Dies ist eine wahre Geschichte, geschehen auf dem Land in der Provinz Shandong im Osten Chinas.
Eines Abends sagte ein 5jähriger Junge plötzlich zu seiner Mutter: Mein Dajiu (älterer Bruder der Mutter) ist da. Da der ältere Bruder der Frau schon gestorben ist, hat sie ihren Sohn nicht ernst genommen. Aber der Junge wiederholte ernsthaft: Dajiu ist wirklich gekommen. Ich habe ihn gesehen. Er liegt im Ostraum im Rinderstall. Die Frau spürte die Ernsthaftigkeit, dass er ihr diesmal keinen Streich spielte. Sie ging mit dem Kleinen in den Rinderstall. Dort gab es aber nur ein neu geborenes Kalb zu sehen. Der Junge deutete auf das Kalb und sagte: Das ist Dajiu. Von nun an redete der Junge das Kalb Jiu (Onkel) an.
Nach etwa zwei Jahren war das Kalb zu einem Ochsen ausgewachsen. Er war ein gehorsames Tier und wurde von dem Jungen besonders gut behandelt. Der Ochse wurde von der Familie nicht eingeschlossen, nicht angebunden und auch nicht geschlagen. Wenn der Ochse arbeiten musste, sagte es die Mutter zuerst dem Jungen, der dann den Ochsen Jiu rief und ihm erklärte, was zu tun war. Das Tier ging dann allein zu dem jeweiligen Arbeitsplatz. Im ganzen Dorf war das bekannt. Jeder wollte den Ochsen gerne für die Arbeit ausleihen. Eines Tages kam eine Nachbarin, um den Ochsen auszuleihen. Sie sagte, sie habe nur ein Mu (15 Mu = 1 Hektar) Ackerland zu pflügen. Der Junge sagte es dem Ochsen und er ging allein auf das Feld der Nachbarin und wartete. Aber die Frau hatte die Unwahrheit gesagt. In Wirklichkeit waren mehrere Mu Ackerland zu pflügen. Nachdem der Ochse ein Mu Ackerland gepflügt hatte, blieb er unbeweglich stehen. Die Nachbarin versuchte vergeblich die Arbeit fortzusetzen. Sie musste das Tier zurückbringen und die Wahrheit sagen. Sie entschuldigte sich bei der Familie, der Junge sprach mit dem Ochsen, der kehrte wieder zurück und pflügte das Feld zu Ende.
Eines Tages waren Mutter und Sohn mit dem Ochsen auf dem Nachhauseweg. Sie mussten über einen Markt gehen. Der sonst sehr brave Ochse verhielt sich plötzlich ganz anders, er ging direkt zu einem Porzellanstand und zerstörte viele Waren. Der Inhaber des Standes verlangte Entschädigung. Der Junge sagte ärgerlich zu dem Ochsen: Jiu, was ist heute los mit dir? Du bist heute unmöglich, du hast so viele Waren kaputt gemacht, nun müssen wir viel Geld zahlen. Als der Inhaber hörte, dass der Junge das Tier Onkel nannte, fragte er nach dem Grund. Sie erzählten ihm die Geschichte. Er wollte auch den Wohnort und Namen des Onkels wissen. Nachdem er alles erfahren hatte, sagte er: Ihr braucht das Geld nicht mehr zahlen. Ich war ein Freund von ihm. Er hat mir einmal Geld geliehen und ich habe es ihm nicht zurückgegeben. Es ist genau die Summe, die ich ihm schulde.
Die Geschichte von dem Ochsen ist in dem Gebiet sehr verbreitet. Viele Menschen haben in dieser Geschichte sowohl die Wahrheit der Reinkarnation, als auch die Wechselwirkung zwischen Ursache und Wirkung erkannt.