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Todesmeldung! 59-jährige Falun Gong Praktizierende starb an Misshandlungen im Untersuchungsgefängnis des Pi Kreises in der Provinz Sichuan (Foto)

6. Januar 2004

Chen Guijun, 59 Jahre alt, war Einwohnerin des Qingbaijiang Bezirks in der Stadt Chengdu, Provinz Sichuan. 1995 fing sie an, Falun Gong zu praktizieren. Sie war als ehrenamtliche Betreuerin ihrer Übungsgruppe sehr engagiert, Falun Gong im Qingbaijiang Bezirk zu verbreiten. In der Nachbarschaft kennt man sie ale einen sehr guten und hilfsbereiten Menschen.

Nach dem Verbot von Falun Gong im Juli 1999 setzte sich Chen Guijun ein, für Falun Gong zu appellieren. Sie wurde deswegen mehrfach verfolgt. Im Oktober 1999 wurde sie 10 Tage lang eingesperrt, weil sie draußen die Übungen von Falun Gong praktizierte. Vom 17. November 1999 -1. Januar 2000 wurde sie wiederum 45 Tage lang festgehalten, weil sie nach Peking gegangen war, um für Falun Gong eine Petition einzureichen. 2000 wurde sie einmal zu Hause von der Polizei verschleppt und 15 Tage lang inhaftiert. Im Juli 2000 wurde sie gezwungen, an einem 10tägigen Gehirnwäschekurs teilzunehmen. Die Polizei erpresste noch von ihr 300 Yuan* als Unterhaltskosten. Danach sah sich Chen Guijun gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen und mehrere Monate lang in der Obdachlosigkeit zu leben.

Am 25. April 2001 wurde sie zu Hause festgenommen und ins Xindu Untersuchungsgefängnis in Chengdu gesteckt. Am 19. Dezember 2001 brachte man sie für 1,5 Jahre ins Nanmusi Frauenarbeitslager in der Stadt Zizhong in Sichuan. Chen Guijun befand sich 28 Tage lang im Hungerstreik, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Sie wurde auf brutale Weise zwangsernährt. Dabei wurden zwei Zähne von ihr abgebrochen. Erst als ihre Lage besonders kritisch war, wurde sie am 12. Januar 2002 freigelassen. Seitdem stand sie für längere Zeit unter Überwachung. Die Polizei zeichnete alle Zeiten auf, wann sie ausging und nach Hause kam. Wenn sie Gäste hatte, mussten die Gäste ihren Namen usw. in ein Formular eintragen. Während des 16. Parteitags der KP China, 29. September 2002 - 16. November 2002, war ihr verboten, aus ihrer Wohnung herauszutreten.

Am 14. April 2003 wurde Chen Guijun mit einigen anderen älteren Falun Gong Praktizierenden zusammen festgenommen. Sie wurde von der Polizeibehörde des Qingbaijiang Bezirks und dem Büro 610** einen Monate lang verhört und misshandelt. Danach sperrte man sie ins Untersuchungsgefängnis des Pi Kreises in Chengdu ein. Laut Augenzeugen wurde Chen Guijun oft von Wärtern des Gefängnisses grausam geschlagen. Trotzdem versuchte sie stets, den Wärtern die wahren Hintergründe von Falun Gong zu erklären. Am 26. September 2003 trat sie in Hunger- und Wasserstreik.

Während ihres Hungerstreiks wurde sie am 28. Oktober vom Volksgericht des Qingbaijiang Bezirks zu 9 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Dabei wurde ihr Beistand des Rechtsanwalts und Anwesenheit der Angehörigen untersagt. Auch der Ort und die Zeit der Gerichtsverhandlung war nicht bekannt gegeben.

Chen Guijun protestierte gegen das Urteil, indem sie ihren Huntestreik fortsetzte. Als ihr Zustand Anfang November lebensgefährlich war, wurde sie ins Krankenhaus des Qingyang Bezirks der Stadt Chengdu zur Notaufnahme gebracht. Anfang Dezember stellte der Arzt eine Bescheinung über ihren kritischen Zustand aus. Daraufhin forderten die Angehörigen die Freilassung auf Bürgschaft. Das Untersuchungsgefängnis des Pi Kreises lehnte es jedoch ab. Am 21. Dezember 2003 starb Chen Guijun an den mehrfachen Misshandlungen. Ihr Gewicht war von 75 Kg auf ca. 27 Kg gesunken. Die Polizei ließ den Angehörigen nicht zu, den Leichnam nach Hause zu bringen. Am 24. Dezember wurde der Leichnam unter der Überwachung der Polizei eingeäschert.

Die ganze Familie von Chen Guijun praktiziert Falun Gong. Auch sie leiden in verschiedenem Umfang unter der Verfolgung. Ihr Mann, Zhu Yu, wurde 2001 im Mianyang Arbeitslager in Sichuan eingesperrt. Er war Misshandlungen ausgesetzt, so dass seine Augen fast erblindeten.

Die Töchter Zhu Rui und Zhu Li wurden beide aufgrund einer Petition in Peking ein Jahr im Arbeitslager eingesperrt. Nach der Freilassung wurden sie wieder im November 2001 von zu Hause verschleppt. Zur Zeit befinden sie sich im Nanmusi Arbeitslager in Haft. Als Zhu Li in der Polizeibehörde des Pi Kreises inhaftiert war, wurde sie zwangsernährt. Ihre Nase und ihr Mund waren dabei schwer verletzt. Ein Bein von ihr ist nun wegen der Misshandlungen gebrochen.

Chen Guijun´s Schwiegersohn, Shen Xuqing, der Mann von Zhu Rui, klärte die Menschen auf einer Dienstreise im Jiange Kreis in Sichuan über den wahren Hintergrund der „Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens” auf. So wurde er am 3. April 2002 von der Polizei des Jiange Kreises festgenommen und für ein Jahr ins Arbeitslager gesteckt. Die Polizei konfiszierte 50 000 Yuan, das Shen Xuqing zusammengestellt hatte, um seiner sich in einer finanziell schwierigen Phase befindenden Firma zu helfen. Trotz der Verhandlung der Firma mit der Polizei weigerte diese sich, das Geld zurückzugeben.

Am 29. Dezember 2001 durchsuchten 8 Polizisten die Wohnung von Chen Guijun. Es dauerte einen ganzen Tag. Alle Infomaterialien, die zur Klarstellung der Wahrheit von Falun Gong dienen, wurden beschlagnahmt. Außerdem ließ die Polizei noch ein Sparkonto in Höhe von 50 000 Yuan sperren, so dass das alte Ehepaar für ihr Leben Geld leihen mussten. Die Verfolgung des Regimes von Jiang Zemin hat eine einst glückliche Familie zerrissen. Seit dem 22. Juli 1999 ist die Familie von Chen Guijun nicht mehr zusammengekommen. Nun mit dem Tod von Chen Guijun wird das nie wieder möglich sein.

*”Yuan»
[Anm.: Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan.]

**”Büro 610»
[Anm.: Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.]

Verantwortliche Behörden für den Tod von Chen Guijun:

Untersuchungsgefängnis des Pi Kreises
Büro 610 des Qingbaijiang Bezirks
Polizeibehörde des Qingbaijiang Bezirks
Volksgericht des Qingbaijiang Bezirks
Dawan Polizeistation des Qingbaijiang Bezirks
Tuanjiecun Polizeistation des Qingbaijiang Bezirks