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Zeugenbericht von Schweizer Falun Gong Praktizierenden: Wie wir unsere Nationalität verloren haben

Wir lehnten es ab, ein Treffen, bei dem Falun Gong verleumdet werden sollte, welches von der chinesischen Botschaft in der Schweiz organisiert worden war, zu besuchen.

22. September 2004 |   Von Yang Lifang

Meine Frau und ich hatten die Gelegenheit, 1998 Falun Gong zu lernen. Im September desselben Jahres hörten wir unseren Lehrer persönlich in der UN Konferenzhalle in Genf über das Fa sprechen, was unsere Entschlossenheit, Falun Gong zu kultivieren, noch weiter verstärkte.

1963 promovierte ich an der Universität für Wissenschaft und Technologie in China und begann in der chinesischen Akademie der Wissenschaften Forschungsarbeit und Technologie bezogene Tätigkeiten zu leisten. Der Titel meiner Aufgabe war: Ingenieur (gleich der Tätigkeit einer Assistenzprofessur ), ich war verantwortlich für das Management und die Koordination von Forschungsprojekten der postgraduierten Studenten an der chinesischen Akademie der Wissenschaften. Während Hu Yaobang dort arbeitete, war ich sein Assistent. Danach arbeitete ich mit einem berühmten Experten für Optik zusammen und beschäftigte mich mit der Koordination und dem Management für Wissenschafts- und Technologieprojekte. Bei einem Raketen-Experiment-Projekt war ich der stellvertretende Direktor des optischen Test-Teams, und die Kommission für Technologie und Industrie für die nationale Verteidigung zeichnete meine Arbeit aus. Meine Frau Pan Shu-Zhen war Ingenieurin und arbeitete ebenfalls an der chinesischen Akademie der Wissenschaften. 1987 kamen wir in die Schweiz. Weil wir beide im Bereich der Wissenschaft und Technologie arbeiteten, wollten wir den Austausch zwischen China und der Schweiz im Bereich von Wissenschaft und Technologie fördern. Deswegen halfen wir der chinesischen Botschaft Doktoranden und postgraduierte Studenten zu finden, die wichtige Forschungsprojekte durchführten und schlugen ihnen vor, ihre Forschungsideen mit Akademikern in China auszutauschen und organisierten einige akademische Seminare. Der Effekt war sehr gut. Deswegen feierte uns die Botschaft ständig.

Besonders im Dezember 1999, damals war die Zeremonie, um die Rückkehr von Macao nach China zu feiern. Diese Veranstaltung war von der chinesischen Übersee-Vereinigung organisiert worden, der Botschafter und andere Botschaftsbeamten nahmen alle daran teil. Ich trug zwei selbstgeschriebene Gedichte bei der Zeremonie vor. Einige Tage später rief mich die Botschaft an und sagte, daß die Gedichte, die ich geschrieben hatte, dem chinesischen Außenministerium in der Form eines kurzen Memos übermittelt worden waren, da sie die Stimme des patriotischen Auslandschinesen repräsentierte.

Im März 2003, vor dem Beginn des UN Menschenrechtskomitees bekamen wir plötzlich einen Anruf von der Botschaft, die besagte, daß in Genf eine Pressekonferenz abgehalten werden würde, um Falun Gong zu kritisieren und sie brauchten zwei Überseechinesen, die daran teilnahmen. Meine Frau lehnte die Einladung sofort ab und sagte, wir würden nicht dorthin gehen, wir seien Falun Gong Praktizierende. Der Botschaftsvertreter war erstaunt und wurde still, was bewies, daß die Botschaft damals noch nicht wußte, daß wir Falun Gong praktizierten. Meine Frau sagte auch: "Es ist falsch, daß unser Land Falun Gong unterdrückt. Falun Gong wurde seit 1992 verbreitet und bis 1999 haben 70 Millionen Menschen mit dem Praktizieren von Falun Gong begonnen. Wenn es schlecht wäre, warum würden so viele Menschen praktizieren? Außerdem kennen Sie meine Gesundheitssituation. Früher hatte ich viele Krankheiten. Ich mußte jeden Tag chinesische und westliche Medizin einnehmen und war öfter am Rande des Todes. Nachdem ich 50 Tage die Übungen praktiziert hatte, waren alle Krankheiten verschwunden, ohne daß ich Medizin eingenommen hätte. Jetzt fühle ich mich gut und ohne Krankheit, so wie jeder andere Mensch auch."

Der Botschaftsvertreter sagte: "Jetzt, wo die Regierung die Praxis Falun Gong verboten hat, hören Sie eben auf zu praktizieren." Meine Frau antwortete: "Wie könnte es so sein. Wenn ich mit dem Praktizieren von Falun Gong aufhören würde, würde vielleicht meine schlechte Gesundheit wieder zurückkehren. Würde sich dann die Regierung um mich kümmern? Außerdem lehrt Falun Gong den Menschen, bessere Menschen zu werden, indem man den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht folgt und an andere zuerst denkt, wenn wir etwas tun. Es gibt Hunderte von Vorteilen ohne einen einzigen negativen Faktor, weder für die Gesellschaft noch für das Individuum. Was ist daran verkehrt? Hat China nicht etwa Angst vor zu vielen guten Menschen?" Die Unterhaltung am Telefon dauerte über 40 Minuten, doch hauptsächlich sprachen wir. Am Schluß sagte der Beamte: "Ich weiß auch, daß Falun Gong gut für die Gesundheit ist, dann praktiziert eben nur daheim und geht nicht nach Genf. "

Meine Frau antwortete: "Wir sind nicht gegen die chinesische Regierung. Wir gehen nur nach Genf, weil wir den Menschen der ganzen Welt sagen wollen, daß die Verfolgung von Jiang Zemins Regime gegen Falun Gong falsch ist und um für ein baldiges Ende der Verfolgung zu appellieren." Dies war das erste Mal, daß wir der Botschaft die wahren Umstände erklärten. Von da an standen wir auf einer "schwarzen Liste". Danach sagte ein Berater der Erziehungsabteilung der chinesischen Botschaft, Wang XX bei einer Versammlung von chinesischen Überseestudenten, daß das Jiang Lifan Ehepaar dumme Falun Gong Anhänger seien, mit denen man nicht in Berührung kommen sollte.

Unsre Nationalität wurde uns von der Botschaft entzogen

Unsere Pässe liefen am 29. Dezember 2003 ab. Am 16. Dezember gingen wir zur Botschaft, um unsere Pässe zu verlängern. Weil wir Verwandte besuchen und in andere Länder reisen wollten, beantragten wir einen beschleunigten Ablauf. Nachdem wir die Formulare ausgefüllt hatten und sie durch das Fenster gegeben hatten, gab uns die Angestellte der Botschaft Frau Shen eine Quittung und sagte uns, daß wir unsere Pässe am nächsten Tag abholen sollten.

Am nächsten Tag gingen wir, unsere Pässe zu holen. Die Frau schaute unsere Formulare und Pässe an und sagte: "Ihre Pässe können aufgrund technischer Probleme nicht bearbeitet werden."

Ich sagte: "Die scherzen wohl! Wie kann es zu technischen Problemen kommen, wenn das Konsulat jeden Tag Pässe ausstellt? Was ist denn das technische Problem?"

Sie antwortete nicht.

Ich sagte: "Gibt es nun ein offizielles Dokument, welches beschreibt, was das Problem ist? Können Sie es mir zeigen?"

Sie sagte nein.

Ich sagte: "Sie können doch nicht nur ein einziges Wort sprechen, um uns aus unserem Land auszuschließen und uns unsere Nationalität wegzunehmen."

Sie sagte: "Jetzt übertreiben Sie aber."

Ich sagte: "Es sind nicht wir, die übertreiben; Sie übertreiben. Sie wissen, daß wir ohne gültigen Paß keine Nationalität besitzen. Es ist Ihre Aufgabe und Verantwortung die Pässe für chinesische Staatsbürger zu bearbeiten, und es ist nicht richtig, wenn Sie es nicht tun. Lassen Sie uns bitte mit Ihrem Chef sprechen." Dann rief die Frau ihre Direktorin Frau Yu Shu-fen.

Ich sagte: "Wir wurden in China geboren. Wir sehen China als unser Vaterland an. Wir bitten um den Schutz unseres Vaterlandes. Es muß einen Grund geben, wenn das Vaterland uns nicht beschützen will."

Yu sagte: "Das technische Problem ist einfach nur ein technisches Problem."

Ich sagte: "Gibt es ein offizielles Dokument vom Außenministerium oder irgend eine Anweisung oder einen Befehl von Jiang Zemin, welcher sie dazu veranlaßt, unsere Pässe nicht zu verlängern? Wenn dies so ist, können Sie uns dieses Dokument zeigen?"

Yu sagte: "Nein. Wir müssen es Ihnen nicht zeigen, wenn wir ein solches haben."

Ich sagte: "Dies ist Ihre Arbeit. Sie sollten mir eine zufriedenstellende Erklärung geben."

Yu sagte: "Es ist ein technisches Problem, und wir können Sie nicht bearbeiten."

Ich sagte: "Was für ein technisches Problem?! Ein technisches Problem ist eine künstliche Ausrede. Der wirkliche Grund ist, daß wir Falun Gong Praktizierende sind!"

In Wirklichkeit existierte ein technisches Problem gar nicht. Sie mußten nur unsere Fotos auf die richtige Größe zurechtschneiden und sie auf das Formular kleben, daß wir ausgefüllt hatten. Dies zeigte, daß sie die schwarze Liste konsultierten, während sie die Pässe bearbeiten und dann ein technisches Problem als Ausrede verwendeten.

Yu antwortete hektisch und nervös, wobei sowohl ihre Hände als auch ihr Mund zitterten: "Das haben Sie gesagt".

Ich sagte: "Bitte fragen Sie sich selbst, was der Grund dafür ist."

Yu antwortete nicht.

Wir sagten dann, daß wir Falun Gong in der Schweiz praktizierten, Falun Gong ist in der Schweiz offiziell registriert und die Schweizer Regierung hat das erlaubt. Dann erzählten wir ihr über die wahren Umstände von Falun Gong; wir begannen bei den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht, Falun Gong lehrt die Menschen, guten Menschen zu sein, deswegen kann das Praktizieren von Falun Gong die Gesundheit der Menschen verbessern und die moralischen Werte erhöhen. Wir erklärten auch, daß die chinesische Regierung am Anfang Falun Gong lobte und unterstützte, bis hin zur Verfolgung durch das Jiang Zemin Regime. Wir erzählten, daß in Wirklichkeit viele Menschen in über 60 Ländern der Welt Falun Gong praktizieren und daß Jiang Zemin die Verfolgung ins Ausland ausgedehnt hat und versucht, die Chinesen in Übersee in zwei Gruppen aufzuspalten: Diejenigen, die Falun Gong praktizieren und diejenigen, die nicht Falun Gong praktizieren, um die Praktizierenden zu unterdrücken und um Haß unter den Chinesen im Ausland zu sähen.

Yu sagte dann: "Dies ist die chinesische Botschaft. Sie stören unsere Arbeit und ich werde die Polizei rufen."

Ich sagte: "Gut. Bitte tun sie das! Wir sind chinesische Staatsbürger. Wir bitten Sie, unsere Pässe zu verlängern, doch Sie weigern sich dies zu tun. Sie geben uns auch keine vernünftige Erklärung dafür. Es ist genau richtig, daß die Polizei davon erfährt."

Natürlich wußte sie, daß sie nicht auf der Seite der Gerechtigkeit stand, also wagte sie nicht, die Polizei zu rufen.

Das Schweizer Einwohnermeldeamt konnte das Verhalten der Botschaft nicht akzeptieren

Während dieser Zeit waren wir etwas nervös, weil diese Angelegenheit damit zu tun hat, ob wir legal in der Schweiz bleiben können. Wir mußten die zuständigen Schweizer Regierungsbehörden davon in Kenntnis setzen, daß wir unsere chinesische Nationalität verloren hatten, weil wir Falun Gong praktizierten. Die chinesische Botschaft weigerte sich, unsere Pässe aufgrund einiger "technischer Probleme" auszustellen. Die Beamten der Schweizer Behörden konnten dies nicht verstehen und sagten: "Sie sind chinesische Staatsbürger, warum weigert sich die chinesische Botschaft, Ihre Pässe zu verlängern? Ihr Glaube ist Ihre Privatsache, Ihre Freiheit." Ich sagte ihnen, daß die chinesische Botschaft sagte, daß dies nur ein technisches Problem sei. Sie lachten, wodurch wir etwas beleidigt waren. Schließlich baten Sie uns, zur chinesischen Botschaft zurückzugehen und sie um ein Dokument zu bitten, welches erklärt, warum unsere Pässe nicht ausgestellt werden konnten.

Die chinesische Botschaft betrachtet dies als Einmischung in innere chinesische Angelegenheiten

Am 14. Januar 2004 gingen wir wieder zur chinesischen Botschaft. Ein Mann, der hinter dem Schalter saß, sagte, daß unsere Fragen nur von der Direktorin Yu beantwortet werden könnten. Ich sagte Frau Yu, daß die zuständige Schweizer Regierungsbehörde einen Brief benötige, der bewiese, daß die chinesische Botschaft unsere Pässe nicht verlängerte.

Yu sagte: "Dies ist eine Einmischung in innere chinesische Angelegenheiten."

Innere Angelegenheiten bedeuten, daß es um chinesische Politik und chinesisches Recht geht. Dies läßt die Schlußfolgerung zu, daß die Weigerung, die Pässe von Falun Gong Praktizierenden nicht zu verlängern eine diplomatische Politik ist, welche die chinesische Regierung veranlaßt hat, und nicht auf ein sogenanntes technisches Problem zurückzuführen ist.

Wir gingen wieder, um noch einmal Frau Yu zu treffen. Ganz gleich was wir sagten, weigerte sie sich immer noch, unsere Pässe zu verlängern und sagte: "Technische Probleme sind technische Probleme! Sehen Sie selbst, wie Sie zurechtkommen können!"

Ich sagte: "Dann schreiben Sie uns bitte ein Dokument, welches besagt, daß Sie uns keine Pässe aufgrund von technischen Problemen ausstellen können und unterschreiben Sie es."

Sie sagte: "Warum sollte ich unterschreiben?"

Ich fragte sie: "Wissen Sie, daß, wenn Sie unsere Pässe nicht verlängern, wir dann unser Aufenthaltsrecht in der Schweiz verlieren und unser Auskommen gefährdet ist?"

Sie antwortete: "Ja, ich weiß das."

Das Wort "ja" zeigt die bösartige Natur der Verfolgung, welcher sich Falun Gong Praktizierende in Übersee durch die chinesischen Botschaften und auch die Politik von Jiang Zemin: Zerstört sie körperlich, ruiniert ihren Ruf und laßt sie Bankrott gehen, gegenübersehen. Er will einen einfach nur verfolgen und zu einem staatenlosen Flüchtling machen, arbeitslos machen, die finanziellen Quellen schließen, es einem unmöglich machen, das Studium fortzusetzen oder Verwandte und Freunde in China zu besuchen. Wenn man in sein Heimatland zurückkommt, wird man verhaftet und ins Gefängnis gesteckt.

Wir zeigten auf, daß es das grundlegende Menschenrecht für Überseechinesen ist, einen chinesischen Paß zu besitzen. Das Verhalten der chinesischen Botschaft, die Verlängerung von chinesischen Pässen abzulehnen, ist nicht nur eine Verletzung von Chinas Verfassung, sondern auch von internationalen Gesetzen, der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und der Charta der Vereinten Nationen.

Yu sagte: "Sie können mich verklagen, wann immer Sie wollen."

Ich sagte jedoch: "Ich betrachte sie als meinen Mitbürger. Warum sollte ich Sie verklagen? Ich möchte nur unsere Paßprobleme lösen."

Nachdem ich wieder nach Hause kam, dachte ich an ihre Worte. Um die grundlegenden Rechte für Übersee chinesen zu schützen und dafür zu sorgen, daß solche unvernünftigen Dinge nicht wieder passieren, sollte ich wenigstens die Tatsache den Vereinten Nationen mitteilen, daß sich die chinesischen Botschaften weigern, die Pässe von vielen chinesischen Bürgern in Übersee zu verlängern.

Eine Schweizer Gewerkschaft setzt sich für uns ein

Nachdem unsere Pässe abgelehnt wurden, hat die Gewerkschaft, zu der wir gehören, uns großes Verständnis entgegengebracht und uns unterstützt. Der Verantwortliche für die Abteilung in Bern Herr Ruedi Keller schrieb persönlich an die chinesische Botschaft und schickte eine Abschrift an das Schweizer Außenministerium. Einige schweizer Freunde schrieben auch an die chinesische Botschaft und drängten sie dazu, die Weigerung, unsere Pässe zu verlängern, aufzuheben. Als chinesische Bürger tat es uns sehr leid, daß wir die Hilfe von Fremden annehmen mußten, um uns zu helfen, das Grundrecht einen chinesischen Paß zu besitzen, durchzusetzen. Wie traurig das doch ist!

Wir glauben jedoch, daß unser Vaterland, ein Land mit mehreren 1000 Jahren Kultur und Zivilisation, nicht die Tür vor ihren Kindern verschließen soll, die weit von Zuhause weg sind und an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht glauben. Die heutige Situation ist ein vorübergehendes Phänomen, welches das Ergebnis von Jiang Zemins Manipulation in der Welt ist, ein Mann, der engstirnig und neidisch ist. Eines Tages, wenn er als San Flag angesehen wird, wird unser Vaterland wieder sein gutes Herz öffnen und zu uns sagen können: Meine lieben Kinder von weit weg, kommt nach Hause. Dann werden wir unser geliebtes Vaterland wieder in die Arme schließen können.


Quelle: http://de.clearharmony.net/articles/200409/19332.html