Tochter und Schwiegersohn werden verhaftet, der kranke Vater wird alleine zurückgelassen
Eines Abends im November 2000 schickte die Gemeinderegierung von Erdao im Bezirk Fengman, Stadt Jilin, Provinz Jilin, ihre Leute in die Häuser der Falun Gong-Praktizierenden, um uns zu entführen. Sie sagten, dass wir entweder in das Umerziehungsbüro gehen könnten oder 1000 Yuan [Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan] zahlen sollten. Am Ende wurden 18 von uns zu Unrecht im Umerziehungsbüro eingesperrt. Wir mussten bei Minusgraden auf dem kalten Boden schlafen. Der Schwiegervater des Praktizierenden Jin Zhonggen war schwer krank und bekam Medikamente injiziert. Die Mitarbeiter der Gemeinderegierung ließen seine Ehefrau nicht zu ihrem Vater gehen, obwohl er alleine Zuhause gelassen wurde und auf Hilfe angewiesen war. Die Nachbarn fanden den alte Mann bereits zweimal auf dem Boden heruntergefallen. Am vierten Tag, früh am Morgen, fand ihn eine Nachbarin tot auf. Sofort ging sie zu der Umerziehungsabteilung. Doch die Wachen wollten das Paar erst nicht nach Hause gehen lassen. Schließlich durften sie nach Hause. Unter diesem hohem Druck gab Jing Zhonggen seine Kultivierung gegen seinen Willen auf.
Die schmerzhafte Zwangsernährung, die ich ertrug
Am 1. Januar 2001 gingen wir nach Peking, um uns für Falun Gong einzusetzen und wurden deshalb von der Polizei auf dem Tiananmen Platz, bis unsere Ohren bluteten, geschlagen. Später wurden wir in der Xuanwu Strafanstalt eingesperrt. Wir verlangten unsere bedingungslose Entlassung und traten in einen Hungerstreik ohne Nahrung und Wasser. Aus diesem Grund wurden wir zwangsernährt. Vier oder fünf Männer drückten mich auf dem Boden, stopften einen Schlauch in ein Nasenloch und zwangsernährten mich mit konzentriertem Salzwasser und Chiliwasser. Es war so schmerzvoll als der Schlauch durch meinen Hals geführt wurde. Es war, als ob er in mein Fleisch schneiden würde und es stark blutete. Einig Gefängnisärzte waren besonders grausam. Sie führten den Schlauch absichtlich mit voller Kraft ein, so dass unsere Nasen bluteten. Manchmal wollten sie den Schlauch bis zum nächsten Tag nicht herausnehmen. Es war sehr schmerzvoll. Wir konnten unsere Nasen nicht abwischen, weil unsere Hände hinter dem Rücken gefesselt waren. Als der Schlauch am nächsten Tag schließlich herausgezogen wurde, kam ein dicker Schleimbrocken aus dem Schlauch heraus und in unserer Nase spürten wir einen brennenden Schmerz, als ob sie entzündet wäre. Die Polizei drohte uns am 15. Tag an, dass sie uns wieder zwangsernähren würden. Doch ich war sehr ruhig und leistete gegen diese Misshandlung Widerstand und wurde dann entlassen.