Vor über zwei Jahren bin ich aufgrund meiner Heirat nach Deutschland gekommen. Ich wohne in einer kleinen Stadt namens Cham im bayerischen Wald. Mein Mann ist in Bayern geboren. Vor ungefähr zwei Jahren habe ich während des Besuchs eines Sprachkurses an der Universität zum ersten Mal einen Falun Gong Praktizierenden kennen gelernt. Erst von ihm erfuhr ich von den tatsächlichen Hintergründen der Verfolgung von Falun Gong. Danach habe ich das Zhuan Falun durchgelesen und mit dem Kultivieren und Praktizieren begonnen.
Im Laufe der Zeit habe ich immer wieder die anscheinend schwer zu ertragenden und wirklich schwer auszuhaltenden Prüfungen bestanden. Dies hat meine Xinxing im Verlauf dieser zwei Jahre schnell und im großen Ausmaß erhöht.
In dem Prozess, ständig die Eigensinne zu beseitigen, die menschliche Gesinnung loszulassen und die aufrichtigen Gedanken zu stärken, wäre es nicht möglich, mit euch jede Einzelheit meiner Erlebnisse auszutauschen. Heute möchte ich mich darauf konzentrieren, euch die Erkenntnisse, die mich kürzlich sehr beeindruckt haben, mitzuteilen.
Um den Internationalen Tag der Menschenrechte gut zu nutzen, schlug mir Herr Römer von der IGFM (Internationale Gesellschaft der Menschrechte) vor, dass die Falun Gong Praktizierenden aus Cham gemeinsam mit der IGFM eine Unterschriftenaktion gegen die Menschenrechtverletzungen in China machen sollten. Angesichts der Kälte und des Regens planten wir, diese Aktion im Eingangsbereich einer Einkaufspassage in der Innerstadt zu machen. (Dort hatte auch Amnesty International letztes Jahr am Welttag der Menschenrechte eine Aktion gemacht.) Und wir hofften auf die die Unterstützung der Geschäftsleitung. Ich ging zu der Einkaufspassage, eine verantwortliche Person sagte mir, dass ich den Grund meines Kommens mit der Geschäftsleitung besprechen sollte, und wir freuten uns schon auf deren Unterstützung. Aber die Führungskraft erschien nicht, sondern lehnte unser Anliegen per Telefon unhöflich ab. Ich konnte gleich bemerken, dass mein Gesprächspartner am Apparat darüber verärgert war, dass wir einmal in Eile unsere Plakate vor dem Eingang seines Geschäftes ausgelegt hatten. Nach dieser Ablehnung hatte ich nur ganz wenige aufrichtige Gedanken, wollte innerlich schon fast aufgeben und dachte, dass ich später vielleicht einmal eine Möglichkeit hätte, ihm die Wahrheit einmal zu erklären.
Als Herr Römer die Nachricht von der Ablehnung unseres Antrages hörte, wollte er dies nicht einfach so stehen lassen. Insgeheim war ich beschämt. Selbst ein gewöhnlicher Mensch weiß, dass wir mit Initiative die wahren Umstände erklären sollen. Als eine Dafa -Praktizierende gab ich auf, sobald eine Schwierigkeit auftauchte. Wir haben noch einmal einen Termin vereinbart, um mit diesem Geschäftsleiter über unser Vorhaben zu sprechen. Diesmal kam es zu einem persönlichen Treffen, aber der Mann war nicht derjenige, mit dem ich beim letzten Mal telefoniert hatte. Herr Römer ist ein forscher Mann und hat ihn kurz und prägnant über den Zweck unseres Kommens informiert. Der Geschäftsleiter war offenherzig und gab uns seine Erlaubnis. Außerdem meinte er, dass eine solche Aktion für die Menschenrechte gut unterstützt werden sollte. Zufällig waren Herr Römer und dieser Geschäftsleiter schon miteinander bekannt, weil Herr Römer in der Vergangenheit einmal in der Einkaufspassage einen Dieb gefasst hatte. Über diese Bekanntschaft habe ich mich gefreut, denn sie zeigt, dass die beiden eine Schicksalsverbindung miteinander haben. An diesem Tag hatte ich nur den Gedanken, dass ich beim letzten Mal die falsche Person aufgesucht hätte, weshalb der Antrag nicht genehmigt worden wäre. Um den Geschäftsleiter, der noch nicht über die wahren Geschehnisse informiert war, kümmerte ich mich nicht weiter.
Am Nachmittag des Internationalen Tages der Menschenrechte haben wir in der vereinbarten Zeit die Info-Materialien, den Tisch und die Plakate zum Zugang der Einkaufspassage transportiert. Zuerst habe ich einige wichtige Plakate aufgestellt, damit die vorbeikommenden Menschen die Gelegenheit hatten, sie zu lesen. Danach habe ich den zuständigen Geschäftsleiter nochmals gefragt, wo genau wir unseren Info-Tisch hinstellen dürften. Als ich wieder zum Eingangsbereich zurückkam, sah ich, dass jemand die Plakate, die ich gerade aufgestellt hatte, abgebaut und in eine Ecke geworfen hatte. In diesem Moment stand ein verärgerter Mann vor mir. Er zeigte mir seine Visitenkarte sagte, dass er Geschäftsleiter wäre und fragte mich entrüstet, wie ich mir anmaßen könnte, hierher zu kommen, obwohl mein Antrag schon abgelehnt worden wäre? Ich erklärte ihm, dass wir die Erlaubnis doch noch bekommen hätten und er entgegnete, dass er der obere Geschäftsleiter wäre. Wenn er keine Erlaubnis erteilt hätte, dann dürften wie hier diese Aktion nicht machen. Dann kam Herr Römer zurück, nachdem er sein Auto eingeparkt hatte, und er versuchte, den Geschäftsleiter aufzuklären. Doch der Geschäftleiter wollte uns auf jeden Fall vertreiben, ohne weiter zu überlegen. Während des Geredes, das hin und her ging, dachte ich daran, dass ich aufrichtige Gedanken aussenden sollte. Sobald ich begann, die aufrichtigen Gedanken auszusenden, beruhigte sich der Geschäftsleiter ein bisschen. Er erlaubte uns, eine Ecke auf einem offenen Platz gegenüber dem Eingangsbereich für den Infotisch zu nutzen.
So zogen wir hilflos zu dieser offenen Ecke um. Von da ab begann das Böse wie wahnsinnig zu wachsen, und es wehte ein starker Wind. Unsere Plakate wackelten und die Unterschriftenlisten flogen überallhin auf die Strasse. Wir konnten unsere Aktion gar nicht wie geplant anfangen, sondern waren damit beschäftigt, uns um die verloren gegangenen Infomaterialien zu kümmern. Wir hatten auch nichts zum Befestigen, denn es geschah wirklich alles sehr schnell. Meine Xinxing war zu diesem Zeitpunkt sehr instabil. Ich hatte einfach das Gefühl, dass ich vom Bösen festgehalten wurde und deshalb so passiv war.
Es wurde immer dunkler, und der Wind war stark. Wie sollte es mit der Unterschriftensammlung weitergehen? Zu dieser Zeit kam unerwartet ein Rettungswagen zum Eingang. Niemand wusste, was für ein Unfall passiert war. Am Anfang war ich noch neugierig. Dann habe ich nochmals darüber nachgedacht: War es nicht ein Zeichen, mit dem mir der Meister den Hinweis gab, dass ich die Menschen auf der Welt erretten soll? Außerdem war es sehr dringend! Ich bin sofort viel klarer geworden und habe starke aufrichtige Gedanken ausgesendet. Ein paar Minuten später kam eine junge Frau. Sie wollte unterschreiben und sagte, dass sie schon gut über die Menschenrechtsverletzung in China informiert wäre. Nach dem Unterschreiben fragte sie uns, warum wir bei einem solch kalten und windigen Wetter nicht den Infotisch beim Eingang der Einkaufspassage hingestellt hätten. Wir antworteten ihr, dass der Geschäftsleiter das nicht erlaubt hätte.
Wider jeder Erwartung erklärte sie, dass sie berechtigt sei, unseren Info-Tisch zurück zum Eingangsbereich stellen zu lassen, denn sie wäre die Tochter des Direktors des Geschäftes. In diesem Moment kamen zwei Schülerinnen, die sich für Menschenrechte interessierten. Der Vater des einen Mädchens ist Ansprechpartner von Amnesty International im Landkreis Cham. Die Mädchen halfen uns bei dem Umzug zum Eingangsbereich. Kurz darauf befanden wir uns auf einem Platz, wo kein Wind wehte und es genügend Licht gab. Es kamen immer mehr Menschen, die unterschreiben wollten. Viele schauten sich die Ölgemälde, die die Verfolgung und Folterungen an Falun Gong Praktizierenden in der VR China zeigen, an und waren tief bewegt. Sie unterschrieben für die Strafanzeige gegen den Initiator der Verfolgung Jiang Zemin und für die Freilassung der unschuldig eingesperrten Falun Gong Praktizierenden und anderer Menschen, die in China ebenfalls verfolgt wurden. Mit ihrer Unterschrift riefen sie auch dazu auf, dass die Olympischen Spiele nicht in einem Land mit solch schlimmen Menschenrechtverletzungen stattfinden sollten, es sei denn, die Verfolgung würde gestoppt.
Endlich hatten wir nach den ganzen vielen Schwierigkeiten eine endgültige Erlaubnis erhalten. Mein Frohsinn nahm langsam zu, und die aufrichtigen Gedanken ließen aufgrund meiner Freude über den Sieg des Kampfes nach. Dann kam die Tochter des Direktors wieder zu unserem Infotisch und erklärte uns ernsthaft, dass sie sich in einer unangenehmen Lage befände, weil die Firma durch uns interne Probleme bekommen hätte. Deshalb dürfte diese Aktion noch zu Ende durchgeführt werden, beim nächsten Mal wäre es dann jedoch nicht mehr erlaubt. Mein Herz wurde schwer. Später habe ich erkannt, dass meine menschlichen Gesinnungen bzw. die Abhängigkeit von den gewöhnlichen Menschen, die etwas Gutes für Dafa tun sollen, sich schlecht auf die Tochter des Direktors ausgewirkt haben.
Allerdings war die Unterschriftenaktion am Ende erfolgreich. Die Menschen, die unterschrieben, waren so aktiv und positiv, dass wir länger als geplant blieben.
Die ganze Aktion war kurz, sie dauerte etwa zwei Stunden lang. Dieser dramatische Kampf zwischen dem Guten und dem Bösen schien schon auf der menschlichen Ebene nicht einfach gewesen zu sein. In den anderen Räumen war der Kampf dann noch viel heftiger. Solange der Dafa - Praktizierende mit aufrichtigen Gedanken herrscht, kann das Böse mit Sicherheit nicht über das Gute siegen. Mittlerweile stärkt der Meister den Dafa - Jünger, der aufrichtige Gedanken hat, um die Störungen zu beseitigen und die Lebewesen zu erretten.
Nach diesem Erlebnis habe ich nach innen geschaut und erkannt, dass die grundlegende Ursache dieser Aufregung immer noch bei meinem Menschenherz liegt. Eine instabile Xinxing und keine ausreichenden aufrichtigen Gedanken sind eine Lücke, die wieder und wieder ausgenutzt werden. Wenn wir den Zustand von „sich kultivieren, bis man frei ist von Eigensinn” erreichen wollen, müssen wir tatsächlich Fa lernen, uns Dafa angleichen und Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht assimilieren. Immer, wenn ich das Zhuan Falun jeweils durchgelesen habe, empfinde ich es so, als hätte ich eine Schicht abgestreift und wäre erneuert. Trotzdem komme ich, seit ich das Fa erhalten habe, immer noch nicht fleißig genug beim Fa - Lernen voran. Im Vergleich mit den langjährigen Praktizierenden, die viel Fa lernen, sehe ich immer noch einen großen Abstand zwischen ihnen und mir, und ich kultiviere mich auch nicht solide. Als ein Dafa - Jünger, der das Fa später erhalten hat, können wir in der Zeit der Fa - Berichtigung den Weg, den der Meister für uns arrangiert hat, nur gut und aufrichtig weitergehen, um dem Meister zu helfen, das Fa zu berichtigen, wenn wir möglichst viel Fa mit einem ruhigen Herzen lernen. Nur dann können wir die dämonischen Schwierigkeiten, die die alten Mächte arrangiert haben, klar erkennen und uns davon befreien, anstatt sie passiv zu akzeptieren. Denn im „Lunyu” steht es genau: Er kann die wahre Barmherzigkeit und Boshaftigkeit, das Gute und das Schlechte unterscheiden, alle Absurditäten ausmerzen und die richtige Sicht vermitteln.
Zum Schluss möchte ich euch alle mit des Meisters Jingwen „Herab in die Menschenwelt” ermutigen und auch meinen Bericht beenden.
Herab in die Menschenwelt
Wenn Falun sich dreht - sicherlich gibt es Wahnsinn
Erschöpft, ganz und gar alle Mittel des Staates - wegen mir, beschäftigt
In Ruhe die Clowns beobachten, das Schauspiel der Dämonen am Ende
Was bleibt ist der letzte Staub der im Wind wirbelt
Fünftausend Reinkarnationen, Wolken und Regen
Staubhülle abschütteln, sieht was richtig was falsch
Das große Schauspiel, wer hat die hervorragende Hauptrolle
Nur wegen aller Lebewesen einmal gekommen
Danke Meister! Danke für eure Aufmerksamkeit!