Ich hatte mich im letzten Sommer mit einer Praktizierenden fix ausgemacht, daß wir uns an den Werktagen immer um ca. 6.15 Uhr in der Früh treffen um dort vor dem Arbeiten die Übungen zu praktizieren. Es war für mich eine wirklich ganz großartige Erfahrung - erstmals wirklich die Übungen fast täglich zu machen.
Früher habe immer geglaubt es kommt nur auf Xiu - die innere Kultivierung an und habe keinen Wert mehr auf Lian gelegt. Jetzt erst spüre ich, daß der Dafa eine perfektes, komplettes, einheitliches System ist, worin die Übungen keinesfalls vernachlässigt werden dürfen. Vielmehr würde ich sagen, daß das eigentlich zum Fa-Lernen dazu gehört. Denn das was man in der Theorie lernt, muß man unbedingt in die Praxis umzusetzen. - Nach dem Motto - die schwierigste Umgebung ist die beste Umgebung. Das soll nicht heißen, daß die Übungen schwierig sind, sondern das drum herum. Ich mußte mich nämlich schon die meiste Zeit immer aufraffen und motivieren, daß ich es überhaupt schaffe um 6.15 Uhr im Park zu sein. Aber im Oberflächlichen gesehen, war der Effekt einfach wunderbar. ... jeden Tag mit der besten Sache zu beginnen ... Man ist einfach von der Früh an ausgeglichen, ausgeruht, motiviert und klar!
Doch nach einiger Zeit, waren die Umstände einfach anders geworden. Ich praktizierte meistens nur mehr alleine. Das sollte bitte kein Vorwurf an meine Mitpraktizierenden sein. Ich fragte mich einfach nur mit der Zeit - ob das überhaupt eine gute Wirkung hat, alleine dort zustehen. Weiteres muß man sagen, sind in der Zeit von 6.15 bis 7.15 Uhr sowieso immer nur die gleichen 10 Leute unterwegs. Vielleicht ist es einfach zu früh, um Menschen im größeren Ausmaß zu erreichen. So habe ich mich mit meinem eigenen Einverständnis dazu entschlossen nicht mehr alleine dort zu praktizieren. Das soll soviel heißen wie: Versteckt sich hier vielleicht ein Eigensinn oder ist es wirklich vernünftiger eine andere Lösung zu finden? Bei dieser Frage stehe ich an. Vielleicht kann mir jemand von euch, hierzu einen Tipp geben.
Tatsache ist, daß mir die Übungen in der Früh wirklich stark fehlen. So habe ich sie manchmal zu einer ähnlichen Zeit, zu Hause praktiziert. Aber die Frage der Konsequenz gibt es hier leider nicht mehr. Meistens verschläft man sowieso, weil man keinen aufrichtigen und anleitenden Gedanken mehr hat, wie z.B. es könnten ja Leute im Park sein die eine Schicksalsverbindung haben und einem beim Praktizieren sehen. Statt dessen glaubt man vielleicht noch vor dem Aufstehen, man hat für das normale gesellschaftliche Leben, wichtigere Sachen zu erledigen und verschiebt dann vielleicht gar die Übungen, weil man denkt - ich kann sie ja abends noch machen. Doch in den meisten Fällen geht sich das dann irgendwie nicht aus, weil man einfach wirklich zu viele Sachen täglich am Programm hat. Das heißt für mich - wenn ich die Übungen nicht in der Früh mach habe ich keine Chance mehr. Also sollte ich dringend wieder etwas an meinen Gewohnheiten ändern.
Ich merke - während ich das schreibe verändert sich schon wieder alles in meinen Gedanken. Ich bin sehr dankbar für diese Gelegenheit.