Frau Wang Ailing (51) war Arbeiterin der Druckerei der Stadt Zhang Jiakou, Provinz Hebei und hatte im Wohnhaus für Angestellte des ersten Krankenhauses gewohnt. Sie war mehrere Male nach Peking gegangen, um dort friedlich gegen die Verfolgung von Falun Gong zu protestieren. Sie wurde sechs Mal verhaftet und starb am 15. Mai 2001.
Am 24. Oktober 1999 ging Frau Wang nach Peking und meditierte unter der Nationalflagge. Die Polizisten verhafteten sie und verprügelten sie schließlich in der Polizeistation Tiananmen (Platz des Himmlischen Friedens). Nachdem sie zurück in ihre Heimatstadt transportiert wurde, nahmen ihr die dortigen Polizisten über 600 Yuan weg und sperrten sie dann in das Untersuchungsgefängnis Xuanhua. Frau Wang ging in einen Hungerstreik und forderte sofortige Freilassung. Einmal wurde sie nach einer Zwangsernährung mit acht anderen Personen auf Stühlen gefesselt, die in einer Reihe angeordnet waren. Kriminelle und Polizisten versammelten sich um sie, beleidigten und beschimpften sie. Der Abteilungsleiter mit dem Nachnamen Lin des Polizeiamtes Qiaoxi war damals anwesend.
Am 24. April 2000 ging Frau Wang wieder nach Peking. Im Bahnhof Yongdingmen wurde sie verhaftet und in eine Polizeistation gebracht. Man verhörte sie und brachte sie schließlich ins Untersuchungsgefängnis Xuanhua. Sie ging wieder in einen Hungerstreik und erwirkte somit, dass ihr Sohn sie schließlich abholen durfte. Er trug sie nach Hause, da sie bereits sehr schwach geworden und ihr Leben in Gefahr war.
Am 06. Oktober 2000 protestierte Frau Wang erneut in Peking und wurde ins Untersuchungsgefängnis Shisanli ihrer Heimatstadt eingesperrt.
Am 23. Dezember 2000 ging Frau Wang das letzte Mal nach Peking. Auf dem Platz des Himmlischen Friedens entrollte sie ein Transparent. Polizisten stießen sie zu Boden und nahmen ihr das Transparent weg. Sie wurde ins Untersuchungsgefängnis Changping gebracht und am zweiten Tag in eine psychiatrische Anstalt verlegt. Während eines Verhörs wurde sie von den Polizisten beschimft und geohrfeigt. Nachdem sie ins Untersuchungsgefängnis Xuanhua zurückgebracht wurde, ging sie nochmals in einen Hungerstreik. Als sie bereits sehr schwach war, wurde ihr noch zusätzlich eine schwere Geldstrafe auferlegt. Im Februar 2001 wurde sie erst freigelassen. Frau Wang hatte sich seitdem nicht mehr erholen können. Sie hatte Schwierigkeiten bei Atmen, ihr Körper war angeschwollen und sie konnte sich nicht mehr hinlegen.
Am 25. April 2001 ging ein Polizist zu ihr nach Hause und lachte sie aus: Guck mal, das hast Du nun vom Falun Gong Praktizieren. Frau Wang antwortete aufrichtig: Das kommt aber nicht durch Falun Gong, sondern durch Eure Verfolgung. Da konnte der Polizist nichts mehr sagen. Im Mai wurde Frau Wang immer schwächer. Ihr kranker Mann und zweiter Sohn, der ganztägig zur Schule ging, konnten nicht für sie sorgen. Ihr ältester Sohn arbeitete in Peking. So kümmerte sich ihre Mitpraktizierende um sie.
Am Nachmittag des 15. Mai 2001 starb sie im ersten Krankenhaus der Stadt Zhangjiakou.