Der Falun Gong Praktizierende Li Chouren ist Landwirt im Dorf Huangjiazhuang bei Zengcun, Stadt Gaocheng, Provinz Hebei. Er starb aufgrund der Verfolgung. Am 23. Dezember 2001 studierten Herr Li und einige andere Falun Gong Praktizierende bei einem Praktizierenden zu Hause die Lehren des Falun Gong und machten die Übungen. Das Gaocheng öffentliche Sicherheitsbüro und die Zengcun Polizeiwache entführten sie unrechtmäßig in die Gaocheng Strafanstalt. Dort erlitten sie grausame Folter, wie Prügel, für lange Zeit stehen* Schlafentzug, Flugzeugfliegen** und gezwungen werden, Urin zu trinken. Herr Li war von der Folter sehr geschwächt. Da seine Eltern schon verstorben und seine Schwester verheiratet war, lebte er alleine mit seinem zurückgebliebenen Bruder. Sie waren sehr arm. Weil er die von der Polizei geforderte Geldbuße nicht aufbringen konnte, wurde er von den verhafteten Praktizierenden am längsten eingesperrt. Die Strafanstalt erpresste 1500 Yuan [Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan] von der Familie seiner Schwester, bevor er schließlich freigelassen wurde. Herr Li verstarb zehn Tage nach seiner Freilassung.
Am 14. März 2000 ging die Falun Gong Praktizierende Deng Meijuan zum Appellieren nach Peking. Sie wurde von der Nanying Polizeiwache in Gaocheng zurückgebracht. Frau Deng wurde illegal 45 Tage in der Gaocheng Strafanstalt eingesperrt. Am 11. Juni 2000 ging sie wieder zum Appellieren nach Peking und wurde wieder von der Nanying Polizeiwache zurückgebracht. Sie wurde 70 Tage in derselbe Strafanstalt wie zuvor eingesperrt. Am 27. Dezember 2000 machte sie sich wieder auf den Weg nach Peking. Weil sie sich weigerte, ihren Namen zu sagen, wurde sie 23 Tage in der Yanshan Strafanstalt im Fangshan Bezirk von Peking zusammen mit mehr als 50 anderen Falun Gong Praktizierenden gefangen gehalten. Aus Protest gegen ihre unrechtmäßige Gefangenschaft trat sie in einen Hungerstreik. Brutal zwangsernährten die Wachen der Strafanstalt sie jeden Tag. Viele Praktizierende erbrachen deshalb Blut und hatten einen niedrigen Blutdruck, was manche in einen kritischen Zustand brachte. Bis nach dem Frühlingsfest 2001 wurden die Praktizierenden festgehalten.
Nachdem Frau Deng nach Hause zurückgekehrt war, kam die Polizei mehrmals, um sie festzunehmen. Aber unter dem Schutz ihrer Familienangehörigen konnte sie entkommen. Im Juli 2002 wollte die Polizeiwache sie in eine Gehirnwäscheklasse bringen, aber aufgrund ihrer Schwangerschaft konnte sie das vermeiden. An einem Morgen im August, um etwa 1 Uhr, gingen mehrere Polizisten zu Frau Dengs Haus, um sie festzunehmen. Ihre Schwiegermutter fürchtete sich und fiel hin, aber sie ließen sie nicht gehen und fuhren fort, das Haus zu durchsuchen. Als sie niemanden vorfanden, schauten sie sich auf dem Dach des Nachbarhauses um. Die Nachbarn waren über die Störung sehr empört.
Zwei Monate nach der Geburt von Frau Dengs Kind entführte die Polizei sie und ihr Kind am Neujahrstag zur lokalen Gehirnwäscheklasse. Es hatte gerade geschneit und war sehr kalt, als sie bei der Gehirnwäscheklasse ankamen. Als das Kind Fieber bekam, schickten sie Frau Deng und ihr Kind schließlich ins Krankenhaus, wo der Doktor beim Kind eine Lungenentzündung feststellte. Um sich ihrer Verantwortung zu entziehen, ließen die Polizisten Frau Deng und ihr Kind unbeaufsichtigt, was es ihr ermöglichte, aus dem Krankenhaus zu fliehen.
Weitere Verfolgungsfälle
Falun Gong Praktizierende aus Gangshang bei Gaocheng wurden auch von der Polizei verfolgt.
Im Juli 1999 war die Falun Gong Praktizierende Wu Suhua auf iden Weg nach Peking, um dort zu appellieren. Sie wurde von der Polizeiwache des Dorfes abgefangen und illegal drei Tage lang festgehalten. Die Polizei zwang ihre Familienmitglieder, eine Geldstrafe von 1000 Yuan zu bezahlen. Sie selbst wurde gezwungen, eine sogenannte "Garantieerklärung" [In dieser Erklärung müssen Praktizierende schreiben, dass sie das Praktizieren von Falun Gong bereuen und garantieren, es nicht mehr zu praktizieren, nicht mehr nach Peking zum Appellieren für Falun Gong zu gehen und sich niemals wieder mit anderen Falun Gong Praktizierenden abgeben] zu schreiben. Dann wurde sie im Komiteegebäude des Dorfes vier Tage lang eingesperrt und bekam eine Geldbuße in Höhe von 350 Yuan, was wahrscheinlich die Kosten der Wachen und der Elektrizität abdecken sollte.
Am 1. Mai 2003 wurden Falun Gong Praktizierende drei Tage eingesperrt und gezwungen, bei glühender Hitze auf einer Farm zu arbeiten. Am 1. Oktober arbeiteten Praktizierende schwer auf der Farm, während andere Arbeiter ihnen vom Rand des Feldes aus zusahen. Die verfolgten Praktizierenden waren Frau Shi Wenmei, Zheng Shujun, Frau Ju Junyan, Ma Ruiling, Frau Liang Ruixia und Frau Wu Suhua.
Im November 2000 ging Frau Wu Suhua nach Peking, um dort für Falun Gong einzutreten. Sie wurde von der Polizeiwache und dem Direktor des öffentlichen Sicherheitsbüros des Dorfes zum Dorfkomitee zurückgebracht. Frau Wu trat aus Protest in einen Hungerstreik. Der Direktor fesselte ihr die Hände auf dem Rücken und versuchte sie zu zwangsernähren, hatte aber keinen Erfolg. In der Nacht konnte Frau Wu mit ihren Aufrichtigen Gedanken entkommen. Seitdem ist sie aber gezwungen, obdachlos zu sein, um weitere Verfolgung zu vermeiden. Das Personal der Polizeiwache geht häufig zu Frau Wu nach Hause, um ihre Familienangehörigen zu belästigen.
Das Dorfkomitee verfolgte später andere Falun Gong Praktizierende. Sie hielten die Praktizierenden Shi Wenmei, Zheng Shujun und Ma Ruiling 20 Tage gefangen. Essen gaben sie ihnen nicht, sondern forderten ihre Familienangehörigen auf, ihnen Essen zu bringen. Sie zwangen die Praktizierenden, Schnee zu fegen, ließen sie aber keine warme Kleidung tragen. Falun Gong Praktizierende wurden gezwungen, die sogenannte "Garantieerklärung" zu schreiben, mittels der Lautsprecher des Dorfes Selbstkritik zu äußern und sie wurden zu je 2000 Yuan verurteilt.
Für die Verfolgung direkt verantwortliche Personen und Telefonnummern:
Ländervorwahl: 0086; Vorwahl der Stadt: 311
"Büro 610"*** von Gaocheng, Provinz Hebei; Politik- und Sicherheitssektion des Gaocheng öffentlichen Sicherheitsbüros: Wei Liyan, Li Wenjie; 8110009
Büro des Generaldirektors des Gaocheng öffentlichen Sicherheitsbüros: 8043832, 8110068
Büro des Vizegeneraldirektors: 8110066, 8110065, 8110061, 8110058,8110060
Büro des Kommissars: 8110067
Büro des Vizekommissars: 8110038
Disziplinar- und Untersuchungssekretär: 8110059
Kommandozentrum, Fax: 8110002
Gaocheng Strafanstalt: 8167439
Zengcun Polizeiwache von Gaocheng: 8079036
Büro des Sekretärs von Zengcun: 8079001
Büros des Gerichtsvollziehers von Zengcun: 8079002
Huangjiazhuang Dorfkomitee von Zengcun: 8079019
Büro von Nanying, Stadt Gaocheng: 8099200
Sekretär des Komitees für Politik und Recht: Wang Guoli, 8099211
Gerichtsvollzieher: 8099202
Direktor der Nanying Polizeiwache: Wang Wenzhong, 8099415
Gangshang Brigade von Gaocheng: Shi Bingyun, 8083161
* Die Strafe "lange Zeit stehen" bedeutet, dass das Opfer für eine lange Zeit mir dem Gesicht zur Wand stehen muss. Ausgenommen sind Toilettengänge, Essens- und Schlafenszeiten. Die Praktizierenden müssen um 5 Uhr morgens aufstehen und bis 1 oder 2 Uhr nachts stehen, dann erst dürfen sie zu Bett. Diese Misshandlungen dauern gewöhnlich mehrere Tage. Wenn Praktizierende dem intensiven Stehen nicht standhalten und ohnmächtig werden, zwangsernähren die Wachen sie mit Drogen.
** Flugzeugfliegen: Bei dieser Foltermethode wird der Kopf nach unten bis an sein Limit gebogen, während die Hände nach oben bis zum höchsten Punkt gezogen werden und dort bleiben. Die Hüften müssen nach oben zeigen. Man wird gezwungen, diese Position unverändert für eine lange Zeit beizubehalten. Der Körper sieht in dieser Position wie die Form eines Flugzeugs aus.
*** "Büro 610": ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.