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Falun Gong-Übende leiden im Pekinger Tuanhe Arbeitslager unter Drohungen, Folter und Zwangsarbeit

20. November 2005 |   Von einem Falun Gong-Übenden aus Peking

(Minghui.de) Im Tuanhe Arbeitslager in Peking, sagte ein Assistenten-Ausbilder zu mir: „Weigerst du dich immer noch, dich ,umerziehen' zu lassen? Ich habe meine Methoden! Ich werde dir Drogen injizieren. Und wenn du süchtig bist, werde ich die Drogen behalten und sie dir erst geben, wenn du sagst, dass du aufhörst Falun Gong zu praktizieren.”

Bei der 2. Abteilung sagte der Ausbilder Zhao Yingbo, der den Auftrag bekam Falun Gong-Übende zu foltern, das gleiche zu mir.

Im Arbeitslager hörte ich folgende Worte aus den Mündern der Polizisten: „Umerziehen oder nicht? Wenn nicht, werde ich deine Strafzeit um zehn Monate verlängern! ... Du darfst nicht mit... reden. Ansonsten ..., warte nur ab!”

Am 1. Mai 2002 drohte der Assistent des Direktors vom Tuanhe Arbeitslager, Li Aimin, Falun Gong-Übenden bei einer öffentlichen Versammlung. Er sagte: „Denkt erst gar nicht daran aus der Tür des Arbeitslagers zu treten, wenn ihr euch nicht umerziehen lässt.”

Gegen Ende 2003 zog das „Zentrum für den Umgang mit entschlossenen Falun Gong-Übenden (Übende die ihren Glauben an Falun Gong auch unter Folter nicht aufgeben)” in ein neues Gebäude um. Falun Gong-Übende, die sich nicht umerziehen ließen, bekamen nur ein kleines altes Brötchen zu Essen. Außerdem durften sie nur wenig schlafen und auch die Toilettennutzung wurde eingeschränkt. Erst nach eindringlicher Forderung, durften sie auf Toilette. Den größten Teil des Tages mussten die Übenden unbewegt auf einem kleinen Stuhl verharren.

Im Juli 2003 wurde der Falun Gong-Übende Li Xianglin in die 2. Abteilung des Lagers gesperrt. Trotz mehrerer Monate der Folter, wollte der ältere, in Rente gegangene Herr Li nicht auf die Forderungen der Wachen eingehen. Daraufhin wandte die Polizei eine tückische Methode an, die sie von der „Klasse für den Umgang mit entschlossenen Falun Gong-Übenden” gelernt hatte. Neben der „Sitzbestrafung” gaben sie Herrn Li zu jeder Mahlzeit nur ein kleines altes Brötchen. Und damit die anderen Übenden ihr gedämpftes Brot nicht gegen seines eintauschten, musste Herr Li seine Mahlzeit am Eingang des Flures einnehmen. Nach dem kleinen Happen musste er sofort wieder in die Zelle zurück. Die Küche lieferte die Brötchen in Massen, die für mehrere Tage ausreichen mussten. Die übrig gebliebenen Brötchen wurden in der Nähe der Fensterscheibe des Polizeibüros gelagert. Als ich einmal zu einem Gespräch in dieses Büro hereingerufen wurde, sah ich die verschimmelten Brötchen.

Die Polizei hatte ständig Angst, dass die Artikel des Meisters Li (Lehrmeister des Falun Gong) im Arbeitslager kursieren könnten und dass die Falun Gong-Übenden nach ihrer Freilassung in Kontakt bleiben würden. Deswegen führten sie jeden Monat eine Durchsuchung bei den Falun Gong-Übenden durch. Hauptsächlich schauten sie dabei nach Artikeln und Adressbüchern. Bei jeder Durchsuchung mussten sich die Übenden komplett ausziehen und ihre Zimmer wurden komplett auf den Kopf gestellt.

Wenn die Strafzeit der Übenden beendet war, wurden sie oft für ein oder zwei Tage länger festgehalten, wenn sie nicht von ihren Familienangehörigen abgeholt wurden. Die Polizei gab an, dass der Haftbefehl vom „Büro 610” (1) käme.

Jede Woche hielt die Polizei eine Versammlung ab, um die Folterungen der Falun Gong-Übenden zu besprechen. Die ganze Sitzung baute auf Lügen auf, die wie Drogen auf die Zuhörer wirkten. Glaubt man den Lügen, wird man verwirrt und kann das Gute vom Schlechten nicht mehr unterscheiden. Einige Übende haben sich trotz jahrelanger Gefangenschaft tapfer gehalten und den Forderungen der Polizei nicht nachgegeben. Doch sobald sie den Lügen glaubten, gelang es der Polizei ihren Verstand zu kontrollieren. Und wenn sie erst einmal unter ihrer Kontrolle stehen, würden sie alles tun, damit sie eine Strafminderung bekommen.

Oft sagten die Polizisten und die „Überläufer” (2) zu den Falun Gong-Übenden ironisch: „Schaue nur, wie hart die Ausbilder arbeiten, um dich umzuerziehen. Du solltest dich umerziehen lassen!” Oft schlug eine Gruppe von Polizeibeamten bis zur Erschöpfung auf einen Falun Gong-Übenden ein.

Vor dem 1. Oktober 2001 bekamen viele Abteilungen, die die Aufgabe hatten Falun Gong-Übende zu foltern, den Auftrag Werbekarten für Kekse mit dem Namen „Trakina” für das Nabisco Unternehmen herzustellen. Eine der Aufgaben war, eine Glückwunschkarte zu basteln, bei der die Trakinas (Kekse) innerhalb der Karte mit dem Deckblatt verbunden sind, so dass es beim Öffnen automatisch herausspringt und ein dreidimensionales Bild erzeugt. Nachdem die Übenden einen Monat lang Zwangsarbeiten wie diese verrichten mussten, wurden ihre Hände taub. Einige Übende protestierten gegen die Zwangsarbeit und wurden aufgrund dessen von Arbeitslagermitarbeitern gefoltert.

Es wird geschätzt, dass sich ca. 500 Falun Gong-Übende im Pekinger Tuanhe Arbeitslager in Gefangenschaft befinden. Außer denen, die gewaltsam einer Gehirnwäsche unterzogen wurden, mussten ungefähr die restlichen 300 Falun Gong-Übenden solche Produkte herstellen.


(1) Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.

(2) Ein Überläufer ist ein ehemaliger Falun Gong Praktizierender, der aufgrund von Gehirnwäsche und Folter das Praktizieren aufgegeben hat und jetzt bei der Verfolgung anderer Praktizierender mit hilft.