Folgendes sind einige der im Zhangshi Umerziehungslager angewandten Foltermethoden:

Foltermethode I: In einer Reihe sitzen

Die Brigade mit den neuen Häftlingen im Zhangshi Umerziehungslager macht von dieser Foltermethode Gebrauch. Von den Häftlingen werden dadurch Geständnisse erzwungen und sie sollen über andere Bericht erstatten. Bei dieser Foltermethode, die bekannt ist als „in einer Reihe sitzen”, muss die Person, die vorne sitzt, ihre Füße gegen die Wand drücken, während die Beine eng aneinander gepresst sind. Die Person dahinter sitzt mit gespreizten Beinen auf dem Boden und deren Brust drückt auf den Rücken der vorderen Person. Auf diese Weise wird eine Reihe gebildet, bei der alle Personen so hintereinander sitzen müssen. Die Wachen stoßen die letzte Person in der Reihe in den Rücken, um sich zu vergewissern, dass jeder zusammen gepresst wird. Die Augen der jeweils hinteren Person müssen eng am Kopf des Vordermanns anliegen. Eine solche Foltersitzung kann 6 bis 8 Stunden dauern, von 18 Uhr nach dem Abendessen bis um Mitternacht, und manchmal bis 2 Uhr in der Früh.

Während sie „in einer Reihe sitzen”, ist den Häftlingen nur dann erlaubt zu schlafen, wenn sie über andere Leute berichteten. Reguläre Gefangene und Falun Gong Übende werden in einer Reihe gemischt zusammengesetzt. Die normalen Gefangenen konnten derartige Folterungen nicht ertragen und dachten sich Geschichten als Geständnisse aus. Während einer solchen Sitzung im Mai 2001 dachte sich ein Gefangener eine Geschichte aus, dass er einen Falun Gong Übenden kannte und dass er einige Dinge wusste, die dieser getan hatte. Der Falun Gong Übende Li Changbin (Heping Viertel, Stadt Shenyang), der versuchte, die Lügen zu widerlegen, wurde in das Büro des Direktors Xu gerufen. Dort bekam er Schocks mit einem Elektrostab.

Die Foltermethode „in einer Reihe sitzen” erscheint sanft, ist aber tatsächlich ziemlich hart. Wegen der langen Zeit, die die Opfer zusammen gequetscht werden, werden ihre Körper sehr heiß und es ist äußerst unbequem.

Foltermethode II: Fliegende Sperlinge

Diese Foltermethode wurde sich in der neu eingerichteten Brigade im Zhangshi Umerziehungslager ausgedacht. Sie wird verwendet, um von Häftlingen Geständnisse zu erzwingen und sie über andere berichten zu lassen. Normale Gefangene wurden zusammen mit Falun Gong Übenden aufgereiht. Bei den „fliegenden Sperlingen” muss die vorderste Person sich nach vorne beugen und seinen oder ihren Kopf gegen die Wand drücken. Die Beine sind gespreizt und die Fersen sind angehoben. Die nachfolgende Person muss mit dem Kopf zwischen die Beine und unter das Gesäß des Vordermanns und dabei die Haltung eines „fliegenden Sperlings” einnehmen (die Arme werden nach oben ausgestreckt, wie auf dem oberen Foto zu sehen ist). Die Wachen zwingen dann die Häftlinge, über andere Insassen Bericht zu erstatten. Wenn die Haltung eines der Opfer für die Wachen nicht gut genug ist, wird er oder sie getreten oder bekommt einen Elektroschock.

Bei dieser Folter leiden die Zehen am meisten. Der ganze Körper wird nach vorne gedrängt. Der Kopf des Opfers, das vor der Wand steht, erträgt einen großen Druck. Die Kopfschmerzen sind unerträglich. Die Folter dauert normalerweise etwa 30 Minuten, bevor man es nicht mehr ertragen kann.

Foltermethode III: Stehende Planken (auch „Fisch schläft auf der Seite” genannt)

Auch diese Foltermethode wird in der neu eingerichteten Brigade des Zhangshi Umerziehungslagers und der Shenyang Strafanstalt verwendet. Normale Häftlinge und Falun Gong Übende wurden dieser Folter zusammen unterzogen.

Die „neu organisierte Brigade” des Zhangshi Bildungs- und Umerziehungslagers hat viele Häftlinge, aber sehr begrenzten Platz. Nachts sind die Häftlinge gezwungen, sich seitwärts hinzulegen, während sie fest aneinander gedrückt sind. Die Gefängnisleiter gehen von einem Ende zum anderen und vergewissern sich, dass jeder fest zusammen gequetscht wird. Wenn jemand aufsteht, um ins Badezimmer zu gehen, kann diese Person nicht mehr wieder ins Bett gehen, weil dessen Schlafstelle sofort eingenommen wird. Alle Häftlinge, die auf einem Bett liegen, werden mit einem verschlissenen und löcherigen Segel bedeckt.

Foltermethode IV: Überbeugen

Diese Foltermethode wird im Zhangshi Bildungs- und Umerziehungslager und im Longshan Bildungs- und Umerziehungslager von Shenyang angewandt. Sie wird häufig in Arbeitslagern verwendet. Der Körper wird vorn übergebeugt und der Kopf hängt nach unten, die Beine sind gespreizt und die Arme werden nach hinten ausgestreckt.

Beinahe jeder in Zhangshi eingesperrte Falun Gong Übende ist dieser Folter unterzogen worden. Im November 1999 wurde der Falun Gong Übende Zhong Hengsheng, der später durch die Verfolgung verstarb, im Longshan Bildungs- und Umerziehungslager (damals hieß es Longshan Zwangsstudienklasse) dieser Folter unterzogen. Er wurde gezwungen, den ganzen Morgen in dieser Position zu verharrten. Der Brigadeleiter ließ Herrn Zhong von anderen Gefangenen währenddessen beobachten. Wenn er sich bewegte, wurde er von den Sträflingen mit Bettlatten geschlagen.