Herr Shi Zhongyan war 45 Jahre alt und lebte in der Stadt Jinzhou, Provinz Liaoning. Er war Angestellter im Kaufhaus der Stadt und ein sehr umsichtiger und fleißiger Arbeiter. Jeder, der ihn kannte, lobte ihn als einen guten Menschen. Nichtsdestotrotz wurde er aufgrund falscher Anschuldigungen verhaftet und in das Jinzhou Zwangsarbeitslager gebracht. Die physische und mentale Folter sorgte schließlich für seinen Tod.
Herr Shi Zhongyan fing im Jahre 1995 mit dem Praktizieren von Falun Gong an. Am 25. April 1999 ging Herr Shi zum Petitionsbüro und Regierungsbehörde, um die Zentralregierung über Falun Gong zu informieren.
Nach dem 20. Juli 1999, als Jiangs* Regime anfing Falun Gong zu verfolgen, machte Herr Shi weitere Appelle.
Am 29. Oktober 1999 ging er wieder nach Peking, um für Falun Gong zu appellieren.
Die Jinzhou Polizeistation verhaftete ihn und hielten ihn im städtischen Internierungslager fest. Am 14. November brachten sie ihn schließlich in das Jinzhou Eisenbahn-Straflager.
Am 26. Dezember nach 56 Tagen in Haft erpresste das Politische Komitee des Linghe Bezirkes von seiner Familie 2000 Yuan für seine Freilassung [das durchschnittliche Monatliche Einkommen eines städtischen Angestellten in China beträgt etwa 500 Juan]. Während er im Lager war, wurde er als eine Art Bestrafung von seinem Arbeitsplatz entlassen. Sie gaben ihm eine Hausmeistertätigkeit für die er lediglich 150 Juan im Monat bekam. Nach den regulären Abzügen von seinem Lohn, blieb ihm wenig Geld.
Am 20. Juni 2000 ging er abermals nach Peking um zu appellieren. Am 21. Juni 2000 wurde er auf dem Platz des Himmlischen Friedens von der Pekinger Polizei verhaftet. Am selben Tag durchsuchte die Polizei des Linghe Bezirkes seine Wohnung. Sie brachten Herrn Shi von Peking nach Jiangzhou, und hielten ihn im zweiten Haftlager der Stadt gefangen. Trotz des starken Drucks und den Drohungen, gab Herr Shi nie nach. Am 27. Juli 2000 brachten sie ihn in das Jinzhou Zwangsarbeitslager, wo sie ihn weiter verfolgten.
Im Arbeitslager der Stadt Jinzhou, teilten sie ihn der Einheit für Neulinge zu. Da er aber die Meditationsübungen im Lager machte, wurde er am 1. August 2000 der fünften Einheit zugeteilt, wo man ihn zwang schwere Arbeit, Graben schaufeln zu verrichten. Er musste 12 und manchmal 20 Stunden pro Tag - ohne Pausen oder Sonntage arbeiten. Nach der Arbeit wurde er gezwungen an den Gehirnwäschekursen teilzunehmen. Sowohl die Polizisten als auch andere Gefangene beleidigten und schlugen ihn oft. Sie schlugen ihn so stark, das sein Trommelfell riss und er fast an permanenten Gehöhrverlust litt. Sie schlugen ihm seine Zähne aus und kriminelle Gefangene liefen über seinen Rücken, um ihn zu demütigen. Um dagegen zu protestieren, fing er einen Hungerstreik an. Der Leiter des Arbeitslagers Zhang Haiping, sagte seiner Familie, dass er nichts über irgendwelche Schläge wüsste und versprach ihnen dass sie ihn nicht verletzen würden. Nachdem er dieses Versprechen gegeben hatte, wurde die Verfolgung noch hinterhältiger als zuvor. Am 2. Oktober 2000, weigerte sich Herr Shi jegliche Arbeit zu machen, um sich der Verfolgung zu widersetzen. Als Bestrafung zwang ihn das Arbeitslager in einer bestimmten Position ( mit den Händen auf den Knien, die Knie eng beisammen und den Rücken gerade) jeden Tag von 6.00 Uhr morgens bis 10.00 Uhr abends auf einer kleinen Bank zu sitzen.
Sie erlaubten ihm nicht sich zu bewegen oder zu sprechen und zwangen ihn ein Band anzuhören welches Dafa verleumdete. Die Wärter beobachteten ihn 24 Stunden am Tag. Er durfte nur dreimal am Tag auf die Toilette.
Ihm wurde zudem das Recht verweigert, seine Frau zu sehen da sie auch Dafa Übende war. Nur andere Familienangehörige durften ihn besuchen. Die Polizei überwachte ständig die Besuche um sicherzustellen, dass er niemand darüber erzählte, wie er verfolgt wurde.
Im April und Mai 2001 weigerte er sich die Gefangenen-Uniform zu tragen und auf der Bank zu sitzen. Also schockten sie ihn für lange Zeitperioden mit Elektrostäben. Dann brachten sie ihn zur Intensivüberwachungs-Einheit . Er trat für 20 Tage lang in einen Hungerstreik, während er auf einen Metallstuhl gefesselt war und durch Schläuche, die in seine Nase eingeführt wurden, zwangsernährt wurde.
Am 21. Juni 2002 war Herr Shi bereits 2 Jahre lang im Arbeitslager und erlitt dort unmenschliche Folterungen. Da er sich weigerte seinen Glauben aufzugeben, verlängerten sie seine Haft immer wieder. Während der zusätzlichen Haftstrafen folterten ihn die Polizisten noch brutaler. Um ihn zu brechen ließen ihn die Polizisten 7 Tage und Nächte hintereinander nicht schlafen. Sobald er seine Augen schloss, schockten sie ihn mit den Elektrostäben oder schlugen ihm ins Gesicht. Sie zwangen ihn auch auf der "Tiger Bank" zu sitzen (ein brutales Foltergerät.)
Da er seinen Glauben immer noch nicht aufgab und ihr Versuch der Gehirnwäsche misslang, verlängerten sie im Januar 2003 wieder ungerechtfertigt seine Haft. Danach wurde ihm überhaupt nicht mehr erlaubt, seine Verwandten zu sehen. Seine Familie sagte, dass er bereits sehr schwach war. Am 21. April 2003 (der Tag an dem er hätte freigelassen werden sollen) kam seine Familie um ihn abzuholen. Das Lager weigerte sich aber ihn freizulassen und behauptete, dass seine Haft für weitere 20 Tage verlängert werden müßte. Am 25. April 2003 um 6:30 Uhr in der Früh bekam Shis Familie einen Anruf vom Arbeitslager, in dem es hieß, dass Herr Shi in einem Koma liege und er zum 205. Militär Krankenhaus gebracht wurde. Als seine Familie dort ankam, war Herr Shi immer noch bewußtlos. Er war dermaßen abgemagert, dass man an seinem Körper nur Haut und Knochen erkennen konnte. Er lag mit weit offenen Augen im Bett.
Seine Pupillen waren bereits geweitet und er hing an einem Beatmungsgerät und einem Herzschrittmacher, um am Leben zu bleiben. Die beunruhigte Familie befragte die Polizei, und diese gab zu, dass Herr Shi sich in einem Hungerstreik getreten war und dass sie ihn zwangsernähren mußten. Sie erwähnten auch, dass Herr Shi am Abend des 24. ins Krankenhaus gekommen war.
Am 26. April 2003 gegen 1:40 in der Nacht verstarb Herr Shi. Nach Aufforderung der Familie hüllte das Arbeitslager den Leichnam Herrn Shi ein. Danach ließen sie die Leiche schnell verschwinden. Als seine Familie hinterher lief, konnten sie die Leute die seinen Körper wegbrachten nicht finden. Laut eines Augenzeugen wartete der Wagen vom Krematorium bereits draußen, und die Polizei eilte mit der Leiche zum Krematorium. Auf der Todesurkunde vom 205. Miltärkrankenhaus stand "natürlicher Tod durch Krankheit".
Da die Angehörigen glaubten das Herr Shi Zhongyan auf unnatürliche Weise gestorben war, entschieden sie sich das Arbeitslager zu verklagen. Der Rechtsanwalt, der den Fall übernahm sagte, dass er der Familie helfen wolle Gerechtigkeit einzufordern. Als die Angehörigen um eine Autopsie baten, erklärte sich das Lager unter der Bedingung, dass nur die Witwe und das Kind anwesend sein durften, einverstanden. Dem Rechtsanwalt wurde nicht erlaubt anwesend zu sein und der Arzt wurde von der örtlichen Polizeistation ausgesucht. All diese Vorgehensweisen sind keine üblichen Verfahren. Als die Angehörigen zum 205. Militärkrankenhaus gingen, um eine Fotokopie des Medizinischen Berichts zu bekommen, sagten die Ärzte dort, daß das Arbeitslager ihnen befohlen hatte, der Familie keine der Dokumente auszuhändigen. Als die Familie zum Lager ging um ihnen zu sprechen, sagte die Polizei, dass sie befürchteten, sie würden die Kopien ins Internet stellen. Ohne jegliche Medizinischen Beweise konnten sie ihre Klage nicht weiterführen.
Zwei Anwälte der Jinzhou Justizbehörde sprachen mit dem verteidigenden Anwalt im Privaten. Kurz darauf verkündete der Verteidigungsanwalt, dass er den Fall nicht weiterführen könnte. Er sagte zur Familie, " Es gibt Befehle von höheren Autoritäten, deshalb werdet ihr in der Stadt Jinzhou nicht in der Lage sein diesen Fall zu gewinnen. Ihr könntet es vielleicht auf Provinzebene versuchen." Die Klage kam zum Ende.
Am 30. April 2003, bekam die Polizei den Befehl die Leiche von Herrn Shi Zhongyan zu verbrennen ohne jemals die Zustimmung der Familie bekommen zu haben. Sie händigten den Angehörigen noch nicht einmal die Asche aus.
Ein weiterer guter Mensch wurde das Leben genommen und die Verantwortlichen Polizeibeamten bleiben ungestraft. Allerdings glauben wir dennoch, dass die, diejenigen, die Schlechtes tun letztendlich sich selbst schaden.