Falun Dafa Minghui.org www.minghui.org AUSDRUCK

Provinz Shandong: Beamte des Büro 610 vom Kreis Mengyin brechen in eine Wohnung ein; Yin Shuling flüchtet aus dem Fenster

14. Dezember 2005

(Minghui.de) Am 29. Oktober 2005 unternahmen Beamte des Büro 610 (1) in der ersten Mitteschule des Mengyin-Kreises in der Provinz Shandong eine widerrechtliche Fahndungsaktion gegen die Falun Gong-Übende Yin Shuling. Frau Yin war dazu genötigt, aus dem Fenster des vierten Stockes zu fliehen. Man schlug illegal die Tür mit einer Axt auf und durchsuchte ihre Wohnung. Danach wurde das Türschloss ausgetauscht und der Schlüssel für das neue Schloss mitgenommen.

Frau Yin Shuling ist Mitte 30 und Lehrerin an der zweiten Außenstelle der ersten Mittelschule des Mengyin-Kreises. Sie wurde wegen des Praktizierens von Falun Gong bereits mehrmals verfolgt. Dabei verurteilte man sie zu drei Jahren Haft in einem Arbeitslager, wo sie gefoltert und einer Gehirnwäsche unterzogen wurde. Zudem verlor sie das Recht auf Beschäftigung in ihrem gelernten Beruf.

Im Jahr 2001 wurde Frau Yin über zwei Monate in einer, auf Gehirnwäsche spezialisierten Einrichtung des Kreis-Büros 610 inhaftiert. In dieser Zeit wurde sie auch zwangsernährt.

Im Jahr 2002 verurteilte man Frau Yin zu drei Jahren Haft in einem Arbeitslager. Während sie im ersten Frauenarbeitslager der Provinz Shandong eingesperrt war, musste sie verschiedenartige Foltermethoden ertragen. Sie hatte sich geweigert, ihrem Glauben an Falun Dafa abzuschwören. Man verbot ihr zu essen und zur Toilette zu gehen, sie wurde gefesselt und aufgehängt sowie zwangsernährt. Um sie zu quälen, stopfte man ihr zudem Stoff in den Mund und tat willkürlich irgendwelche Medikamente in ihre Nahrung. Nach zahlreichen Folterungen war sie bis auf die Knochen abgemagert. Ihr Gesicht war dermaßen verändert, dass sie nicht wieder zu erkennen war. Die Verantwortlichen des Arbeitslagers trauten sich bald darauf nicht mehr, sie weiter gefangen zu halten. Von ihrer Familie erpresste das Büro 610 mehrere tausende Yuan (2) (es wurden 6,000 Yuan genannt). In Zusammenarbeit mit dem Arbeitslager wies das Büro 610 Frau Yin in eine Psychiatrie ein, um sie dort weiter unter Kontrolle zu halten.

Frau Yins Ehemann ließ sich, aufgrund des enormen psychischen Drucks und dem Druck der Gemeinschaft, von ihr scheiden. Das Sorgerecht für die gemeinsame, etwa zehnjährige Tochter wurde Frau Yins Ex-Mann zugesprochen. Ihre Familie ist durch die rücksichtslose Verfolgung zerrissen worden.

Nachdem Yin Shulin aus der Psychiatrie entlassen wurde, stellte sie einen Antrag, wieder arbeiten zu dürfen. Die zweite Außenstelle der ersten Mitteschule von dem Mengyin-Kreis entzog sich der Verantwortung und schob sie dem Büro 610 zu. Als sie das Büro 610 aufsuchte, teilte man ihr mit, dass man mit ihrem Anliegen nichts anfangen könne, da ihre Umerziehung erfolglos geblieben war (3). Außerdem war ihre Frist im Arbeitslager noch nicht abgelaufen. Frau Yin sagte: „Ihr habt kein Recht mich daran zu hindern, zur Arbeit zu gehen. Das ist gegen das Gesetz. ” Cui Huadong, der Leiter des Büro 610 hielt dagegen: „Es nützt dir nichts, hier von Recht zu sprechen. Das kannst du im Arbeitslager tun!”

Außer der Familie wurde ihr also auch das Recht auf Arbeit abgesprochen. In den folgenden zwei Jahren schlug sie sich durch unregelmäßiges Jobben und die Unterstützung durch ihre Verwandtschaft durch. Dies dauerte bis Juli oder August 2005. Erst nach so langer Zeit wurde sie an einer privaten Schule eines anderen Kreises wieder als Lehrerin eingestellt. Doch ein paar Monate darauf ging die Verfolgung von neuem los.

Am Samstag, den 29. 10. 2005 kehrte Frau Yin in den Kreis Mengyin zurück um dort ihre Tochter zu besuchen. Gegen neun Uhr Abends rückten Du Qingtai, der Vorsitzende der Gewerkschaft der zweiten Außenstelle der ersten Mitteschule mit zwei Lehrkräften Feng Wenxue und Feng Youlang sowie Beamte des Büro 610 des Kreises und die Polizei an. Sie schrieen und forderten Frau Yin dazu auf, die Tür zu öffnen. Nach über zwanzig Minuten, Frau Yin war den Aufforderungen nicht gefolgt, verließen der Vorsitzende der Gewerkschaft und die beiden Lehrkräfte das Szenario. Die Vertreter des Büros 610 sowie die Polizisten, jedoch blieben und verbrachten die ganze Nacht im Treppenhaus. Frau Yin hatte keine andere Möglichkeit als zu flüchten. Vor dem Morgengrauen kletterte sie, mithilfe eines Seils, vom vierten Stock ins Erdgeschoss und entkam so der Gefahr.

Am nächsten Tag wurden die Wohnungstür und die innere Holztür mit einer Axt aufgeschlagen und man drang in die Wohnung ein. Bei der Durchsuchung wurden rücksichtslos sogar die Holzbretter, welche die Wände dekorierten, abgerissen. Außer den Falun Gong-Büchern und Infomaterialen, die vor Ort gefunden wurden, brachte man den Fernseher und den DvD-Player weg. Zum Schluss wurde das Türschloss ausgetauscht und der dazugehörige Schlüssel mitgenommen.

Diese Verfolgungsaktion wurde von den Beteiligen dahingehend kommentiert, dass sie eigentlich Frau Yin auf irgendwelchen Papieren hätten unterschreiben lassen wollen, mit der Absicht, dass sie wieder ihre frühere Arbeitsstelle bekommen sollte.

Knapp drei Jahre lang hatte Frau Yin den Wunsch, wieder an ihre alte Schule zurück zu kehren um dort tätig zu sein. Jedoch verweigerte man ihr die Verwirklichung dieses Wunsches vom ersten Tag an. Da ist es doch sehr verwunderlich, dass man sich plötzlich so „eindringlich” an sie wandte, oder? Vielmehr wirkte es so, als ob man sie kidnappen wollte.

„Frau Yin hat gerade eine Arbeit gefunden und kann wieder ein normales Leben führen, doch das Büro 610 lässt Menschen einfach nie Ruhe.” kommentierte ein Mann die Geschehnisse. Ein ehemaliger Arbeitskollege von Frau Yin sagte: „Die Schulverwaltung ist unverantwortlich! Als Frau Yin nichts zu Essen und zu Trinken hatte, hat sich die Schule nicht darum geschert. Im Gegenteil, man wandte sich von ihr ab und sah sie nicht mehr als eine Mitarbeitern der Schule an. Vielmehr unterstützt man eine weitere Verfolgung durch das Büro 610. Das ist doch die reinste Schurkerei!”

Frau Yin Shuling musste im Arbeitslager und während der Gehirnwäsche die Hölle durchleben. Bei dieser willkürlichen Quälerei hatte sie oft den Wunsch, lieber zu sterben als weiter zu leben. Als sie feststellte, dass die Leute vom Büro 610 den Durchgang zum Treppehaus blockierten, wurde ihr bewusst, dass ihr, wenn die Mitarbeiter des Büros 610 sie festnehmen würden, diese Qual erneut bevor stand. In dieser ausweglosen Situation ging sie das Risiko ein, mit einem Seil aus dem Fenster des vierten Stockes hinunter zu klettern, um der erneuten Qual und Lebensgefahr zu entkommen. Am Anfang war das Seil nicht lang genug, sodass sie die Bettwäsche auseinander reißen musste, um mit dem Stoff das Seil zu verlängern.

Viele Menschen sahen das Seil, welches am frühen Morgen aus dem Fenster des vierten Stockes hing. Sie waren sehr empört, als sie erfuhren, welche Ungerechtigkeit einer Falun Gong-Übenden widerfahren war. Ein Nachbar von Frau Yin, der sie gut kennt, sagte: „Man hat Frau Yin dazu gebracht, dass sie weder eine Familie noch eine Arbeit hat. So etwas macht man doch nicht. Erst recht nicht, mit einer solch schwachen Frau (Frau Yin ist kleiner als 1,60 Meter groß und nicht schwerer als 50 Kilogramm). Die scheinen gar keine Gnade zu kennen. Wie böse diese Menschen doch sind! ”

Die verantwortlichen Personen und Telefonnummer: (00-86-539)

Direkt Beteiligte:

Fahrer des Büro 610 vom Kreis Mengyin: 4811681;
Wang Wei, Büro 610 der Polizei des Kreises Mengyin: 4271781 (Büro);
Du Qingtai, der Vorsitzende der Gewerkschaft der zweiten Außenstelle der Ersten Mitteschule des Kreises Mengyin: 4806231 (Zuhause), 13954931866;
Feng Wenxue, der Büroleiter: 4278863 (Zuhause);
Feng Youlan, die Vizeleiterin einer Schulverwaltung: 4806202 (Zuhause)

Andere Verantwortliche:

Büro 610 des Kreises Mengyin:
Cui Huadong, Leiter: 4836789 (Zuhause), 4811681 (Büro)
Jiao Yuxiang, Stellevertretender Leiter: 4811673 (Zuhause), 4811681 (Büro)
Fang Simin, Stellevertretender Leiter: 4811681 (Büro)

Polizeipräsidium des Kreises Mengyin:
Zhang Xueyuan, Leiter: 4271781 (Büro)
Zhang Yong, Leiter des Büro 610: 4818992 (Zuhause), 4271781 (Büro)

Die zweite Stelle der Ersten Mitteschule des Kreises Mengyin:
Lei Jianguo, der Direktor: 4808086 (Zuhause), 13869985866 (Handy)

Der Parteikommission des Kreises Mengyin:
Li Youcheng, Leiter des Komitees für Politik und Recht: 4272923
Zhu Chongbao: Zuständige für die Verfolgung von Falun Gong
Zhang Guangjing, Chef der Kommission
Zheng Jinqi, Kreisvorsteher

Telefonnummer einiger Kreisbehörden:
Parteiverwaltung: 4271044
Kreisverwaltung: 4271046
Büro des Volkskongress: 4271175
Politische Komitee: 4271134
Komitee für Führung und Disziplin: 4272365
Komitees für Politik und Recht: 4271466
Gerichtshof: 4271145
Staatsanwaltschaft: 4271295
Justizbehörde: 4271050


(1) Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.

(2) Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan.

(3) Umerziehung" ist eine oft verwendete Formulierung für Folter und Misshandlung, eine übliche Taktik im Versuch Falun Gong Praktizierende dazu zu bringen, ihren Glauben zu widerrufen.