. Die Polizei zog ihn aus und ließ ihn vor einem offenen Fenster stehen bleiben. Als sich Jiang Liguos Zustand verschlechterte und er Blut im Urin hatte, wurde er frei gelassen.
Im November 2001 zeigte Jiang Lirong, Bruder von Jiang Liguo sowie Sekretär der Parteikommission der lokalen Volkskommune, ihn an, weil er Materialien über die Verfolgung von Falun Gong verbreitete. Als Jiang Liguo dies erfuhr, sah er sich gezwungen, sein Haus zu verlassen. Ca. 20 Tage lang lebte er obdachlos. Als er wieder zu Hause war, zeigte ihn sein Bruder erneut bei der Gemeinde an, so dass er durch die Gemeindeverwaltung festgenommen wurde. Ihm wurde mit Plastikschläuchen, die mit Sand gefüllt waren, auf den Körper gepeitscht. Seine Füße schwollen aufgrund dessen rot an und er konnte nicht mehr laufen. Da Jiang Liguo trotz allen Misshandlungen standhaft blieb, wurde er ins 2. Untersuchungsgefängnis Shuancheng eingeliefert. Dort wies die Polizei Verbrecher an, ihn zu schlagen. Die Verbrecher versuchten noch, von ihm Geld zu erpressen.
Als Jiang Liguo in den Hungerstreik trat, wurde er gewaltsam durch einen Schlauch zwangsernährt. Als Folge davon waren seine Lungen schwer verletzt und er erbrach Blut. Das Gefängnis verachtete das und verurteilte ihn zu 2 Jahren Arbeitslager. Im Wanjia Arbeitslager wurde bei Jiang Liguo Tuberkulose festgestellt. So wurde er wieder ins Untersuchungsgefängnis in Shuancheng zurückgebracht. Das Gefängnis forderte die Gemeindeverwaltung auf, Jiang Liguo von seinen Angehörigen nach Hause bringen zu lassen. Jedoch sagte der Bruder Jiang Lirong: Er (Jiang Liguo) darf nicht zurückgebracht werden. Lasst ihn einfach dort sterben ... Da sein Bruder sich weigerte, ihn nach Hause zu bringen, erlebte Jiang Liguo im Gefängnis für weitere drei Monate Misshandlungen. Währenddessen erpresste die Polizei noch 1500 Yuan (ca. 185 )von ihm.
Die langfristigen Misshandlungen machten Jiang Liguo sehr schwach. Nach der Freilassung starb er am 18.Oktober 2002.