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Falun Dafa Informationszentrum Österreich: Chinesisches Konsulat in Wien übt Druck auf Falun Gong Übenden in Österreich aus

1. August 2004

Verlängerung des Reisepasses wurde verweigert

Herrn Mag. Yong Wang (32), seit 1993 in Österreich wohnhaft, wurde am 21. Juli 2004 seitens des chinesischen Konsulats in Wien die Verlängerung seines Passes verweigert. Gegenüber Herrn Wang begründete das Konsulat ihre Entscheidung, dass er Falun Gong Übender sei und regelmäßig vor der chinesischen Botschaft in Wien an Lichterketten zur Beendigung der Verfolgung von Falun Gong in China teilnehme. Herr Wang bat um eine schriftliche Erklärung vom Konsulat, diese wurde ihm jedoch verweigert. Bei einer etwaigen Rückkehr nach China würden Herrn Wang höchstwahrscheinlich Arbeitslager und Folter drohen.


Der lange Arm der Verfolgung von Falun Gong reicht bis nach Österreich

„Die Tatsache, dass Herr Mag. Yong Wang Falun Gong angehört - auch für ihn gilt die Glaubens- und Meinungsfreiheit! - darf nicht zum Entzug seiner Reisefreiheit führen.”-- aus einem Schreiben der „Gesellschaft für bedrohte Völker” vom 28.07.2004 an den chin. Botschafter in Wien

Zum ersten Mal ist einem in Österreich lebenden chinesischen Staatsbürger wegen des Praktizierens von Falun Gong und seines Engagements für ein Ende der Verfolgung in China die Verlängerung seines Passes verweigert worden. Dadurch bekommen auch seine österreichischen Familienmitglieder - seine Frau und sein Sohn - den Druck Chinas zu spüren, den Druck der Verfolgung, die nicht nur in China existiert.

„Das Ironische bei den Gesprächen mit den MitarbeiterInnen des chinesischen Konsulats und der Botschaft war, sie glauben nicht, dass es in China eine systematische Verfolgung gegen Falun Gong Praktizierende gibt, aber sie merken gar nicht, dass das, was sie hier tun (die Passverweigerung), schon lange keine normale Arbeit mehr ist, es ist Verfolgung”, meinte Herr Wang dazu.


Passverweigerung - ein gängiges Mittel

Die Verweigerung der Ausstellung und Verlängerung von chinesischen Reisepässen ist außerhalb Chinas ein gängiges Mittel, um chinesischen Staatsbürgern ihr Leben im Ausland zu erschweren und sie zur Rückkehr nach China zu nötigen. In vielen europäischen Ländern sind derartige Fälle der Verweigerung der Verlängerung des Passes bereits bekannt geworden. Nun auch in Österreich. Die Nichtverlängerung des Reisepasses würde für Herrn Wang den Status der Staatenlosigkeit bedeuten. Ein weiteres Beispiel der grausamen Verfolgung von Falun Gong im Ausland ist die Verweigerung der Ausstellung eines chinesischen Passes für ein Neugeborenes vor ein paar Jahren in England. Die Eltern sind beide chinesische Staatsbürger, deswegen war es nicht möglich, dass das Kind die britische Staatsbürgerschaft kam. Daher wurde das Baby in die Staatenlosigkeit gezwungen, was bedeutete, dass es nicht aus England ausreisen durfte.

Österreichische Staatsbürger haben auch bereits den Druck der Verfolgung zu spüren bekommen. Z.B. wurde zwei Salzburgern die Ausstellung eines Touristenvisas nach China verweigert, da sie der chinesischen Botschaft als Falun Gong Praktizierende bekannt waren. Das Reisebüro, über das sie die Reise buchen wollten und das die Angelegenheit der Beschaffung des Visas für sie übernommen hatte, meinte, dass ihnen noch nie untergekommen sei, dass das chinesische Konsulat österreichischen Staatsbürgern ein Touristenvisum verweigerte.


Fakten zu Herrn Mag. Yong Wang

Hr. Wang, 32 Jahre alt, chinesischer Staatsbürger, studierte in Wien Wirtschaftsinformatik und lebt mit seiner österreichischen Frau und seinem 2 Monate alten Sohn in Wr. Neustadt. Er besitzt eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung für Österreich.

Sein chinesischer Reisepass verliert am 10. September 2004 seine Gültigkeit. Daher suchte er am 30. Juni 2004 beim chinesischen Konsulat in Wien um Verlängerung seines Reisepasses an. Am 7. Juli, als er seinen Pass abholen wollte, wurde ihm vom chinesischen Konsulat in Wien mitgeteilt, dass noch auf eine Mitteilung aus China gewartet werden müsse und deshalb sein Pass noch nicht fertig sei. Nach mehrmaligen Nachfragen erhielt Mag. Wang am 21. Juli 2004 die Mitteilung, dass sein Reisepass nicht verlängert werden könne, weil er Falun Gong praktiziert und sich aktiv für ein Ende der Verfolgung einsetzt.


Hintergrundinformation zu Falun Gong

Falun Gong, auch Falun Dafa genannt, ist eine traditionelle Meditationspraxis, die ursprünglich aus China stammt und bereits in etwa 60 Staaten der Welt praktiziert wird. Neben den körperlichen Übungen wird besonderer Wert auf ein Leben nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gelegt, die seit Tausenden von Jahren in der chinesischen Kultur verwurzelt sind.

Seit dem 20. Juli 1999 unterliegt Falun Gong in China einer irrationalen Verfolgung, die durch den ehemaligen Staatspräsidenten Jiang Zemin initiiert wurde. Hunderttausende wurden seit dem Juli 1999 festgenommen, über 100.000 Praktizierende, möglicherweise aber wesentlich mehr, zu häufig jahrelangem Arbeitslager verurteilt, in der Regel ohne ordentliches Gerichtsverfahren. Die Verfolgung in China umfasst alle Lebensbereiche: sie führt zum Verlust von Arbeitsplatz und Wohnung, schließt Schüler und Studenten von der Ausbildung aus, zwingt Frauen zur Abtreibung und Ehepaare zur Scheidung. Dem Falun Dafa Informationszentrum liegen Informationen vor über mehr als 1.000 Todesfälle, zu denen es durch Folter in Polizeistationen und Arbeitslagern kam. Die Dunkelziffer dürfte jedoch um ein Vielfaches höher liegen.


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Quelle: http://de.clearharmony.net/articles/200407/18397.html