Frau Xie Guiying, eine 30 Jahre alte Falun Dafa Praktizierende, war Steuerbeamte im Bezirk Tianjiaan in der Stadt Huainan (Provinz Anhui). Sie wurde von der Polizei in der Nacht des 18. September 2000 totgeschlagen, weil sie sich weigerte eine Erklärung zu schreiben, in der sie ihren Glauben an Falun Gong widerrief. Am nächsten Tag wurde ihre Familie von der Polizeiwache Chaoyang im Bezirk Tianjiaan (Stadt Huinan) über ihren Tod informiert. Die Polizei gab an, sie hätte Selbstmord begangen, um der Bestrafung zu entgehen.
Xie Guiying begann 1994 Falun Gong zu praktizieren. Im Juli 1999 startete Jiangs Regime eine schreckliche Verfolgung gegen Falun Gong. Xie Guiying ging im Dezember 1999 nach Peking um dort zu appellieren. Sie verlor ihre Freiheit nach dem sie sorgfältig ein Formular ausgefüllt hatte mit dem Titel "Registrierung der Appelle von Falun Gong Praktizierenden". Sie wurde nach Huainan zurückgeschickt, wo sie für 15 Tage wegen Störung der sozialen Sicherheit eingesperrt wurde. Nach Ablauf der zwei Wochen war sie immer noch nicht bereit die oben genannte Erklärung zu schreiben und wurde daraufhin weitere 15 Tage inhaftiert und sie musste noch dazu 3000 Yuan* Gebühr bezahlen. Die öffentlichen Sicherheitsbeamten nahmen das Geld ohne eine Quittung dafür auszustellen.
Um zu vermeiden unter Druck gesetzt zu werden, entließ Xie Guiyings Firma sie. Ihr Ehemann ließ sich ebenfalls aufgrund des großen Druckes und Angst von ihr scheiden. Am 25. April 2000, einem sogenannten sensiblen Tag, kamen zwei Falun Gong Praktizierende Xie Guiying besuchen. Sie wurden alle drei festgenommen, weil Personen, die von der Öffentlichen Sicherheitsbehörde zur Überwachung beauftragt waren, sie gemeldet hatten. Sie wurden der Versammlung beschuldigt.
Zu dieser Zeit trat Xie Guiying in einen Hungerstreik um gegen ihre Inhaftierung zu protestieren. Sie wurde am 4. Mai 2000 freigelassen. Eine Woche später wurde sie bereits wieder ins Gefängnis gesperrt und anschließend für 117 Tage ins 2. Arbeitslager der Stadt Huinan gebracht.
Zweimal musste sie für einen Monat Hand- und Fußketten tragen, weil sie einige Bewegungen der Falun Gong Übungen gemacht hatte. Sie musste im Hof im Kreis laufen mit 20 kg schweren Ketten an den Füßen, während sie von hinten mit Stöcken geschoben wurde. Ihre Knöcheln fingen an zu bluten und jeder Schritt hinterließ einen roten Fleck auf dem Boden.
Am 4. September 2000 wurde Xie Guiying plötzlich aus dem Arbeitslager entlassen. Zwei Wochen später wurde sie von Polizeibeamten wieder grundlos abgeholt. Xie Guiying versuchte zu protestieren und schrie um Hilfe. Viele ihrer Nachbarn sahen, dass sie gestoßen, an den Haaren gezogen, und in einen Polizeiwagen gezerrt wurde. Am nächsten Tag erhielt ihre Familie die Mitteilung, dass sie in der Nacht Selbstmord begangen hätte und aus dem Gebäude gesprungen sei. Ihre Mutter glaubte nicht an die Selbstmord Behauptung, hatte sie doch gesehen, wie ihre Tochter gewaltsam von einer Gruppe Beamten abgeholt worden war. Wenn so viele Polizisten in der Polizeiwache sie bewachten, wie hatte sie da Gelegenheit Selbstmord zu begehen? Nichtsdestotrotz berichtete die Polizei, Xie Guiying hätte Selbstmord begangen, um einer Bestrafung zu entgehen; die öffentliche Sicherheitsbehörde gab ihrer Familie 5.000 Yuan als Abfindung.
Da wir die wahren Umstände von Xie Guiyings Tod immer noch nicht kennen, werden wir eine gründliche Untersuchung der direkt und indirekt Verantwortlichen fortsetzen.
*[Anm.: Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan]