Ich begann 1995 Falun Dafa zu praktizieren. Seit dem 20. Juli 1999, dem offiziellen Beginn der Verfolgung von Falun Gong, wurde ich dreimal inhaftiert, jedesmal für 15 Tage. Später wurde ich auf der örtlichen Polizeiwache 28 Tage lang eingesperrt. Drei Tage später wurde ich zur örtlichen Regierung gebracht und wurde weitere zwei Wochen in Haft gesetzt. Dann verurteilte man mich zu 80 Tagen Gefängnis und anschließenden 2 Jahren im Arbeitslager.
Ich erinnere mich an die Nacht des 22. Juli 1999. Ein Parteisekretär des Stadtviertels kam zusammen mit sechs oder sieben Personen von der örtlichen Polizeistation. Sie brachen in meine Wohnung ein und griffen nach allem, was mit Falun Gong zu tun hat. Sie sind in alle Wohnungen von Dafa Praktizierenden eingedrungen und haben sämtliche Dafa- Materialien beschlagnahmt. Seit diesem Zeitpunkt durchsuchte die örtlichen Polizei meine Wohnung, wann immer sie wollte und ließ mich heimlich überwachen. Meine Frau und mein Kind hatten Angst vor der Polizei und waren psychisch traumatisiert. Sie konnten jeden Augenblick kommen und mich mitnehmen. Unser Familienleben wurde so sehr terrorisiert, dass meine Frau sich schließlich von mir scheiden ließ.
Am 15. Oktober 1999 wurde ich rechtswidrig 15 Tage eingesperrt und weitere 15 Tage im Dezember. Im März 2000 wurde ich gemeinsam im Vorfeld des Volkskongresses mit zwei anderen Praktizierenden, Shao und Wang, festgenommen und 28 Tage lang eingesperrt. In der Haft wurde ich von Vertretern der örtlichen Polizei und Beamten häufig beschimpft und sie bedrohten mich sogar. Ich wurde mit einem unbekannten Medikament zwangsernährt. Drei Tage später, nachdem man uns freigelassen hatte, gab es eine Anweisung von höherer Stelle. Diese forderte, uns 24 Stunden täglich zu überwachen, 14 Tage lang. Unter der Leitung des Parteisekretärs des Stadtviertels, waren etwa 80 Personen aus dem Stadtviertel bei unserer Überwachung beteiligt. Tagsüber gingen sie zu zweit, nachts waren sie zu viert unterwegs. Zu dieser Zeit wurden Shao und ich aufgefordert, im Hof der örtlichen Regierung für mehrere Tage zu arbeiten. Viele Regierungsbeamte beobachteten uns bei der Arbeit im Hof, während sie sich unterhielten. Am 18. Juli 2000 wurde ich wieder 15 Tage inhaftiert.
Am 3. Januar 2001 kamen ein Vertreter des örtlichen Bezirks und ein Polizeibeamter mit Nachnamen Wang zu mir nach Hause und stellten mir Fragen über Falun Gong während sie gleichzeitig meine Wohnung durchsuchten. Sie fanden einen Artikel von Lehrer Li, den ich versteckt hatte. Unverzüglich wurde ich auf die Polizeistation gebracht und in Handschellen gelegt. Gegen 16. 00 Uhr wurde ich mit beiden Händen an das Heizungsrohr im Korridor in der Nähe des Fensters gefesselt. Das Fenster war weit geöffnet und kalter Wind blies herein. Die Temperaturen waren sehr niedrig, da es vor einigen Tagen begonnen hatte zu schneien. Sie zwangen mich all meine Kleider auszuziehen und vor dem Fenster zu stehen. Der eisige Wind blies gegen meinen Körper und ich bekam sofort eine Gänsehaut. Ich zitterte und fröstelte am ganzen Körper, war jedoch ans Heizungsrohr gefesselt. Dann begann die Polizei mich mit einem Militärgürtel zu schlagen, überall von oben bis unten und von vorne bis hinten. Der Vertreter wies jemanden an kaltes Wasser über mich zu gießen und befahl der Polizei mich noch härter zu schlagen. Der kalte Wind drang bis zu meinen Knochen, die Schläge mit dem Gürtel waren entsetzlich. Die Kälte und der Schmerz machten jede Sekunde unerträglich. Der Bezirksvertreter befahl den zweien, die mich schlugen, sich abzuwechseln. Später ließ er mich auf dem Fensterbrett stehen, damit sie besser auf meine untere Körperhälfte einschlagen konnten. Nach dem sie mich für eine sehr lange Zeit geschlagen hatten, zwangen sie mich nach draußen zu springen und ich musste im Schnee liegen. Es war mir unmöglich aufgrund der Verletzungen durch die Schläge und weil ich nackt war, bewegungslos im Schnee zu liegen. Ich konnte nicht atmen und rollte mich hin und her. Jemand trat auf meinen Kopf, meinen Körper und wollte mich dazu bewegen, still zu liegen. Es gab zwei weitere Zeugen dieser Szene einer war der Verantwortliche für die Heizung und der andere war ein Wärter im Hof.
Nach dem die Wärter mit dem Abendessen fertig waren, ging die Tortur weiter. Ich wurde in eine Ecke gezwängt. Sie traten mir mit den Füßen gegen die Brust. Ich konnte nicht mehr atmen und bekam furchtbare Schmerzen in meiner Rippengegend. Dann nahmen sie ein Feuerzeug und verbrannten mir die Haare auf der Brust, meinen Bart, meine Augenbrauen und die Schamhaare. Sie machten das für eine lange Zeit. Ich war in großen Schwierigkeiten und schwitzte stark. Sie hörten nicht auf, mich auf solch schmutzige, skrupellose und brutale Weise zu foltern bis sie schließlich müde waren.
Am nächsten Tag, dem 4. Januar, wurde ich ins Gefängnis gebracht und meine 80-tägige Haftzeit begann. Später wurde ich für zwei Jahre ins Arbeitslager geschickt.
Erst als ich aus dem Arbeitslager entlassen wurde, erfuhr ich, was sie mit meiner Wohnung angestellt hatten. Sie hatten die ganze Wohnung auf den Kopf gestellt. Sie hatten meinen Kassettenrekorder mitgenommen; tore up meine Winterjacke; die Kiste mit den Süßkartoffeln umgeworfen, die Kartoffeln lagen gefroren auf dem Boden; sie hatten das Schloß zum Vorratsraum zerstört und den ganzen Raum verwüstet.