Ich erhielt das Fa vor neun Monaten, kurz vor Ostern.
Ich komme aus einer kleinen Stadt nahe Cordoba in Argentinien. Seit ich klein war, suchte ich immer nach dem Sinn des Lebens. Ich konnte viele Dinge von Natur aus fühlen und sehen, ich verbrachte die meiste Zeit allein mit Tagträumen, dass ich ein Naturkind wäre und das Geheimnis des Lebens finden würde. In meinem Körper fühlte ich mich nicht wohl, und manchmal wäre ich gern von diesem Planeten verschwunden, um zu auseinander treibender Energie zu werden. Ich war immer an der alten chinesischen Weisheit und seinen Praktiken interessiert, das Land hatte eine starke Anziehungskraft für mich. Die Worte Jesu studierte ich auch und probierte noch andere Theorien und Praktiken aus. Ich war aber immer sehr unglücklich wegen der Art, wie sie ausgelegt wurden und hatte das Gefühl, dass ihre Reinheit nicht mehr vorhanden war. Aber ich war immer zuversichtlich, dass ich eines Tages die Wahrheit und, was ich am meisten suchte, meinen Herzensfrieden finden würde.
Als ich 17 Jahr alt war, traf ich einen ganz besonderen Menschen, dem ich all diese tiefen Gedanken mitteilen konnte und bei dem ich mir sicher war, dass ich mit ihm zusammen die Wahrheit finden würde.
Wir reisten nach England, um zu forschen und zu lernen. Doch bald, nachdem wir dort angekommen waren, zerstritten wir uns, und für die nächsten drei Jahre, in denen ich dort lebte, war mein Herz gebrochen. Ich war deprimiert und hatte das Gefühl, als wäre alle Schönheit von einst verloren gegangen. Ich war ganz leer und schwach und konnte nicht begreifen, warum es zur Trennung gekommen war. Mein Gedanke war, dass er mir gegenüber unfair gewesen war, was ich ihm, sobald sich mir eine Gelegenheit bieten würde, vorwerfen wollte. Doch er nahm meine Anwesenheit gar nicht wahr, trank viel und nahm alle möglichen Drogen. Das war so schrecklich und schmerzhaft für mich. Ich war besorgt um ihn und vermisste seine Freundschaft.
Ich verlor eine Menge meiner Sensibilität und merkte, dass ich auch meine wahre Lebenskraft verlor. Ich begann, mich im Leben der Gesellschaft zu vergnügen und sah und fühlte nicht mehr so wie früher. Dabei merkte ich, dass alles Illusionen waren; es war schrecklich für mich.
Ich wohnte in diesen drei Jahren bei meinem Bruder und absolvierte einen Kursus für Alternative Therapie. Zu dieser Zeit versuchte mir mein Bruder, von dem ich wusste, dass er sich nie für irgendwelche Therapien interessiert hatte, Dinge aus dem Bereich der Massage zu erklären. Er pflegte zu sagen, dass ich bei einer Massage von einem Patienten krankhaftes Qi im Austausch gegen mein gutes Qi aufnehmen könnte. Ich dachte bei mir: ”Was weiß er denn von Massage? Ich bin doch diejenige, die Massagen macht, nicht er!” Dabei hatte er so recht. Trotz meiner Gedanken war ich doch neugierig, woher sein Wissen kam. Ich wusste, dass er und mein ehemaliger Partner etwas Neues und Anderes lernten, aber ich hatte keine Idee, um was es sich handelte.
Ich war voller Schwächen und Grenzen, die ich mir selbst gesetzt hatte und ich musste mir gegenüber wahrhaftig sein. Dann begann ich zu erkennen, weshalb mein Partner und ich uns nicht mehr verstanden und uns getrennt hatten: Wir mussten lernen, frei zu sein! Darum traf ich jetzt meine eigenen Entscheidungen. Irgendwie fand ich nun - nach drei Jahren!- die Kraft, zu ihm zu gehen um mit ihm zu sprechen. Ich traute meinen Augen nicht, als ich nun seine Aufnahmebereitschaft, sein Verständnis und sein Verhalten so zum Positiven verändert vorfand. Ich hatte keine Ahnung, dass er das Wertvollste, nach dem wir im Leben suchen, erhalten hatte - das Fa. Wir wurden richtige Freunde, ohne die starken Begierden, die wir früher für einander gehabt hatten. Bald danach legte er sein langes, schwarzes, furchterregendes Haar ab. Er trank nicht mehr und nahm auch keine Drogen mehr. Ich staunte, wie er seine wahre Natur zum Vorschein brachte. Mein Bruder, der seit seinem 11. Lebensjahr ein Raucher gewesen war, rauchte nicht mehr, und ich erkannte plötzlich so viel Weisheit in ihm. Da wusste ich, wie großartig Falun Gong ist.
Von da an lebten wir drei zusammen. Es war großartig, sie inspirierten mich an. Ich fing an, die Übungen mit ihnen zu machen und las das Buch ,Der chinesische Falun Gong'. Es war so schwierig für mich, das zu lesen, weil ich immer einschlief und die einzelnen Abschnitte immer noch einmal lesen musste. Aber ich war überzeugt davon, dass ich es auf einmal von Anfang bis Ende durchlesen müsste. Dazu benötigte ich 24 Stunden. Danach konnte ich normal lesen. Als ich mit der zweiten Übung, die jeweils sieben Minuten lang ausgeführt wird, begann, fühlte ich mich krank, schwindlig und schwitzte, aber ich nahm die Arme nicht runter. Seitdem fliegen meine Arme förmlich in ihre Position, und ich bin ruhiger geworden. So lernte ich, dass Entschlossenheit Kraft verschafft.
Die „Jungs” wollten Ostern 2004 zur Fa - Konferenz nach New York gehen, weil unser Meister dort erwartet wurde. Ich plante nicht, hinzugehen, da ich erst wenige Wochen Falun Gong praktizierte und mich noch nicht als reif genug befand, um eine Konferenz verstehen zu können. Ich las zum ersten Mal das Zhuan Falun und hielt beim ersten Kapitel inne, wo unser Meister sagt: ”Ich finde, diejenigen, die direkt hören können, wie ich den Kultivierungsweg verbreite und das Fa erkläre, ich sage, das ist wirklich .... Später wirst du es wissen, du wirst diese Zeit für sehr erfreulich halten.” Ich sagte mir: ”Ich muss gehen. Das ist es, du hast das Fa gefunden, warum noch lange warten? Geh!” Also fuhr ich mit ihnen. Als unser Meister erschien, standen wir alle auf, und ich dachte, er würde am Mitteltisch Platz nehmen, der so bequem für ihn zurechtgemacht schien. Aber unser Lehrer setzte sich nicht, sondern erklärte das Fa, indem er sich an die eine Seite der Bühne stellte, „ohne sich besonders hervorzutun”. Ich war überrascht. Er lächelte würdevoll, und ich lächelte auch. Ich verstand den Übersetzer nicht gut, und was der Meister erklärte, war für mich zu hoch. Ich gab mir also keine Mühe, sondern ließ die Worte des Meisters einfach zu mir kommen. Ich fühlte mich so befriedigt, mit einem kleinen Schuss Erregung. Unser Meister beendete seine Vorlesung mit den Worten: ”Heute ist Ostern, die Auferstehung der Gottheiten! Ich will nicht mehr viel reden. Dann nutzen wir diesen schönen Tag und lasst die göttliche Seite der Dafa-Jünger ebenfalls auferstehen!”
Auf der Rückreise las ich das Zhuan Falun sorgfältig, und meine Kultivierung begann. Ich war rundum glücklich.
Bald nachdem ich heimgekommen war, fühlte ich mich zwei Tage lang krank, musste erbrechen und hatte Tag und Nacht Durchfall. Es war fast nicht zu ertragen. Mein Bauch war plötzlich dick geworden, und ich fühlte es in ihm schnell schlagen. Es war, als ob ein Baby mit einem schlagenden Herzen dort von einem Tag zum andern herangewachsen wäre! Ich war sehr erregt, weil mir eine Hellseherin, als ich 15 Jahre alt gewesen war, gesagt hatte, dass ich mit 21 Jahren ein Baby bekommen würde. Das saß mir im Kopf, es war mein Geheimnis, und ich wünschte nicht, dass es geschehen würde. Natürlich begriff ich nach einer Weile, was tatsächlich geschah. Unser Meister stellte meinen Körper wieder richtig und nichts, was Frauen erzählten, konnte mich betreffen, da ich eine Kultivierende geworden war.
Mir kamen immer Tränen, wenn ich innehielt und darüber nachdachte, wie unglaublich das alles war, dass mein Bruder, mein Partner und ich zusammen das richtige Fa kultivierten. Ich hätte gern allen Menschen gesagt, wie wunderbar das war. Aber ich verstand, dass die Menschen selbst zur Erleuchtung kommen müssen.
Im Sommer kamen meine Eltern aus Argentinien zu Besuch. Wir hatten einander sehr lange nicht gesehen und fühlten uns ein wenig ängstlich, dass wir ihnen über Falun Gong erzählen sollten. Ich denke, dass sie sich ein wenig eingeschüchtert, wenn nicht sogar erschreckt fühlten, als sie uns drei mit so einer Praxis beschäftigt sahen, die ihnen ganz fremd war. Wir gingen nach Bristol, um dort einen Übungsplatz einzurichten. Meine Eltern waren ganz überrascht und wunderten sich, was das bedeuten sollte. Als meine Mutter nach Argentinien zurückkehrte und in ihre Wohnung kam, dachte sie: ”Ich muss mir das Zhuan Falun besorgen, weil mein Sohn mir gesagt hat, da es hier bald veröffentlicht wird.” Sie stellte das Radio an, um Nachrichten zu hören, wie sie das immer tat. Und in diesem Augenblick verkündete eine Stimme, dass in Cordoba das Zhuan Falun vorgestellt werden würde. Deshalb eilte sie zum Büchermarkt. Der Praktizierende dort war sehr überrascht, diese Dame zu sehen, die so aufgeregt zu ihnen kam! Meine Mutter rief aus: ”Es gibt ja wirklich überall Falun Dafa! Meine Tochter und mein Sohn praktizieren es auf der anderen Seite des Globus.” Sie war ganz verblüfft, was das wohl sei und blieb den ganzen Nachmittag dort, um mit den Praktizierenden zu sprechen.
Meine Mutter sagte zu einem Praktizierenden, dass ich bald nach Argentinien zurückkommen würde. Er fragte, ob ich zum peruanischen FaHui käme. „Peruanisches FaHui? Sie hat mir nichts davon gesagt, ich glaube nicht”, antwortete meine Mutter. Da meinte der Praktizierende: ”Sie muss kommen! Sag ihr, dass das sehr wichtig ist!”
Das tat sie, und ich setzte mich mit den Praktizierenden von Cordoba in Verbindung und richtete es so ein, dass wir zuerst am 14. November nach Peru zum FaHui und dann am 15. nach Chile gingen. Die Praktizierenden von Peru haben mich sehr inspiriert, sie sind voller Liebenswürdigkeit und Mitgefühl. Von ihnen habe ich gelernt, mit ihnen als ein Körper zusammenzuarbeiten. Einige Worte des Meisters für FaHui waren: ”Ihr langjährig Praktizierenden, lernt voneinander, damit neue Praktizierende sich erhöhen können!” Chile braucht Unterstützung von den Praktizierenden, da die bösen Mächte sich wegen des APEC Treffens dort versammelt hatten. Die Menschen dort waren durch die Lügen des chinesischen Konsulats getäuscht worden. Wir arbeiteten hart, um die Menschen aufzuklären, und sandten aufrichtige Gedanken aus. Dort machte ich mir klar, dass wir als Dafa-Schüler eine große Verantwortung tragen.
Ich setzte meine Reise nach Argentinien fort und traf Praktizierende aus Buenos Aires. Wir arbeiteten zusammen und lernten voneinander. Eine Praktizierende aus Australien kam mit ihrer kleinen Tochter, um über die wahren Umstände aufzuklären. Das Treffen mit ihr hat mich die Heiterkeit und Entschlusskraft von Dafa gelehrt, es war wunderbar, und ich danke ihr sehr. Ich möchte in alle Provinzen Argentiniens reisen, denn dort warten die Menschen auf Dafa. Ich bin jetzt in meine Heimatstadt bei Cordoba zurückgekehrt und erkläre dort die Wahrheit und richte einen Übungsplatz ein. Ich bin entschlossener und reifer geworden, was Dafa angeht. Und obgleich ich hier die einzige Praktizierende bin, fühle ich mich nicht allein, denn Praktizierende aus aller Welt bieten Unterstützung an, und wir arbeiten wirklich wie ein Körper zusammen.
Ich hatte gedacht, dass es unmöglich sein würde, in meiner Stadt das alles ganz alleine zu tun, unter so vielen kritischen Augen. Aber da Zhen - Shan - Ren meine Reise anführen, hat mein Herz Kraft und Frieden gefunden, den Frieden, nach dem ich mich so lange gesehnt habe. Er ist stärker als alle Störungen. Ich weiß, dass unser Meister all das eingerichtet hat, und es ist mir eine große Ehre und das Wertvollste in meinem Leben.