(Clearwisdom.net) Die Falun Dafa Praktizierende Frau Zhang Tieyan war für ihre Entschlossenheit, Freundlichkeit, Reinheit und ihren Optimismus bekannt. Wir nannten sie „Schwalbe” oder auf Chinesisch „Yanzi”, was auch die tatsächliche Bedeutung des Zeichens „Yan” in ihrem Namen war.
Am 25. Juli 2000 wurden wir, weil wir Falun Gong in einer Gruppe praktizierten, in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Daqing der Provinz Heilongjiang gebracht. Yanzi war dort schon seit mehr als vier Monaten eingesperrt. Weil sie sich geweigert hatte, eine Erklärung zu unterschreiben, dass sie Falun Gong aufgibt, wurde sie zuerst von ihrer Firma in eine Behelfsunterkunft gesperrt. (Zhang Zhong, Yang Qing und He Zhihong wurden ebenfalls mit ihr zusammen festgehalten) Die Praktizierenden begannen einen Hungerstreik wegen der unzumutbaren Haftbedingungen. Ihre Vorgesetzten ließen sie dann in das Untersuchungsgefängnis, welches von einer Filiale der Polizeibehörde des Hulun Distriktes betrieben wird, bringen. Dort drohten die Behörden jedem, der nicht aufgeben würde, unter verschärfte Haftbedingungen in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Daqing gebracht zu werden. Von ursprünglich 15 Tagen wurde Yanzis Haftzeit mehrmals verlängert. Yanzi wurde jedoch immer standhafter, vernünftiger und reifer. Schließlich wurde Yanzi in das Daqing Untersuchungsgefängnis gebracht. Die Lebensbedingungen in der Haft waren extrem hart. Das Essen bestand meistens aus kaum gekochtem Getreide von Viehfutterqualität, das schwer zu kauen war. Die Gemüsesuppen bestanden aus ein paar Blättern in einer dünnen Brühe mit Sand. Im Sommer war es besonders heiß und ohne Belüftung. Es gab nur zwei kleine Ventilatoren und die Zellen waren entlang eines Flures aneinandergereiht, so dass die frische Luft kaum in die Zellen gelangte. Es gab vierzehn bis fünfzehn Praktizierende in jeder Zelle und nicht alle davon hatten ein Bett, in dem sie schlafen konnten. Yanzi schlief immer auf dem Boden. Wenn wir manchmal in einer schlechten Verfassung waren, erzählte Yanzi eine Kultivierungsgeschichte oder einige amüsante Episoden um unsere Stimmung aufzuhellen. An diesem erbärmlichen Ort brachte sie uns Freude.
Eines Tages, wurde sie von Beamten zum Verhör weggebracht. Sie erklärte ihnen die Wahrheit und sie konnten nicht anders als zustimmend nicken. Bevor sie gingen, kamen die Beamten zu ihrer Zelle, klopften ans Fenster und sagten: „Zhan Tieyan, wir gehen. Auf Wiedersehen! Bewahre deinen Glauben aufrecht!”
Frau Zhang verbrachte die meiste Zeit damit, Falun Gong Bücher zu lesen und abzuschreiben, um sie unter den anderen zu verteilen. Während des Lesens war sie konzentriert und ihr Glaube war unerschütterlich. Um anderen bei ihrem Weiterkommen zu helfen, benutzte sie zusammengefaltete Seifen- und Zahnpastaschachteln, um Kapitel von Falun Gong Büchern darauf zu schreiben. Sie schnitt eine Schachtel in vier Stücke und heftete sie, sobald die neun Lektionen des Zhuan Falun vollständig waren, zusammen. Für ältere Leute schrieb sie größere Zeichen und für jüngere Praktizierende kleinere. Ihre Abschriften hatten verschiedene Größen und waren aus verschiedenem Material, jedoch war ihre Handschrift ohne Ausnahme gut leserlich. Immer wenn die Texte des Meisters in das Gefängnis gelangten, blieb sie bis spät in der Nacht auf und fertigte davon so viele Kopien wie möglich an, um sie sofort an jeden zu verteilen. Ein großer Plastikeimer mit gekochtem Trinkwasser wurde als Schreibtisch genutzt. In der Hitze des Sommers dauerte es nicht lange, bis ihre Kleidung vom Schweiß nass war. Sie gab Mitgefangenen, die draußen arbeiteten, die einzigen fünf Yuan, die sie hatte, um Stifte und Papier für die Abschriften zu besorgen.
In dieser schwierigen Lage verwirklichte sie den Inhalt der Zeile „Dem Meister helfen durch die Welt wandern” (aus Hongyin „Fa helfen”). Man sollte uns nicht für lange Zeit einsperren. Sie tauschte sich mit anderen aus und beschloss, mit den Behörden zu sprechen, von denen sie die bedingungslose Freilassung aller Praktizierender forderte. Sie begann einen Brief vorzubereiten, um stellvertretend für alle mit den Behörden zu verhandeln.
Es war spät in der Nacht, als sie ihren Brief beendete und zu Bett ging. Um 4.00 morgens schrie sie plötzlich laut. Dann verschwand ihr Puls und ihr Atem setzte aus. Ihr Gesicht wurde dunkellila. Sie starb an Sauerstoffunterversorgung. Es war am 11. August 2000.
Zhang Tieyan (Yanzi) war erst 29 Jahre alt als sie starb.
Yanzi verließ uns, aber die Schriften die sie kopiert hatte, gingen weiter unter den Praktizierenden herum und wurden rezitiert. Später wurde Frau Chen Qiulan wegen Atemproblemen ins Krankenhaus gebracht. Auch Herr Dai Zhidong aus der Männerabteilung wurde ins Krankenhaus gebracht. Wir alle röchelten und konnten nicht genügend Luft bekommen.
Frau Chen Liping brach das Schweigen und rief: „Falun Dafa Praktizierende! Beendet das Warten auf den Tod an diesem Ort. Wir fordern bedingungslose Freilassung! Wir fordern die Teilnahme an der Beerdigung von Frau Zhan!” Ihre Worte breiteten sich wie Schockwellen im Untersuchungsgefängnis Daqing aus. Die Falun Dafa Praktizierenden begannen einen Massenhungerstreik.
Die Beamten waren bestürzt und mussten die Tore des Gefängnisses in allen fünf Distrikten und vier Landkreisen der Stadt Daqing öffnen. Die Falun Dafa Praktizierenden wurden bedingungslos freigelassen.
Über sechshundert Falun Dafa Praktizierende, die an Gruppenübungen am 18. und 25. Juli teilgenommen hatten oder in Beijing waren, um für Falun Gong zu appellieren, wurden größtenteils in Untersuchungsgefängnissen der fünf Distrikte und vier Landkreisen festgehalten. Außer ungefähr einem Dutzend Praktizierende wurden alle Praktizierende, die im Daqing Untersuchungsgefängnis festgehalten wurden, wieder freigelassen. Die genauen Zahlen von anderen Untersuchungsgefängnissen sind schwer ermittelbar. Die entlassenen Praktizierenden schlossen sich sofort der Fa Berichtigung an, um noch mehr Menschen zu erretten.
„Das alles wird in der Geschichte des Universums aufgezeichnet.” (aus „Großartigkeit der Schüler” in Essentielles für weitere Fortschritte II)
24. September 2004