Sehr geehrter Herr Geschäftsleiter und Herr Sekretär der Parteikommission,
ich war ein ordentlicher Mitarbeiter von VW des 1. Automobilkonzerns Chinas. Nur weil ich Falun Gong praktiziere, wurde ich entlassen. Aus demselben Grund wurden außer mir noch etwa ein Dutzend weiterer Mitarbeiter entlassen. Einige von ihnen haben bereits Briefe an Sie geschrieben, um Ihnen unsere Situation zu schildern und Sie zu bitten, uns zu helfen, wieder an unseren Arbeitsplatz kommen zu dürfen (Als wir entlassen wurden, waren Sie noch nicht bei VW tätig). Ich weiß nicht, wie die Leitung jetzt über diese Sache denkt. Für das Ansehen der Firma ist es eine prinzipielle Frage, wie sie Falun Gong praktizierende Mitarbeiter behandelt. Stellen Sie sich vor: wenn ein Unternehmen nicht nach moralischen Prinzipien handelt und nur um die Gunst der Mächtigen buhlt, statt für Gerechtigkeit einzutreten und die Schwachen zu schützen, wie kann das Unternehmen die Treue und das Vertrauen der Belegschaft gewinnen? Wer will dann noch die Leitung des Unternehmens unterstützen und und ihr folgen?
Was die Sachverhalte von Falun Gong angeht, haben Sie, glaube ich, schon bei verschiedenen Gelegenheiten viel darüber gehört bzw. gesehen. Jedoch möchte ich Ihnen hier noch einiges über die grundlegende Situation von Falun Gong klarstellen: Bisher sind bereits über 800 Falun Gong Praktizierende von der Polizei zu Tode gefoltert worden. Ca. 100 000 Praktizierende sind in Gefängnisse gesperrt. Noch mehr Praktizierende haben ihre Arbeit verloren und wurden gezwungen, ihr Heim zu verlassen und in Obdachlosigkeit zu leben. Im Ausland wird Falun Gong jedoch in über 60 Ländern verbreitet. Es hat bereits über 1000 Auszeichnungen von lokalen Regierungen erhalten. Herr Geschäftsleiter und Herr Sekretär der Parteikommission, Sie sind Menschen mit scharfem Verstand und Sie sind auch oft im Ausland gewesen und haben vieles gesehen, was man in China nicht erfahren kann. So denke ich, dass Sie eigentlich über die Wahrheit von Falun Gong informiert sein müssten. Was in den chinesischen Medien berichtet wurde, z.B. die Selbstverbrennung, Mord usw., so etwas läuft den grundlegenden Prinzipien von Falun Gong zuwider. Im Ausland praktizieren auch sehr viele Menschen Falun Gong. Warum gibt es dort keinen einzigen Bericht über eine „Selbstverbrennung” oder „Mord”? Selbstmord und Mord von Menschen oder Tieren stehen völlig im Gegensatz zu unserem Glauben. Dass das Jiang Zemin Regime Falun Gong so etwas angehängt hat, zeigt nur dessen Niederträchtigkeit.
In Wirklichkeit haben die entlassenen Mitarbeiter alle sehr gewissenhaft gearbeitet. Wir haben der Firma treu gedient und sind sowohl körperlich als auch seelisch gesund. Sie können sich in den Abteilungen, wo wir gearbeitet haben, danach erkundigen. Die Firma hat uns mit der Begründung „unentschuldigt und ohne Grund der Arbeit ferngeblieben” entlassen und will nicht zugeben, dass die Entlassung in Wirklichkeit darauf zurückzuführen ist, dass wir Falun Gong praktizieren. Wir können eine solche Begründung nicht akzeptieren. Der ehemalige Vorsitzende der Gewerkschaft der Firma hat einmal gesagt: „Obwohl man angegeben hat, dass sie nicht wegen Falun Gong entlassen wurden, wurden sie letztlich doch genau deswegen entlassen.” Früher hatte die Firma Mitarbeiter entlassen, weil sie sich geprügelt oder gegen das Gesetz verstoßen hatten. Aber wir haben die Gesetze eingehalten. Das Gesetz gewährt jedem Bürger das Recht auf Petition. Wir haben jedoch wegen der Petition für Falun Gong unsere Freiheit verloren und konnten gezwungenermassen nicht rechtzeitig zur Arbeit kommen. Das war nicht unser Fehler. Wir wurden festgehalten und konnten nicht einmal nach Hause zurück, geschweige denn zur Arbeit gehen. Die Beschuldigung der Firma, dass wir unentschuldigt der Arbeit fernblieben, entspricht für die damalige Situation nicht den Tatsachen. Wir hatten nicht einmal die Freiheit, unsere Angehörigen zu sehen. Einer von uns wurde zu 3 Jahre Haft verurteilt, nur weil er für seine Unschuld und für die Unschuld von Falun Gong plädiert hatte. Er war im Gefängnis Gehirnwäsche und Folter ausgesetzt. Nun sind wir freigelassen worden. Sollen wir immer noch aufgrund unseres Glaubens in der Gesellschaft diskriminiert und fortgejagt werden?
Seit der Verfolgung von Falun Gong sind viele Menschen, die die Wahrheit über Falun Gong nicht kennen, von der flächendeckenden Verleumdungspropaganda getäuscht worden. „Wenn eine Lüge tausendmal wiederholt ist, wird sie zur Wahrheit.” Aufgrund der Lügen hegen zahlreiche Menschen Hass gegenüber Falun Gong. Es sind Lügen, die von der gesamten staatlichen Propagandamaschinerie verbreitet worden sind; es sind Lügen, die von Reportern und entsprechenden Leuten unter Androhung des Verlustes ihrer Prämien, Positionen und Karriere erfunden worden sind. Was die Lügen propagieren, steht genau im Gegensatz zu den Prinzipien von Falun Gong: „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht”. Das Ganze ähnelt der Verfolgung der Christen im alten Rom unter Kaiser Nero. Um das Volk gegen die Christen aufzuhetzen, ließ der Tyrann Lügen verbreiten wie „die Christen essen Babys und begehen Blutschande usw.” Alle unmoralischen Übeltaten der römischen Gesellschaft wurden den Christen angehängt. Das Jiang Zemin Regime hat jetzt genau dieselben Intrigen verwendet. Viele von der Propaganda aufgehetzte Menschen beteiligen sich aus Hass an der Verfolgung von Falun Gong. Der Hass kann solche Leute dazu bringen, aus Unwissenheit Fehler zu machen, die sie dann lebenslang bereuen werden. Daher sind nicht nur Falun Gong Praktizierende Opfer der Lügen, sondern auch die gesamte chinesische Bevölkerung. Ist das nicht traurig? Wir alle waren voller Groll, als wir gehört haben, dass die Japaner den Inhalt der Geschichtslehrbücher geändert hatten, um deren Invasion in China zu verherrlichen. Viele von uns wissen nicht, dass es solche Lügen auch bei uns gibt. Manche Leute dienen bewusst und manche unbewusst als Werkzeug für die bösartigen Intriganten.
Zahlreiche Falun Gong Praktizierende sparen bei ihrer Kleidung und Nahrung und stellen mit den Ersparnissen Flugblätter her, um die Menschen über die Wahrheit aufzuklären, obwohl ihnen klar ist, dass sie dafür festgenommen, geschlagen, ins Arbeitslager oder ins Gefängnis gesteckt und zu Krüppel geschlagen oder sogar zu Tode gefoltert werden können. Warum machen sie es trotzdem? Sie machen das weder für die eigene Vollendung noch um Mitleid von anderen Menschen dafür zu erhalten. So wie alle anderen Menschen haben sie auch den Wunsch nach einem glücklichem Leben. Anders als bei anderen Menschen ist nur, dass sie der Meinung sind, dass man für seinen Glauben und für die Interessen der gesamten Bevölkerung an der Wahrheit festhalten soll. Und das machen sie auch, und sind dafür auch bereit, ihre persönlichen Interessen zu opfern. Sie nehmen sich wirklich die Interessen des Volkes und des Landes zu Herzen und tun dabei ihr Bestes. Sie sollten von der Gesellschaft nicht nur akzeptiert, sondern auch um so mehr respektiert werden. Genau aus diesem Grund ist Falun Gong in über 60 Ländern auf der Welt verbreitet und hat über 1000 Auszeichnungen von lokalen Regierungen erhalten. Der Gründer von Falun Gong, Herr Li Hongzhi, wurde auch für den Friedensnobelpreis 2002 nominiert. Die Verfolgung von Falun Gong wird von immer mehr aufrechten Regierungen der Welt verurteilt. Diktatur und Tyrannei haben nie ein gutes Ende.
Nun ist Jiang Zemin in Belgien, Deutschland, Spanien, den USA und anderen Ländern von Falun Gong Praktizierenden wegen Völkermord, Folter und Verbrechen gegen die Menschlichkeit angezeigt worden. Die globale Koalition „stellt Jiang vor Gericht” ist gegründet worden. Die „Weltorganisation zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong” ist gerade dabei, die Verbrechen der Gefolgsleute von Jiang Zemin bei der Verfolgung von Falun Gong zu ermitteln. Für Jiang Zemin gibt es kein Zurück. Er weiß, was ihn erwartet, und will deswegen nicht zurücktreten und die Militärmacht abgeben. Wie lange kann seine Macht noch währen, wenn alle Menschen sein bösartiges Wesen erkannt haben und alle anderen Diktatoren der Welt einer nach dem anderen vor Gericht gestellt werden?
Die diskriminierende Handlungsweise der Firma gegenüber Falun Gong praktizierenden Mitarbeitern kann nur dem Ansehen der Firma schaden und eine negative Wirkung haben. Nach einem Bericht aus Kreuzlingen in der Schweiz vom 29. Dezember 2003 hat das international tätige Dienstleistungsunternehmen HELVETICA INVEST AG mit Sitz in der Schweiz Volkswagen von ihrer Researchliste streichen lassen, nachdem bekannt wurde, dass Volkswagen in China an der Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden beteiligt ist. Am 19. Dezember 2003 berichtete Epochetimes über die gesetzeswidrige Behandlung Stellensuchender beim deutschen Volkswagenwerk in China. Ddiesem Bericht zufolge würden Uni-Absolventen in China von den Volkswagenwerken bei der Stellensuche abgelehnt, wenn sie nicht bereit wären, die vorgesehene Garantieerklärung mit dem Inhalt zu unterzeichnen, dass sie Falun Gong weder praktizieren noch unterstützen würden.
Die Geschäftsführung der HELVETICA INVEST AG hat ihre Researchzulieferer gebeten, Volkswagen aus der Liste der "Topwerte" zu streichen. Volkswagen dürfe erst dann wieder in die Beobachtungsliste aufgenommen werden, wenn sich das Unternehmen nicht mehr an der Verfolgung beteilige. Die HELVETICA INVEST AG könne es nicht verantworten, für Ihre Kunden Aktienkäufe von Unternehmen zu tätigen, die sich an der Verfolgung von unschuldigen Menschen beteiligen.
Zudem teilte die Geschäftsführung mit, dass sie auch andere Unternehmen aus ihrer Liste streichen würde, wenn sich herausstelle, dass sie in die Verfolgung verwickelt seien. HELVETICA INVEST AG wolle damit die nach dem Holocaust im zweiten Weltkrieg im Westen oft geäußerten Worte "nie wieder" ins Bewusstsein rufen. Massaker wie sie damals an den Juden verübt wurden, dürften sich nicht wiederholen. China sei aber mit der Verfolgung von Falun Gong genau auf dem Weg dazu. Das dürfe keinesfalls unterstützt werden. Großkonzerne sollten die erst kürzlich stattgefundenen Holocaust-Klagen nicht vergessen.
Es gibt noch ein Beispiel. Im September 2003 wurden die Geschäftsfilialen des bekannten Kosmetikunternehmens Mary Kay Corporation in China von den dortigen Behörden unter Druck gesetzt. Sie sollten ihre Angestellten und Vertriebsberater zum Unterschreiben einer Erklärung zwingen, mit der diese garantieren, die traditionelle chinesische Praxis Falun Gong weder auszuüben noch zu unterstützen. Wer diese Erklärung nicht unterschreibt, werde entlassen und möglicherweise den örtlichen Behörden gemeldet. Diese Handlungsweise der Mary Kay Corporation wurde weltweit verurteilt. Zum Glück hat sich die Mary Kay Corporation entschieden, dir unterschriebene Erklärung zu widerrufen, nachdem sie über die Wahrheit der Verfolgung von Falun Gong informiert war. Dies zeigt, dass die Entscheidung zum Widerruf für das Unternehmen keine negative Wirkungen hatte. Ganz im Gegenteil, sie war eine Chance für das Unternehmen, ihr Ansehen und die Zuneigung der Menschen wiederzugewinnen.
Ein ehemaliger Leiter des VW Changchun hat uns einmal gesagt: „Soweit ihr euch nicht umerziehen lasst (also weiter an Falun Gong glaubt), wagen wir nicht, euch aufzunehmen. Wenn wir euch wieder an euren Arbeitsplatz kommen lassen, werden die Leute von oben uns von unserem Arbeitsplatz wegholen.” Tatsache ist aber, dass jeder die Verantwortung für seine Taten zu tragen hat, insbesondere die moralische Verantwortung. Der Prozess gegen die Nazis ist ein Beispiel dafür. Auf der anderen Seite hat diese Partei [die KP China] in der Geschichte nie den Mut gehabt, für ihre falschen Taten die Verantwortung zu tragen. Jedes Mal nach einer schrecklichen Kampagne wurden ausnahmslos eine Menge Leute zu Sündenböcken erklärt und getötet. Die Schuld wird auf einzelne Personen geschoben und die Partei spielt weiterhin die Rolle der für immer „großartigen, ruhmreichen und korrekten” Partei, als ob nichts passiert wäre. Glauben Sie wirklich, dass die Partei für die Verbrechen derjenigen auf den unteren Instanzen die Verantwortung tragen wird, wenn das große Unheil vorbei ist? Tatsächlich werden Sie keinen Grundsatz verletzen, wenn Sie uns jetzt zu unserem Arbeitsplatz zurückkehren lassen.
Einige von uns haben schon eine andere Arbeit gefunden. Wir haben keine hohen Ansprüche an das materielle Leben und sind zufrieden mit der neuen Arbeit. Ich schreibe diesen Brief an Sie, nicht weil wir um Mitleid oder um eine Spende bitten möchten. Auch den Leiden im Gefängnis haben wir nicht nachgegeben. Warum sollten wir uns über Schwierigkeiten des materiellen Lebens beschweren? Es geht mir darum, dass Sie in Ihrer Position mit Ihren Befugnissen etwas gegen die kranke Gesellschaft unternehmen könnten. Die dunkle Seite der Geschichte wird schließlich vorübergehen.
ein von VW Chanchun unrechtmäßig entlassener Mitarbeiter