Der Falun Gong Praktizierende Liu Jian arbeitete in einem Bücherladen in Jinan, Provinz Shandong. Er wurde im März 2001 entführt und für drei Jahre Arbeitslager verurteilt. Sie brachten Herrn Liu ins Liuchangshan Arbeitslager in Jinan. Dort wurde er der 3. Gruppe in der 2. Brigade zugeteilt. Der Hauptmann hieß Wang. Weil Herr Liu fest zu seinem Glauben an Falun Gong hielt und es ablehnte „umerzogen” (1) zu werden, sperrten die Wachen ihn in eine kleine Zelle, die dunkel, düster und feucht war. In der Zelle wurde er mit verschiedenen Methoden gefoltert. Herr Liu befand sich im Hungerstreik, als er zu Tode gefoltert wurde.
Ein Insider namens Wang, wusste von Herrn Liu persönlich, dass die Polizei und andere ihn seinen Arm lange verdrehten und auf seine Rippen einschlugen. Die Wachen im Arbeitslager erlaubten ihn lange nicht seine Familienangehörigen zu sehen. Manchmal wenn es doch der Fall war, setzten sie Herrn Lius Familienangehörigen unter Druck und bedrohten sie. Danach taten sie das Gleiche mit ihm. Doch Herr Liu war in seinem Glauben sehr standhaft und die Wachen konnten nicht daran rütteln. Nachdem sie ihn für ein halbes Jahr in eine kleine Zelle eingesperrt hatten, schickten sie ihn in seine Gruppe zurück. Weil sie Angst hatten, dass Herr Liu seine Verfolgung preisgeben würde und sein standfester Glauben die Umerzogenen beeinflussen würde, sperrten die Wachen ihn in eine andere Gruppe der 3. Brigade ein. Sie schnitten ihn von jeglichen Kontakten mit Praktizierenden ab und befahlen mehrere Gefangene Herrn Liu rund um die Uhr zu bewachen, sogar wenn er auf Toilette ging seine Zähne putzte oder sein Gesicht wusch.
Am 28. Dezember 2001 gegen 10 Uhr, ging ich im ersten Stock von der Ostseite auf die Westseite, um etwas auszuleihen. Ich sprach mit anderen als Lao Meng (wegen Diebsthl inhaftiert) zu uns rüber kam und sagte: „Schrecklich, Liu Jian sprang aus einem hohen Stockwerk herunter.” Dann ging er. Seine Nachricht verwirrte uns sehr. Dann hörte ich wie jemand die Tore des Gebäudes schloss. Weil die Wachen wahrscheinlich fürchteten, dass wir herausgehen würden, um zu protestieren, schlossen sie das ganze Gebäude ab.
Ich sah durch ein Loch zwischen den Türen und die Lücken im Türrahmen, dass der Polizist Feng Fei von der Disziplinabteilung der 2. Brigade Fotos von Herrn Liu Jians Körper machte. Ich konnte von meiner Position aus erkennen, dass er Fotos machte, doch ich konnte Liu Jian nicht sehen. Kurz danach kam ein Krankenwagen. Jemand trug Herrn Lius Körper in den Krankenwagen und fuhr los. Die Insassen, die uns bewachen sollten, riefen uns zur Gruppe zurück. Dann befahlen die Wachen den Insassen uns noch strenger zu bewachen.
Nach Insiderinformationen, wurde Herr Liu aus dem Fenster einer Toilette aus dem 3. Stock geworfen, nachdem er bereits tot war. Der Wachmann des Arbeitslagers arrangierte alles im Geheimen und der Chef der 2. Brigade ernannte persönlich jemanden für dieses Verbrechen.
Die Fenster im Arbeitslager wurden alle mit Eisengitter versehen und einige in dieser Zeit ersetzt. Die Eisengitter des Fensters in dieser Toilette sind gerade abgenommen worden und das neue wurde noch nicht angebracht. Dieses nutzten die Verfolger von Herrn Liu Jian schamlos aus. Das Arbeitslager behauptete, dass Herr Liu Selbstmord beging und aus dem Gebäude sprang.
Nach Herrn Lius Tod, wurde der Chef Wang von der 2. Brigade, der für diesen Vorfall verantwortlich war, versetzt und der ehemalige Assistent des Rektors, Liu Yongjie, wurde zum neuen Rektor des Arbeitslager befördert. Die Gruppe, die sich an der Verfolgung beteiligte, bekam einen Verdienst der 3. Klasse.
Der Praktizierende Li Wutang trat für sechs Monate in den Hungerstreik, um gegen die Verfolgung von Herrn Liu Jian zu protestieren. Die Wachen, angeführt von den Polizisten Bao Hongxing, entzogen ihm den Schlaf und unterzogen ihn einer brutalen Zwangsernährung. Dann folterten sie Herrn Li mit verschiedenen Methoden.
28. Mai 2004
[1] Die Bezeichnung „Umerziehender” bezieht sich auf einen Praktizierenden, der durch Gehirnwäsche und Folter von Jiangs Zemins Regime dazu gezwungen wurde seinen Glauben an den Prinzipien von Falun Gong der „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht” aufzugeben.