In der letzten Woche war das Wetter besonders kalt. Dieser Winter war bislang ungewöhnlich warm gewesen und so gab es einen Ausverkauf an liegengebliebenen himmlisch daunengefütterten Jacken und Mänteln. Doch plötzlich gab es einen Wetterumschwung und es wurde unerwartet kalt. Auch, wenn wir uns dicht an den Eingängen der Häuser aufhielten, als wir Infomaterial über die Verfolgung von Falun Gong verteilten und Handschuhe anhatten, froren unsere Finger förmlich ein.
Am 22. Januar 2005 fielen in Manhattan 150 cm Schnee in nur wenigen Stunden. Außerdem stürmte es. Der Wind drehte meinen Schirm ein paar Mal um. Ich zog die Handschuhe aus, um ein paar Aufnahmen von den Praktizierenden im Schneesturm zu machen. In wenigen Minuten waren meine Finger vom Schnee erfroren und ich bekam anschließend Frostbeulen. Es folgen ein paar Aufnahmen, die ich von der Antifolter- Ausstellung von einigen Falun Gong Praktizierenden gemacht habe:
Gegen 16 Uhr sah ich einige Falun Gong Praktizierende aus USA, Europa und Japan, die trotz des Schneesturms die Antifolter-Ausstellung vorführten. Ein paar Minuten später sah ich einen westlichen Mann, der lange Zeit einem englischen Falun Gong Praktizierenden zuhörte, der über die Verfolgung in China sprach.
Danach unterzeichnete er die Petition zur Beendigung der Verfolgung. Es kamen noch zwei andere Westler und unterschrieben die Petition. Einer von ihnen sagte aufgeregt: ”Ich komme aus Argentinien. Ich begreife einfach nicht, warum die chinesische kommunistische Regierung so etwas macht!!” Ein amerikanischer Praktizierender erklärte: ”Die KP Chinas kontrolliert alle Medien in China und versucht mittels schmutziger Propaganda Hass gegen Falun Gong zu schüren, die Verfolgung zu stützen und zu rechtfertigen. Da alle Medien vom chinesischen kommunistischen Regime manipuliert werden, bleibt uns nichts anderes übrig, als den Menschen die Wahrheit über Falun Gong nahe zu bringen.”
Einige Menschen hielten an und fragten: ”Warum besteht ihr unbedingt darauf, eure Sache trotz des Schneesturms fortzusetzen?” Ein Praktizierender antwortete: „Schon vor 5 Jahren initiierte Jiang Zemin die Verfolgung von Falun Gong in China. Auch bei Schneesturm hören sie mit der Verfolgung nicht auf. Die Verfolgung zieht sich Tag für Tag so hin und die Zahl der zu Todesopfer durch Folter steigt täglich weiter an.” Die Männer verstanden sofort und unterschrieben die Petition zur Beendigung der Verfolgung. Als wir anschließend bemerkten: „Die beste Art, in der Ihr helfen könnt, ist Euren Freunden von der Verfolgung zu berichten,” antworteten sie ehrlich entschlossen: ”Das werden wir machen!!”
Bart und Augenbrauen eines westlichen Praktizierenden waren mit Schnee bedeckt. Wegen des Schnees und des Windes mussten die Praktizierenden die Schaubilder mit Plastikdecken abdecken. Sie achteten auch auf die Mitpraktizierenden, die freiwillig die in China verwendeten Foltermethoden darstellten. Sie sorgten dafür, dass sie nicht vom Schnee durchnässt wurden.
Eine 79-jährige Praktizierende mit Namen Zhang erzählte mir: ”Ich bin täglich 10 Stunden bei der Folterausstellung, um die Menschen über das, was in China geschieht aufzuklären. Ich trinke jeden Tag kaltes Wasser und esse alte chinesische Brötchen mit Erdnussbutter.” Eine Mitpraktizierende bot ihr ein wenig warmes Essen an, aber sie lehnte die freundliche Geste höflich ab. Sie sagte: „Es geht mir gut. Ich bin schon an das kalte Essen gewöhnt. Es gedeiht in mir. Ich esse schon seit Monaten nur kalte Speisen.”
Ein Praktizierender aus Boston erzählte, dass ein Bewohner von Manhattan eine Ausgabe der neuesten Zeitung „Falun Gong Today” brachte und fragte, ob sie die aktuellsten Nachrichten beinhalte. Der Mann hatte unser Material gelesen und die VCDs gesehen. Der Praktizierende erzählte mir, „als er sagte, er habe unser Material gelesen, wurde mir klar, dass es in Manhattan eine Reihe von Menschen gibt, die in der Stille unsere Sache aufmerksam verfolgen.”