Cham. ( paa) Den Passanten am Chamer Marktplatz bot sich am Samstag ein ungewöhnliches Bild vor der Jakobskirche. Neun Praktizierende der chineisischen Kultivierungsschule Falun Gong hielten in Meditationshaltung eine Mahnwache gegen die Verfolgung von Falun-Gong Anhängern in China und zur Unterstützung einer Anklage gegen den chinesischen Ex-präsident Jiang Zemin in den USA.
Die sechs Falun-Gong-Mitglieder in Cham- die Gruppe existiert seit Ende 2002-wurde von Freunden aus Erlangen, Kronach, Fürth und dem Chiemgau unterstützt. Die Initiatorin der zehnstündigen Aktion, die 26-jährige Min Teng-Schwägerl aus Shanghai, erklärte: "Falun gong gibt es in mehr als 60 Ländern der Welt, nur in China werden die Praktizierenden systematisch verfolgt und in Arbeitslagern gefoltert."
In China gelte die Bewegung als Sekte, da die Regierung diese "Fehl-information" gezielt verbreite. In Amerika, Deutschland und anderen Ländern sei Falun Gong inzwischen ebenso anerkannt wie etwa Judo-Club, freute sie sich.
Mit einer Unterschriftensammelaktion will Falun Gong erreichen, dass sich die Bundesregierung in China für die Freilassung der Ausübenden einsetzt. Falun Gong ist nach eigenen Angaben eine Kultivierungsschule- gegründet von "Meister Li HongZhi", basierend auf den Prinzipien " Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht ". Angeblich hat die Bewegung weltweit rund 100 Millionen Anhänger in mehr als 60 Ländern.
Falun Gong bezeichnet sich als unpolitisch, ohne religiösen Formen und Hierarchien. 1999 wurden Falun Gong von der chinesischen Regierung unter Ex-präsident Jiang Zemin verboten und hunderte Praktizierende festgenommen, in Arbeitslager gebracht und gefoltert, wie auch Amnesty International bestätigt. Mit eine Klage gegen Jiang Zemin und seine Helfer will Falun Gong Chinas Regierung zur Verantwortung ziehen.
Foto: Umgeben von Info-Tafeln über ihre Kultivierungsübung und Menschenrechtsverletzungen der chinesischen Regierung gegen ihrsgleichen,denmonstrierten Falun-Gong-Anhänger auf dem Marktplatz.