(Minghui.de) „Ein Lehrer ist jemand, der Vorträge über Grundsätze hält, der Fähigkeiten vermittelt und Verwirrungen beseitigt.” Das ist die Definition, die Han Yu in der Tang-Dynastie gegeben hat. Das Leben eines Menschen wurde von den Eltern gezeugt. Wie jemand sein Leben lebt und wie man sich benimmt, hängt meistens vom Lehrer ab. Im Chinesischen sind die Worte „Lehrer” (Shi) und Vater (Fu) miteinander verbunden im Ausdruck „Meister” (Shi Fu). Seit dem Altertum gibt es ein Sprichwort, welches lautet: „Er, der mich einen Tag lehrt, ist mein Vater fürs Leben.” Das soll heißen, dass man seinen Lehrer mit Achtung und Demut behandeln soll.
In der traditionellen chinesischen Kultur wurde viel Wert auf die Achtung vor dem Lehrer gelegt. Heilige Gedenktafeln, die in traditionellen Familien aufgestellt wurden, enthielten Himmel, Erde, König, Ahnen und Lehrer. Auch das zeigt, wie viel Achtung die Menschen den Lehrern zollten.
Die folgende Geschichte stammt aus dem Zizhi Tongjian, einem historischen Archiv.
Wei Zhao war ein vollendeter Gelehrter in der östlichen Han-Dynastie. In seiner Jugend bewunderte Wei Guo Tai und erbat sich, Guo dienen zu dürfen, indem er seine Räume und seinen Hof säuberte. Guo stimmte zu.
Eines Tages fühlte sich Guo nicht gut. Er beauftragte Wei, einen Brei zu kochen. Als er damit fertig war, servierte Wei Guo den Brei. Guo schrie ihn an: „Du hast nicht genug Achtung gezeigt, als du für einen älteren Menschen gekocht hast. Ich habe meinen Appetit vollständig verloren.” Guo warf die Schüssel zu Boden.
Wei ging zurück, kochte nochmals, und versuchte erneut, Guo das Essen zu servieren. Wie auch immer, er wurde wieder beschimpft. Das geschah drei Mal. Wei änderte nie sein Verhalten oder zeigte auch nur den geringsten Unmut.
Guo sagte daraufhin: „Zuvor kannte ich nur deine Oberfläche. Jetzt kenne ich dein Herz!”