(Minghui.de) Mein Name ist Li Yishi und ich bin 59 Jahre alt. Im Jahre 1999 wurde bei mir Diabetes festgestellt: mein Blutzuckerspiegel war 247 mg/ dl. ( Normalwert liegt bei 60-140 mg/ dl) Obwohl ich fast vier Jahre lang in einem Krankenhaus für traditionelle chinesische Medizin in Fuzhou behandelt wurde, konnte mir dort nicht geholfen werden. Die Ärzte meinten, dass es für mich keine Heilung gäbe und mit dem Schlimmsten zu rechnen sei. Von dieser beängstigenden Nachricht waren meine Familie und ich geschockt.
Es ergab sich, dass ich eines Tages am Falun Gong- Übungsplatz in der Nähe unseres Hauses vorbeiging und mit zwei Praktizierenden ins Gespräch kam. Sie erklärten mir Prinzipien von Falun Gong, warum man z.B. ein guter Mensch sein müsse und von der Verbesserung der Gesundheit, die das Praktizieren mit sich bringt. Es gefiel mir, was sie erzählten und ich fragte mich, warum ich Falun Gong nicht einmal ausprobieren sollte, zumal ich ja sowieso bald sterben müsse. Als ich dann zum ersten Mal die Übungen praktizierte, kam es mir vor, als liefe ein elektrischer Strom durch meinen ganzen Körper. Nur zwei oder drei Tage später fühlte ich, dass sich alle meine Energiebahnen geöffnet hatten. Ich war sehr erfüllt davon und fühlte mich, nach so langer Krankheit, viel besser als jemals zuvor.
Zwei Wochen später hatte ich das große Glück, an Meister Li Hongzhi's letzter Vorlesung in Guangzhou, teilnehmen zu können. Die Vorlesung öffnete mir das Herz und ließ mich erkennen, was für eine tiefe Wissenschaft Falun Gong ist. Falun Gong reinigt Körper und Geist und hebt die Moral der Menschen. Während der Vorlesung nahm ich mir vor, allen Leuten von dieser großartigen Praktik zu berichten, so dass sie auch davon profitieren könnten. Als ich nach Hause kam, organisierte ich mit anderen Praktizierenden viele Seminare, um Falun Gong auch an andere weiterzugeben. Die Zahl der Praktizierenden in meiner Gegend wuchs von Tag zu Tag; von einer Hand voll am Anfang bis zu dreißigtausend Menschen, vor dem 20. Juli 1999.
Ich wurde in China verfolgt
Am 25. April 1999 wurden einige Praktizierende von Polizeioffizieren aus Tianjin gefangen genommen und geschlagen. Außerdem wurde Falun Gong verleumdet. Einige Praktizierende gingen spontan nach Peking, um der Zentralregierung zu berichten, was geschehen war. Einige andere veranstalteten im Zuohai Park in Fuzhou eine Kundgebung, um diejenigen, die nach Peking gingen, zu unterstützen. Wir informierten vorher die Polizei von dieser Absicht. An jenem Tag erschienen zehntausend Praktizierende. Wir machten zusammen die Übungen und erzählten den Menschen, was in Tianjin passiert war. Von dem Tag an hörte die örtliche Polizei nicht auf, Falun Gong- Praktizierende zu belästigen. Sie stifteten Praktizierende anderer Qigong- Schulen und die Parkverwaltung dazu an, uns das Leben schwer zu machen. Wir vermieden Konflikte mit ihnen, indem wir uns nach den Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Duldsamkeit verhielten. Immer wenn wir unseren Übungsplatz verlegten, pflegte uns irgendeine Gruppe zu folgen und Konflikte heraufzubeschwören. Vor dem 20. Juli 1999 kamen die Taijianger Polizei, Anführer von Verbrechergruppen und Polizeioffiziere an unseren Übungsplatz, zur Kulturhalle. Sie zwangen einen Praktizierenden namens Zhang Aimin und sieben weitere Praktizierende und mich, in ein Polizeiauto. Dann fuhren sie uns in einen Vorort und nahe der Universität von Fuzhou warfen sie uns aus dem Auto. Sie sagten: „Das ist nur eine Warnung; wenn ihr darauf besteht, Falun Gong weiterhin zu praktizieren, werden wir es das nächste Mal nicht so leicht für euch machen.” Unser Heimweg betrug etwa 15 km.
Diese Worte des Offiziers erinnerten mich an meinen Onkel Li Lainju, der stellvertretender Gouverneur der Provinz Fujian war. Weil er unter der Nationalen Partei gedient hatte, wurde er in der Kulturrevolution zum Verräter abgestempelt und totgeschlagen. Seine Leiche wurde in Stroh gewickelt und auf die Straße geworfen.
Nach dem 20. Juli 1999 durchsuchte die Polizei die Häuser aller Praktizierenden. Ihre Absicht war es, uns unsere Bücher wegzunehmen und uns zu zwingen, eine Verzichtserklärung zu unterschreiben, was bedeutet, Falun Gong nicht mehr weiter zu praktizieren. Ich sagte mir, dass ich durch Falun Dafa ein zweites Leben geschenkt bekommen habe und darauf verzichten, wäre gegen mein Gewissen. Also gab ich ihnen weder meine Bücher, noch unterschrieb ich die Erklärung. Daraufhin wurde mein Wohnhaus demoliert. Damit mich die Polizei nicht finden konnte, blieb ich dort nicht länger wohnen. Eines Tages zeigte mir ein Freund einen Brief, den die Polizei an meinen Arbeitgeber geschrieben hatte. Die Polizei schrieb, ich stünde auf ihrer schwarzen Liste und sei ein besonders Verdächtiger. Sie verlangten, dass ich zur Beantwortung einiger Fragen zu ihnen kommen sollte, täte ich das nicht, so würde das ernsthafte Folgen für mich haben. Um einer Festnahme zu entgehen, flüchteten meine Frau und ich und versteckten uns. Unsere Familie bat uns, nicht wieder nach Hause zu kommen. Sie erzählten uns außerdem, dass viele Mitpraktizierende festgenommen und in Gehirnwäschezentren oder Zwangsarbeitslager geschickt worden waren.
So wollten wir nicht behandelt werden. Am 23. Juli 1999 gingen wir nach Australien, um bei unserem Sohn und seiner Familie zu wohnen.
Friedlicher Appell; Passverlängerung verweigert
In Australien angekommen, praktizierten wir fleißig weiter und blieben bei unserer Kultivierung. Wir nahmen an vielen Veranstaltungen zur Förderung von Falun Gong und an Kundgebungen zur Beendigung der Verfolgung teil. Die harsche Verfolgung der Falun Gong- Praktizierenden in China ließ uns umso aktiver werden: Appellieren vor der chinesischen Botschaft und beim Konsulat, Abhalten von Pressekonferenzen, Veranstaltungen mit Antifolter-Ausstellungen organisieren und Klage gegen Jiang Zemin wegen Völkermord anzustrengen.
Zuerst hatte unser Sohn etwas gegen unser Praktizieren von Falun Gong. Er wollte in China Geschäfte machen und fürchtete, dass er nicht nach China zurückkehren könne, wenn seine Eltern Falun Gong praktizierten. Wir luden ihn ein, an all unseren Veranstaltungen teilzunehmen, weil wir dachten, er sollte wissen, was für Menschen Falun Gong- Praktizierende sind.
Eines Tages im März 2001 bat ihn sein Chef, einen Lastwagen für die Firma zu mieten, zum Transport von Ziegeln. Die Arbeit war dringlich und es stand kein anderer Fahrer zur Verfügung. Ohne Erfahrungen auf diesem Gebiet mietete er einen 1,5 Tonnen Lastwagen und fuhr zu der Ziegelfabrik. Nachdem er 6 Tonnen Ziegel geladen hatte und bei regnerischem und windigem Wetter auf dem Heimweg war, kippte der Lastwagen auf einmal beim Abbiegen um. Mein Sohn geriet in diesem Moment derartig in Panik, dass er nicht wusste, wie er reagieren sollte. Genau in diesem Augenblick sah er ein großes, sich drehendes Falun vor sich, wobei sich der Lastwagen langsam auf die Seite legte. Mein Sohn und drei weitere Insassen des Lastwagens kamen unverletzt davon. Nachdem später die Polizei kam und sich den Unfallort angesehen hatte, meinten sie, es sei ein Wunder, dass keiner verletzt worden wäre. Nach Ansicht der Polizei würde der Unfall eines 1,5 Tonners mit 6 Tonnen Ziegeln beladen, nicht so glimpflich ausgehen, besonders nicht bei so einem Wetter. Alle Beteiligten hätten genauso gut alle tot sein können. Als mein Sohn nach Hause kam, sagte er, dass er nach dieser Erfahrung an Falun Gong glauben müsse. Endlich nahm er unseren Hinweis an: „Wenn ein Mensch praktiziert, hat seine ganze Familie Vorteile davon.” Seit diesem Vorfall unterstützte er uns in unserer Praxis. Wenn wir Aktivitäten haben, macht er für uns den Fahrer.
Pässe von Herrn und Frau Li Hishi: Das chinesische Konsulat verweigert die Verlängerung |
Es sind nun mehrere Jahre vergangen. Unsere Pässe sollten am 22. August 2004 ablaufen. Am Morgen des 16. August kamen wir im chinesischen Konsulat an und, unser Sohn begleitete uns. Ein Beamter, der unsere Pässe prüfte, stellte fest: „Ihr beantragt den Flüchtlingsstatus und kommt jeden Samstag hier zum Appellieren zum Konsulat.” Dann verweigerte er uns unseren Antrag.
Das Praktizieren von Falun Gong und chinesischer Bürger zu sein, sind unsere Grundrechte, niemand sollte sie uns entziehen können. Wegen der Verfolgung durch das Jiang Zemin Regime waren wir gezwungen, den Flüchtlingsstatus zu beantragen. Wir appellierten an das chinesische Konsulat in Sydney: „ Helft nicht den Übeltätern und begeht nicht noch mehr Verbrechen; was ihr getan habt ist falsch!”