Ein hochrangiger chinesischer Beamter, Luo Gan, kommt heute zu einem offiziellen Besuch nach Finnland. Luo Gan, der in der Welt der Menschenrechtsverletzungen beschuldigt wird, ist auf dem Weg nach Finnland. Er wurde vom Justizminister Johannes Koskinen und dem Innenminister Kari Rajamäki eingeladen.
Luo Gan ist ein hochrangiges Mitglied der Kommunistischen Partei Chinas. Während seines viertägigen Besuches wird er sich mit führenden Politikern Finnlands treffen, einschließlich dem Premierminister Matti Vanhanen, dem Außenminister Erkki Tuomioja und dem Sprecher des Parlamentes Paavo Lipponen.
Ausländische Regierungen und Menschenrechtsvereinigungen haben ihn kritisiert, die bereits alarmierende Menschenrechtssituation in China noch verschlimmert zu haben. Laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International wurden unter seiner Aufsicht allein in den letzten paar Jahren Tausende von Menschen zu Tode gefoltert.
Eine von Luo Gans Errungenschaften ist die Niederschlagung der spirituellen Falun Gong Bewegung. Laut der Bewegung wurden Tausende der Praktizierenden gefoltert und ohne ein ordentliches Verfahren in Arbeitslager oder Nervenheilanstalten gesperrt. Laut des Finnischen Justizministers, Matti Joutsen, stehen Menschenrechtsangelegenheiten nicht auf der Agenda für das Treffen. Nun setzten die Menschenrechtsverfechter ihre Hoffnung auf den Außenminister Erkki Tuomioja, der während seines Pekingbesuches im letzen Jahr die Menschenrechtssituation in China kritisiert hat. Während seines Besuches besprach er diese Angelegenheit mit dem stellvertretendem Außenminister Chinas, Li Zhaoxing und brachte ebenfalls die Menschenrechtsvergehen an Falun Gong Praktizierenden auf.
"Die Menschenrechtsverletzungen an Falun Gong Praktizierenden erregen in Finnland und anderen Europäischen Ländern Besorgnis, sagte Tuomioja.
Morgen wird im Zentrum von Helsinki eine Demonstration veranstaltet. Es werden ebenfalls Menschen aus dem Ausland kommen, zumindest aus Schweden und Dänemark.
Laut Hannu Järvinen, einem Vertreter des Falun Dafa Vereins in Finnland wird die Demonstration im Stadtpark stattfinden und den ganzen Tag lang gehen. Die Demonstranten werden Transparente mit chinesischen Aufschriften für Luo Gan zu lesen haben, wenn er am Morgen das Justizministerium besucht. Laut Järvinen werden während der viertägigen Besuches wahrscheinlich noch andere Veranstaltungen gemacht.
Luo Gan ist der Leiter einer Gestapo-ähnlichen Behörde. Dieses Organ führt einen schmutzigen Job aus, nämlich die Verfolgung. Es ist unglaublich, dass ein Mann, der solch ein Völkermordsvergehen begeht, nach Finnland eingeladen wird.
China hat Falun Gong 1999 verboten, als die Anzahl seiner Praktizierenden die Anzahl der Mitglieder der Kommunistischen Partei überstieg. Falun Gong, welches auf Meditation und Übungsbewegungen basiert, ist in China verboten.