Die Praktizierende Yuzhi Wang aus Kanada und die australische Praktizierende Zhizhen Dai kamen während der UN-Menschenrechtskonferenz in die Schweiz und haben in Genf aufgrund ihrer eigenen Erlebnisse ein sofortiges Ende der Verfolgung von Falun Gong in China gefordert. Nach Abschluss der Menschenrechtskonferenz blieben sie weitere Tage in Zürich, um auch den Medien in dieser Region die Wahrheit zu erklären.
Als wir Schweizer Praktizierende zu Beginn uns mit den Medien in Zürich in Verbindung gesetzt hatten, stiessen wir auf viele Schwierigkeiten. Alle wiesen sie unsere Anfrage um ein Interview wegen der Irakkrise zurück. Wir gaben jedoch nicht auf, weiteten unseren Kontaktbereich auf Medien in anderen Regionen aus, telefonierten ununterbrochen und konnten schliesslich einen Termin mit der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) vereinbaren.
Am 27. März 2003 bekam ich auf dem Weg zum GfbV in Bern, der Hauptstadt der Schweiz, plötzlich einen Anruf von einem Journalisten der Tele Tell in Luzern. Er sagte, er habe meine Telefonnummer, die ich Tele Tell einen Tag vorher hinterlassen hatte, gesehen und wäre bereit, die Folteropfer zu interviewen. Wir beschlossen daraufhin, die Aufnahme noch am selben späteren Nachmittag in Luzern, der Touristenstadt im Herzen der Schweiz, zu machen. Nach diesem Anruf fing ich an nachzudenken. Wieder habe ich am eigenen Leibe erfahren, dass, ganz gleichgültig wie schwierig die Situation auch sein mag, solange das Herz mit Fa vereint ist, man mutig voranschreiten kann und ein Resultat sich von selbst ergeben wird.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker unterhielt sich ganze zwei Stunden lang mit uns. Sie hörten Yuzhi Wang und Zhizhen Dai aufmerksam zu, während sie über ihre Erlebnisse der Verfolgung berichteten, und verabschiedeten sich von ihnen mit diesen Worten: Danke für Euren Mut!
Der Journalist der Tele Tell wählte für den Hintergrund der Aufnahme speziell die über siebenhundert Jahre alte hölzerne Kappellbrücke, einer der berühmtesten Sehenswürdigkeiten von Luzern, aus. Den Interviewten wurden genug Zeit und Raum für die Beantwortung der Fragen gegeben. Sie durften sogar Ergänzungen machen. Nach dem Interview wünschte er uns alles Gute und zeigte Unverständnis den Medien gegenüber, die uns abgesagt hatten: Ein Interview mit Falun Gong Verfolgten beeinträchtigt die Berichterstattung über den Irakkrieg überhaupt nicht. Wenn man eine Aufnahme macht, heisst das noch lange nicht, dass sie auch sofort ausgestrahlt werden muss. Es kommen nicht alle Tage Menschen, welche die Verfolgung real erlebt haben, zu uns in die Schweiz auf Besuch. Diese Chance sollte man auf keinen Fall verpassen. (Zusammenfassung)
Dieser Tag ging hiermit unvorhergesehen positiv zu Ende.
Am Morgen des 28. März 2003 trafen wir uns mit einem Journalisten der Kreuzlinger Nachrichten, einer Zeitung der Ostschweiz, im Hotel Zürichberg in Zürich. Dieser Journalist hatte bereits einen Bericht über den Hungerstreik der Schweizer Praktizierenden in Hongkong veröffentlicht und kennt Falun Gong ziemlich gut. Er sagte, dass es ein ganz anderes Gefühl sei, die Opfer mit eigenen Augen zu sehen. Auch war er der Meinung, dass unser aktives Kontaktieren mit den Medien, damit noch mehr Menschen von der Wahrheit erfahren, ein kraftvolles Mittel darstellt, diese brutale Verfolgung zu beenden.
Während diesen zwei Tagen der Erklärung der Wahrheit ist allen Medien, die mit uns gesprochen haben, bewusst geworden, dass jeder Mensch in China direkt oder indirekt von dieser üblen Verfolgung bedroht werden. Hierzu einige Worte von Frau Yuzhi Wang während eines der Interviews: Diese Verfolgung ist sogar grausamer als der Krieg. Der Krieg geschieht im Offenen, während diese brutale Verfolgung geheim gehalten wird. Wenn nicht wir hervortreten und über die Wahrheit berichten, wer dann? Nur indem diese grausame Verfolgung ans Tageslicht gebracht wird, werden eines Tages unsere Verwandte, Freunde, Millionen und aber Millionen von Falun Gong Praktizierenden und die Menschen in ganz China in Freiheit leben können! (Zusammenfassung)
Frau Yuzhi Wang und Frau Zhizhen Dai, ihre Tochter Fadu auf dem Arm tragend, beim Aufnahmeort in Luzern. Im Hintergrund ist die Kappellbrücke verschwommen zu erkennen. |
Frau Yuzhi Wang, Frau Zhizhen Dai führen mit Schweizer Praktizierenden Übungen hinter dem Hotel Zürichberg vor. Im Hintergrund ist der Zürichsee zu sehen. |