Von Klaus Teichmann
Karlsruhe. „Während eines zweiwöchigen Umerziehungskurses durfte ich weder sitzen noch stehen oder schlafen”, berichtete die 34-jähige Chinesin nun über ihre Erlebnisse: „Die Umerziehungshelfer schlugen und traten auf mich ein.”
Immer wieder verteilte sie Flugblätter und wollte auf die Verfolgung der Falun Gong-Anhänger in China aufmerksam machen, bis sie schliesslich im Januar 2002 in Peking verhaften wurde und in das „Arbeitlager” Beijing eingesperrt wurde.
Am 29. September kam sie dank der Unterstützung der Bundesregierung und verschiedener Menschenrechtsorganisationen endlich wieder frei - derzeit reisst sie durch Deutschland, um sich für ihre Freilassung zu bedanken und um gleichzeitig auf die Situation in chinesischen Arbeitslagern und die Verfolgung von Falun Gong-Anhängern in China aufmerksam zu machen. Mit EU-Abgeordneten in Straßburg hatte sie bereits Treffen - diese Woche führte sie ihr Einsatz für die Menschrechte ins Karlsruher Ratshaus und ins Büro der Menschenrechtsorganisation „amnesty international”.
„20 Frauen waren in einer 15 Quadratmeter großen Zelle eingesperrt”, erzählte sie diese Woche bei ihrem Besuch bei „ai” in der Durlacher Allee. Schläge, Demütigungen und körperliche Misshandlungen seinen an der Tagesordnung gewesen.
Auch Außenminister Joschka Fischer machte sich bei einer China-Reise für ihre Freilassung stark - die politische Aufklärung über die Menschenrechtessituation in China hat sie sich nun gleich nach ihrer Freilassung zur Aufgabe gemacht.
Quelle: http://de.clearharmony.net/articles/200411/20259.html