Ehrenwerter Meister, liebe Praktizierende,
Ich heiße Huang Sifan und komme aus München in Deutschland. München ist die Landeshauptstadt des Freistaates Bayern. Deutschlandweit ist Bayern führend im Handel mit China. In diesem Jahr war München die erste Station des chinesischen Premiers Wen Jiabaos auf seiner Europareise. Im Verlauf der Antragstellung zur Bewilligung unserer Veranstaltung, verweigerte der Stadtrat - unter Druck der chinesischen Regierung - die Zustimmung dafür, das Banner mit der Aufschrift „Stellt Jiang Zemin vor Gericht” vor dem chinesischen Konsulat und dem Hotel, in dem Jiang untergebracht war, zu zeigen, außerdem wurden uns noch verschiedene andere Beschränkungen auferlegt. Vor dem Besuch von Wen Jiabao gab es Gespräche mit der Münchener Polizei und Vertretern des Stadtrates, um einige Angelegenheiten bezüglich des Besuches zu diskutieren und wir nutzten die Gelegenheit, ihnen von der brutalen Verfolgung von Falun Gong in China zu berichten, dennoch ließen sie es immer noch nicht zu, dass das Banner gezeigt werden darf.
Dann gab es alle Arten von Störungen. Es sind nicht viele Praktizierende in unserer Stadt, aber viele von uns erlebten verschieden starke Störungen. Die zwei Praktizierenden, die den chinesischen Besuchern der touristischen Attraktionen der Stadt beständig die wahren Umstände der Verfolgung von Falun Gong in China erklärten, mussten aus bestimmten Gründen zeitweise die Stadt verlassen. Ich hatte Beschwerden wegen Krankheitskarma und konnte beim Sprechen nicht richtig atmen, was mich sehr beim Fa Lernen und der Wahrheitserklärung behinderte. Ein anderer Praktizierender hatte ähnliche Symptome. Viele Praktizierende aus der Umgebung kamen nach München und erklärten dort die Wahrheit [über die Verfolgung von Falun Gong in China].
Kurz nachdem wir erfuhren, dass es uns nicht erlaubt wurde, das Banner zu zeigen, dachte ich, dass wir es noch einmal versuchen müssten. Dieses Banner wird vom Bösen am meisten gefürchtet und wir müssen es zeigen; außerdem wurde es auch in anderen Ländern und deutschen Städten erlaubt, warum nicht in München. Ich ging zu den entsprechenden Leuten im Stadtrat, in der Hoffnung, sie würden unserem Antrag zustimmen. Aber sie reagierten auf meine Anfrage beharrlich mit Ablehnung und sagten, wenn ich ihre Entscheidung nicht akzeptierte, würden sie uns die Erlaubnis für die gesamte Veranstaltung verweigern. Sie waren sehr stur und es schien, dass unsere ständig ausgesendeten Aufrichtigen Gedanken keine Wirkung hätten. Beide Seiten schienen sich in einer sehr misslichen Lage zu befinden. Meine Gedanken waren nicht mehr sehr aufrichtig und ich dachte, besser die Veranstaltung ohne Banner, als gar nichts und stimmte so ihrer Entscheidung zu.
Wieder zu Hause fühlte ich immer mehr, dass diese Entscheidung nicht richtig war, ich hatte sie wohl die Wahrheit nicht wirklich verstehen lassen. Der Meister sagt in der Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Atlanta 2003: „Ich sage euch allen, die Errettung aller Lebewesen steht an erster Stelle. Die Erklärung der wahren Umstände ist eine Methode, um Menschen zu erretten. Wenn ein Mensch die wahren Umstände erfahren hat, wenn er weiß, wie bösartig diese Verfolgung ist, weiß dieser Mensch natürlich schon, wie er handeln soll, dann kannst du um seine Unterstützung bitten. Wie immer er auch mit dieser Sache umgeht, ist er dabei, seine Zukunft zu wählen. Insbesondere geht es um die Menschen, die während der Verfolgung getäuscht wurden, wie kannst du ihnen keine Chance geben? Wenn du ihnen die wahren Umstände nicht erklärst, dann werden sie die Zukunft für immer verlieren.”
Um über die Lage zu diskutieren rief ich eine befreundete Praktizierende an. Ein Satz dieser Praktizierenden traf mich wie ein Blitzschlag. Sie sagte: „Wenn sie solch eine Entscheidung getroffen haben, sieht es für sie in der Zukunft schlecht aus, deshalb müssen wir ihnen helfen und es eindeutig klar machen.” Mich erstaunte, dass ich nicht zuerst an die anderen gedacht hatte. Die Praktizierende bemerkte ebenfalls, dass, wenn wir in einer so grundlegenden Frage Zugeständnisse machen würden, sich das Böse noch mehr Mühe geben werde. Sie schlug mir vor, die Leute im Stadtrat noch einmal anzurufen und danach eine landesweite Telefonkonferenz abzuhalten. Kurz bevor ich mit ihnen telefonieren wollte, riefen sie mich an, um weitere Auflagen bezüglich unserer Aktivität zu machen. Die Befürchtungen der Praktizierenden bewahrheiteten sich.
Bei der Telefonkonferenz an diesem Abend gab es eine Menge guter Vorschläge von Praktizierenden aus München und anderen Städten und die meisten waren der Meinung, man solle die Wahrheit gründlich erklären. Viele meinten, dass der Meister sagt, falls Probleme auftauchen würden, sollten wir sie angehen anstatt ihnen auszuweichen. Gemeinsam mit einem westlichen Praktizierenden entschied ich mich für einen weiteren Besuch beim Stadtrat am nächsten Tag. Alle Praktizierenden wollten uns mit Aufrichtigen Gedanken unterstützen.
Am nächsten Tag nach dem Fa-Lernen ging ich zum Stadtrat. Aus irgendwelchen Gründen ging es mir nicht gut, meine Befürchtung war: „Heute ist schon Freitag. Viele Beamte des Stadtrates werden zum Essen sein, so dass nur ihre Sekretäre unsere Ansprechpartner wären. Die Veranstaltung vor dem chinesischen Konsulat beginnt morgen und am Tag darauf wird Wen Jiabao anreisen. Wir werden nicht genug Zeit haben, die Wahrheit gründlich zu erklären und haben keine Hoffnung.” Ich saß vor dem Gebäude, wartete auf den westlichen Praktizierenden und fühlte mich ziemlich matt, doch plötzlich erinnerte ich mich an die Worte der Praktizierenden aus Berlin und ein Gefühl der Verantwortung erwachte in meinem Herzen. Ich muss mich für ihre Zukunft verantwortlich zeigen. Egal mit welchem Ergebnis, wir mussten ihnen die Wahrheit erklären und uns verständlich machen und dadurch unser Ziel erreichen. Daher hatte ich gegenüber den wichtigsten der Personen, mit denen wir es zu tun hatten, unter anderem sogar mit höheren Beamten, nur einen Gedanken im Kopf: es ist zu ihrem Besten.
Wir fanden gleich die zuständigen Beamten in der Abteilung und alles schien schon vom Meister arrangiert worden zu sein. Die Beamten schienen schon darauf zu warten, die Wahrheit zu erfahren. Wir sprachen mit verschiedenen Beamten und erzählten ihnen, dass Falun Gong nicht gegen die chinesische Regierung ist, sondern wir würden nur friedlich appellieren und hätten kein politisches Ziel. Wir begrüßen Wen Jiabaos Besuch. Es war Jiangs Regime, das die Hauptschuld an der Verfolgung von Falun Gong trägt. Wir sprachen über die Klage gegen Jiang Zemin und zeigten ihnen Bilder vom Banner „Stellt Jiang vor Gericht”, das von Praktizierenden vor den Botschaften der ganzen Welt gezeigt wurde. Um die Verfolgung von Falun Gong durchzuführen wurden von dem Jiang Regime ein Großteil der Staatsmittel ausgegeben, so dass, wenn die Verfolgung andauerte, die chinesische Wirtschaft zusammenbrechen würde, was den deutsch-chinesischen Handel beeinträchtigen würde. Die Beamten hörten aufmerksam zu.. Einer der Beamten wusste ein wenig über die Verfolgung von Falun Gong in China. Als sie die Bilder über die brutale Folter sahen, waren sie sehr schockiert, was sich in einem langen Schweigen äußerte.
Wir betonten, dass wir ihre Situation verstünden und wüssten, welchem Druck sie ausgesetzt sind, hofften aber um ihre moralische Unterstützung und, dass sie uns in einem demokratischen Land, das sagen lassen, was die Falun Dafa Praktizierenden in China nicht offen aussprechen dürfen. Wir erklärten ihnen auch, dass nur einige Tage vorher das Deutsche Innenministerium förmlich eingestanden habe, dass ihr Vorgehen gegen die im Hotel Adlon wohnenden Falun Gong Praktizierenden während des Deutschland-Besuches des früheren chinesischen Präsidenten Jiang Zemin, rechtswidrig gewesen sei und dass eine gegenseitige Vereinbarung am Berliner Bundesverwaltungsgericht erreicht wurde.
Während des Gespräches sendete einer von uns Aufrichtige Gedanken aus. In meinem Herzen sprach ich ebenfalls zu ihrer klaren Seite, dass sie sich positionieren müssen und ihrem zukünftigen Leben gegenüber selbst verantwortlich sind. Im Verlauf des Gespräches kamen mir zweimal die Tränen. Oberflächlich betrachtet waren meine Tränen für die Praktizierenden in China, doch in Wirklichkeit weinte ich für die Leben der mir gegenübersitzenden Beamten und für die deutsche Nation. Die ganze Zeit über waren meine Gedanken klar, mein Atem ging normal und ich musste selten husten. Wer hätte sich das - am Tag zuvor - vorstellen können, als ich kaum in der Lage war, zu sprechen? Später fragten sie, was sie für uns tun könnten. Der letzte Beamte, den wir besuchten, sagte mir, er würde das Gespräch gerne fortführen, aber er müsse wegen anderer Angelegenheiten fort, sonst würden die Büroangestellten schon unterwegs nach Hause sein. Nach wir uns von den Beamten verabschiedet hatten, gingen wir nach draußen, um dort zusammen aufrichtige Gedanken auszusenden. Wir überlegten, in welchen Punkten wir es gut gemacht hatten, welche Probleme wir noch haben und wie wir es in der Zukunft noch besser machen können. Wir kamen zu dem Schluss, dass wir unabhängig vom Ergebnis weiter die Wahrheit erklären müssen. Dann gingen wir.
Nur fünf Minuten später rief mich die Sekretärin der entsprechenden Abteilung des Stadtrats an und sagte mit erfreut, dass wir das Banner, das wir zeigen wollten, auch zeigen dürften. Ihre Haltung hatte sich im Vergleich zu gestern vollkommen gewandelt, jedes Lebewesen hat seine klare Seite. Ich legte auf, setzte mich an den Straßenrand und weinte, denn ich war gerührt von der gewaltigen Kraft des Dafa und erfreut über die Haltung der Lebewesen gegenüber Dafa. Mich berührte wie der Meister den Lebewesen wieder und wieder eine Chance gab. Das Fa des Meisters aus Zhuan Falun tauchte in meinem Kopf auf: „Bei den wirklichen Schwierigkeiten oder beim Überwinden des Passes versuch es einmal. Wenn es schwer zu ertragen ist, versuch doch mal, es zu ertragen; wenn es unmöglich scheint oder man glaubt, dass es nur schwer möglich ist, versuch es mal und schau, ob es tatsächlich unmöglich ist oder nicht. Wenn du das wirklich schaffen kannst, wirst du finden, dass wirklich wieder Licht am Horizont aufscheint!” Auf dem Weg nach Hause lächelten mich viele unbekannte Menschen an.
Dieses Ereignis ermutigte die Praktizierenden dieser Region. Jener westliche Praktizierende sagte mir, er hätte gedacht, es wäre vollkommen unmöglich, die Erlaubnis zu erhalten, und er hätte nie gedacht, dass die Erklärung der Wahrheit so kraftvoll sein würde. Er gedachte ebenfalls der Worte des Meisters „Unmögliches ist möglich." Nach dieser Begebenheit sprach ich über die ganze Geschichte beim gemeinsamen Fa Lernen. Während des Austausches wurde ich immer klarer. Wenn ich mein starkes Selbst und meine Eigensinne darauf, dass wir das Banner zeigen müssen, dass unsere Aktivität gelingen muss und nicht vom Bösen gestört werden darf und warum wir unser Banner nicht in München zeigen können etc., ablegen kann, dann habe ich die wahre Barmherzigkeit, mit der ich mich um die anderen kümmern und mich in die anderen hineinversetzen kann. Dann lasse ich nicht zu, dass sie sich gegen Dafa versündigen und gewähre ihnen, dass sie Entscheidungen zum Wohle ihrer Leute treffen und ihnen eine Chance geben können. Als wir unsere Gedanken geändert hatten, änderte sich alles um uns zum Guten.
Auf der Fa-Erklärung 2003 im Westen der USA in der Zeit des chinesischen Laternenfestes sagte der Meister: „Merkt euch, dort wo Probleme auftauchen, dort ist es nötig die Wahrheit zu erklären. (Beifall) Ob der Effekt gut oder schlecht ist, kommt auf euer Herz an, schaut nicht bei der anderen Seite. Wenn du es gut werden lässt, wird es eben gut. Wenn du nicht den Wunsch hast, dass es gut wird oder wenn du innerlich unsicher bist, dann ist es nicht leicht, es zu berichtigen. Das heißt, die aufrichtigen Gedanken müssen stark sein: ich bin wirklich dabei, euch zu erretten; ich bin wirklich dabei, dir die Wahrheit zu erklären. So wird der Effekt eben gut sein.»
Erlaubt mir zum Schluss ein Gedicht unseres Meisters zur Ermutigung aller vorzulesen:
"Jünger erfüllt von Aufrichtigen Gedanken, mit des Meister Kraft das Himmelgewölbe erneuert."
(Hong Yin(2), Schicksalsverbindung zwischen dem Meister und seinen Schülern ).
(nicht offizielle Übersetzung)
Vielen Dank Meister! Vielen Dank an alle.