Lu Xingguo, 45 Jahre alt, wohnte im Hongyi Dorf, Tang Gemeinde, Pudong Bezirk der Stadt Shanghai. Am 15. Oktober 2003 wurde er im Arbeitslager Nr. 3 der Stadt Shanghai zu Tode gefoltert. Sein Gesicht war deformiert, seine Lippen hatten keine Haut mehr, seine Zähne waren alle abgebrochen. Es gab an seinem Nacken Blut und an seinem Körper Wunden von Elektroschocks.
Informationen aus Shanghai zufolge wurde Lu Xingguo von der Polizei der Herstellung von Infomaterialien über die Verfolgung von Falun Gong verdächtigt. So wurden am 13. März 2003 ca. 100 Polizisten von der Polizeibehörde des Pudong Bezirks eingesetzt, um Lu Xingguo festzunehmen. Lu sah sich gezwungen, sein Haus zu verlassen. Als er zwei Monate danach nach Hause kam, wurde er von jemand angezeigt. Am 5. Mai 2003 wurde er von Zuhause ins Untersuchungsgefängnis abgeführt. Etwa einen Monat später wurde er zu drei Jahren Umerziehung durch Arbeit verurteilt und ins Shanghai Arbeitslager Nr. 3 im Kreis Qingpu gebracht.
Laut der Informationsquelle gab Lu Xingguo im Arbeitslager der sog. Umerziehung nicht nach und wurde deswegen grausam misshandelt. Am 22. September 2003 sagte er seiner Mutter, die ihn im Arbeitslager besuchte, dass er seit einem Monat die Zwangsarbeit ablehnte, um gegen die Verfolgung zu protestieren.
Am 16. Oktober 2003 erhielt die Frau von Lu Xingguo eine Mitteilung des Lagers, dass Lu am 15. Oktober an einer Herzkrankheit gestorben sei. Es wurde den Angehörigen nicht erlaubt, den Leichnam zu sehen. Am 18. Oktober 2003 wurde der Leichnam eingeäschert. Ca. 60 Polizisten wurde zur Bewachung eingesetzt. Als die Angehörigen am Krematorium ankamen, war der Verstorbene bereits angezogen und sie durften den Leichnam nicht überprüfen.
Ein Augenzeuge berichtete nachträglich, dass das Gesicht von Lu Xingguo deformiert war und seine Lippen keine Haut mehr hatten. Seine Zähen waren alle abgebrochen. An seinem Nacken gab es Blut und an seinem Körper mehrere Wunden von Elektroschocks.
In der Familie von Lu Xingguo sind seine 60-jährige Mutter, sein paralysierter Vater, seine Frau und seine junge Tochter zurückgeblieben.
Ein Mitarbeiter und eine Mitarbeiterin der Politikabteilung der Polizeibehörde des Pudong Bezirks (0086-21-50614567) lehnten am Telefon ab, Fragen über den Tod von Lu Xingguo zu beantworten. Sie wiesen allerdings den Todesfall nicht zurück.