Das Tiantanghe Frauenarbeitslager in Peking ist ein Zentrum für die Verfolgung von weiblichen Falun Gong Übenden. Seit dem 20. Juli 1999, als die Verfolgung begann, sind Tausende von weiblichen Falun Gong Lernenden dort eingesperrt worden. Die Polizisten foltern die Übenden mit Hilfe sämtlicher Methoden, einschließlich Schlafentzug, Prügel, Demütigungen, im eiskalten Winter draußen frieren lassen, Elektroschocks. Bei Übenden, die sich entschlossen weigern auf Falun Gong zu verzichten, wenden sie besonders grausame Foltermethoden an.
Frau Wang Yongmei, eine Doktorandin der Qinghua Universität wurde bereits zum zweiten Mal dort eingesperrt und dieses Mal zu zweieinhalb Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Um sie zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben, steckte man sie in das so genannte Spezial-Umerziehungsteam, wo sie Tag und Nacht gefoltert wurde.
Die Falun Gong Übende Li Yuying, eine frühere Polizistin und ehemals tätig in Arbeitslagern, kam in Einzelhaft. Jeden Tag wurde sie von Polizisten und Häftlingen gefoltert, geschlagen und mit Schlafentzug gequält. Später brachte man Frau Li an einen geheimen Ort, wo die Folterungen fortgesetzt wurden. Die Polizeibeamten weigern sich Informationen über sie preiszugeben, so dass über ihren Verbleib nichts weiter bekannt ist.
Frau Wang Jiaqi ist eine Falun Gong Übende aus dem Huairou Bezirk in Peking. Sie wurde das zweite Mal entführt und ins Tiantanghe Frauenarbeitslager gesteckt, weil sie sich weigerte auf Falun Gong zu verzichten, als sie das erste Mal eingesperrt worden war. Sie enthüllte die Verbrechen, die die Polizisten gegen die Übenden begingen, und erklärte die wahren Umstände über Falun Gong. Deshalb behielt man sie in Einzelhaft. Niemand weiß näheres über ihren Verbleib und die Verfolgung, die sie in letzter Zeit durchmachen musste.
Die Übende Zhang Xiaolan aus dem Fangshan Viertel von Peking war ebenfalls das zweite Mal dort inhaftiert worden. Auch sie wurde isoliert und niemand weiß etwas über ihre Situation.
Frau Yang Xiaofeng weigerte sich ihren Glauben aufzugeben und trat aus Protest fünf Monate lang in einen Hungerstreik. Polizisten zwangsernährten sie im Tiantanghe Krankenhaus, aber sie setzte den Hungerstreik fort. Dann wurde sie verlegt und bekam Drogen verabreicht. Nachdem sie wieder im Arbeitslager war, schien sie einen Nervenzusammenbruch erlitten zu haben. Dennoch zwingen die Polizisten sie zu Schwerstarbeit.
Frau Bao Lijun war über acht Monate im Hungerstreik. Polizisten und Insassen schlugen sie zusammen, zwangsernährten sie und entzogen ihr den Schlaf. Sie ist jetzt nur noch Haut und Knochen. Um ihre Gesundheit steht es nicht gut und ihre Organe versagen. Jedoch fahren die Polizisten fort sie zu verfolgen.
Im Tiantanghe Frauenarbeitslager werden 300-400 Falun Gong Übende gefangen gehalten. Die Polizei hat Kriminelle mit der Aufgabe betraut, die Übenden individuell zu überwachen. Zusätzlich werden die Übenden gezwungen, sich Videos mit erfundenen Geschichten anzusehen und Anti Falun Gong Propaganda zu lesen und zu diskutieren. Außer der Zeit, die sie bei den Gehirnwäschesitzungen verbringen, müssen die Übenden jeden Tag über 12 Stunden lang arbeiten. Diese Folterungen haben den inhaftierten Übenden sowohl körperlich als auch geistig enorm zugesetzt und sie schwer verletzt.
Das Folgende ist eine unvollständige Liste von Angestellten des Tiantanghe Frauenarbeitslagers und des Pekinger Justizsystems, die sich aktiv an der Verfolgung von Falun Gong Übenden beteiligen:
Zhu Xiaoli, ein stellvertretender Hauptmann einer Brigade im Tiantanghe Frauenarbeitslager, ist verantwortlich für die „Umerziehung” der Übenden und hat bei der Verfolgung unzählige Verbrechen begangen.
Li Jirong ist ein früherer Brigadehauptmann des Tiantanghe Frauenarbeitslagers und war ebenfalls für „Umerziehung” verantwortlich. Wegen seiner Bemühungen bei der Gehirnwäsche von Falun Gong Übenden wurde er befördert und kam zum Pekinger Justizbüro. Er ist jetzt verantwortlich für andere Aktivitäten, bei denen Übende gezwungen werden auf ihren Glauben zu verzichten.
Xu Kaixuan ist ein Beamter der Antikultabteilung des Zwangsarbeitsbüros von Peking. Seine einzige Aufgabe ist es, Übende zu zwingen, Falun Gong aufzugeben. Um die Falun Gong Lernenden zu quälen, veranstaltete er eine Serie von Vorträgen, bei denen Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht - die Prinzipien von Falun Gong - verpönt wurden.
Li Shoufen, ein Brigadehauptmann des Tiantanghe Frauenarbeitslagers, erfand die so genannten „27 Mittel”, d.h. 27 Arten, Übende zu foltern.
Wang Wenzhong, tätig im Psychologieforschungsinstitut der chinesischen Akademie der Wissenschaften, arbeitet aktiv mit dem Xinan Frauenarbeitslager und dem Tiantanghe Frauenarbeitslager bei der „Umerziehung” von Falun Gong Übenden zusammen. Inhaftierte Übende werden wiederholt gezwungen, seinen Vorträgen zuzuhören, die Falun Gong verleumden. Unter dem Banner der Wissenschaft beteiligt er sich auch aktiv an den vom lokalen Büro 610 veranstalteten Aktivitäten zur „Umerziehung” [Anm.: Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen].
Tiantanghe Frauenarbeitslager, Postleitzahl: 102609