Ein zwanzigjähriger Chinese zog in unser Wohnhaus ein. Er schien uns gleich ein aufrichtiger Mann zu sein. Ich traf ihn, als wir in der gemeinsamen Küche kochten und sprach mit ihm über Falun Gong. Am Abend ging ich zu ihm, um ihm eine VCD und eine Broschüre mit der Erklärung der Wahrheit auf chinesisch zu geben. Er sagte: Ich bekam diese VCD, als ich in Berlin war und sah schon die Wahrheit über die sogenannte Selbstverbrennung. Die Verfolgung ist wirklich schon zu weit gegangen. Ich habe diese Broschüre nie gelesen; aber vielen Dank! Nach einer Weile kam er an meine Tür und wollte sich ein Zhuan Falun borgen. Auf diese Art erfuhr er immer mehr von der Wahrheit über Falun Dafa. Er hörte sich sogar bei einem anderen Praktizierenden zu Hause einige von des Meisters Fa-Erklärung an, obgleich er einige Erscheinungen der Kultivierungspraxis, die in dem Buch erwähnt werden, nicht verstehen konnte.
Eines Tages hörte er von der Unterschriftenkampagne zur Rettung von Frau Xiong Wei, einer ehemaligen Studentin an der Berliner technischen Universität, die im letzten Januar in Peking festgenommen wurde, als sie Materialien über die Verfolgung von Falun Gong in China verteilte. Er fragte, wie man Unterschriften sammeln könnte und machte Kopien der Listen. Vor und nach dem Unterricht fragte er Professoren und Studenten zu unterschreiben. Er kam mehrere Abende hintereinander mit den Unterschriften , die er gesammelt hatte zu mir und erzählte glücklich von seinen Erfahrungen beim Unterschriftensammeln. So sprach er zum Beispiel einmal vor dem Unterricht mit einem Professor über Frau Xiong Wei. Danach erzählte der Professor vor Beginn des Unterrichts seinen Studenten über den Fall und bat sie, die Liste zu unterschreiben. Das hatte großen Erfolg. Er betrachtete die Listen, seufzte und sagte: Wenn jeder der zehn tausend Praktizierenden hundert Unterschriften sammeln würde, hätten wir schon eine Million Unterschriften. Was würde das für eine Wirkung haben! Als ich sah, dass er ein reines Herz hatte, erzählte ich ihm, dass es gut für einen selbst sei, wenn man Falun Dafa gut behandelt. Er sagte: In China wusste ich gar nichts über Falun Gong. Nachdem ich die Propaganda-Sendungen des CCTV (Anmerkung der Red.: Zentrales Fernsehen China; Chinas staatseigenes Fernsehnetz und Sprachrohr der kommunistischen Partei, das immer wieder erfundene Geschichten über Falun Gong sendet) gesehen hatte, habe ich auch bei meinen Freunden schlecht über Falun Gong gesprochen. Nachdem ich hier mit Falun Gong Praktizierenden zusammengekommen bin, denke ich, dass ihr alle gute Menschen seid, und dass das, was Meister Li lehrt, wirklich vernünftig und sinnvoll ist, ganz anders als das, was im Fernsehen in China gezeigt wird. Ich sehe wohl, dass es nicht leicht ist, was ihr tut, und ich will mein Bestes tun, um euch zu helfen. Dann ging er fort, um seinen Verwandten und Freunden die Wahrheit zu erklären.
Eines Abends brachte er seine Unterschriftenlisten gerade, als wir aufrichtige Gedanken aussandten. Also erklärte ich ihm, was es mit dem aufrichtige Gedanken - aussenden auf sich hat und zeigte ihm kurz, wie man es macht. Wenig später klopfte er an meine Tür und seufzte tiefbewegt: Das ist ja so wunderbar! Das ist ja einfach mystisch! Jetzt glaube ich wirklich daran! Es stellte sich heraus, dass er zu Hause versucht hatte, aufrichtige Gedanken auszusenden, . Nachdem er mit geschlossenen Augen zur Ruhe gekommen war, sah er etwas sich vor seinen Augen bewegen. Als er die Augen aufmachte, sah er nichts. Aber mit geschlossenen Augen sah er es wieder und mit offenen Augen wieder nichts. Schließlich schloss er die Augen und achtete einfach nicht mehr darauf. Als er die Lotos-Handgeste machte, fühlte er, wie eine starke Energie von seinem Bauch zu seinem Kopf hochstieg und aus seinem Kopf hinausflog. Diese Energie war sehr stark zu spüren und erinnerte ihn an seine Erfahrung, die er beim Erlernen der 5. Übung gemacht hatte . Da hatte er eine ähnliche kräftige Energie gespürt.
Als ich seine Erregung bemerkte, verstand ich sehr eindringlich, dass wir keine Zeit versäumen dürfen, die Wahrheit zu erklären und Lebewesen zu erretten.