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Ein Hilferuf, um die 743 Falun Gong Übenden zu retten, die rechtswidrig im Masanjia Arbeitslager eingesperrt wurden

6. Februar 2005

Das Masanjia Arbeitslager in der Provinz Liaoning ist das sogenannte „Modell” Arbeitslager für andere chinesische Arbeitslager, wo Falun Gong Übende verfolgt werden. Die derzeitig 743 gefangenen Falun Gong Übenden, werden körperlich und mental gefoltert und ihres Lebensunterhalts beraubt.

Nach mehreren Jahren der Verfolgung, gehen die Wachen im Masanjia Arbeitslager noch schlimmer und barbarischer vor. Allein im Jahr 2004 gab es viele Fälle, in denen Falun Gong Übende nach der Folter, behindert wurden, nervlich zusammenbrachen und einige von ihnen starben sogar daran.

Frau Lin Xiuqin, eine Falun Gong Übende aus Benxi, wurde von den Polizisten Shi Yu, Zhang Cunguang und anderen, verprügelt. Die Schläge verursachten schwere Verletzungen und hinterließen bis heute viele Narben auf ihrem Kopf und Gesicht. Frau Lin ist wegen der Misshandlung nun mental sehr labil. Frau Zhang Juxiang, eine Falun Gong Übende aus Dalian, wurde von der Polizistin Lu Yaoqin geschlagen. Die schwere Prügel führte bei Frau Zheng zu einem Nervenzusammenbruch. Frau Guo Xiuli, eine Lernende aus Benxi, verlor bei der Prügel drei Zähne. Wang Shuhua aus Shenyang wurde aufgehangen und für eine Woche geschlagen. Frau Gao Yaxian, Praktizierende aus Shenyang, wurde mit zugeklebten Mund auf einem Einsenstuhl in einer kleinen Zelle (1) eingesperrt. Frau Huang Yanjin, eine Übende aus Chaoyang, musste auf einem Stuhl die Stellung „ein Flugzeug fliegen” (2) halten, während von ihrem Hals ein Sandsack herunterhing. Diese Falun Gong Übenden befinden sich immer noch im Gefängnis.

Das Masanjia Arbeitslager misshandelte Übende, die ihren Glauben an Falun Gong nicht aufgeben wollten. Sie wurden geschlagen, in kleine Zellen eingesperrt und dazu gezwungen auf Eisenstühle zu sitzen. Neben den Foltermethoden ließen die Wachen die Gefangenen auch hungern. Jeden Tag bekamen sie nur einen kleinen Pfannkuchen. Die Übenden durften über einen langen Zeitraum kein Bad nehmen, nicht auf Toilette gehen und lange Schichtarbeiten leisten. Unter den Misshandelten befanden sich Falun Gong Übende von 20 - 70 Jahren. Besonders in der Zeit der „intensiven Verfolgung,” die vom Büro für Politik und Justiz der Provinz und von der Abteilung für öffentliche Sicherheit der Provinz, eingeführt wurden, erreichte die Brutalität seinen Höhepunkt.

Andere Foltermethoden, die in Masanjia verwendet werden, sind Prügel, Elektroschocks und Falun Gong Übende in der Lotus Stellung [die Beine sind übereinandergeschlagen] für eine lange Zeit fesseln. Außerdem verlängern sie willkürlich die Strafzeit der Übenden. Einige von den Falun Gong Übenden sind schon bis zu fünf Jahren gefangen gehalten worden. Manchmal sperren die Wachen die Übenden in die Toilette oder in den Lagerraum ein. Sie beleidigen und demütigen die Gefangen, indem sie ihre Kleider zerreißen. Zur weiteren Demütigung, schreiben sie verleumderische Anti-Falun Gong Sprüche auf die Körper der Falun Gong Übenden und hängen Schilder, mit verleumderischen Schriftzeichen, um ihren Hals. Darüber hinaus dürfen die Falun Gong Übenden keine Besuche von Familieangehörigen empfangen. Die Verwandten, denen ein Besuchsrecht eingeräumt wurden, wurden dazu gezwungen in einem Raum zu bleiben, in denen die Gespräche durch das Telefon abgehört wurden. Auf diese Weise konnten die Übenden mit ihren Familienangehörigen nicht über ihre Misshandlungen im Masanjia reden.

Das Masanjia Arbeitslager greift bei der Verfolgung auch die finanzielle Situation der Praktizierenden an. Sie erlauben den Verwandten beim Besuch nicht Essen und tägliche Gebrauchsgegenstände mitzubringen. Stattdessen müssen die Falun Gong Übenden diese Sachen in den Läden des Arbeitslagers zu überteuerten Preisen kaufen. Die Unterhaltskosten im Masanjia sind so hoch wie in einem Hotel. Die Wachen nahmen den Lernenden Tee und Zucker weg. Ferner stehlen sie ihnen die wenigen 12 Yuan (3) (ihr Gehalt wurde von 7 auf 12 Yuan erhöht), die vom Arbeitslager zum Kauf für die täglichen Gebrauchsgegenständen zugeteilt worden sind. In fünf Jahren wurden mehr als 5.000 Falun Gong Übende in Masanjia gefangen gehalten. Wo fließt das viele Geld hin, dass von den Gefangenen durch Zwangsarbeit erwirtschaftet wurde? Im Jahr 2004 wurden die 400.000 Yuan Ertrag, dass die Falun Gong Übenden bei ihrer Zwangsarbeit, das Feld im Frühling zu beackern und im Herbst die Felder zu pflügen, vom Arbeitslager beschlagnahmt.

Seit dem 1. Januar 2005, traten 30 Falun Gong Übende in der ersten Gruppe in den Hungerstreik, um gegen die Misshandlung und die gesetzeswidrige Gefangenschaft zu protestieren. Andere Lernende zogen daraufhin mit.

Wir rufen alle aufrichtigen Menschen auf der Welt auf, die Falun Gong Übenden im Masanjia Arbeitslager zu unterstützen.

27. Januar 2005

Anmerkung:

(1) kleine Zelle: Der Gefangene wird in eine kleine Zelle eingesperrt. Die Wachen legen den Praktizierenden mit Händen hinter dem Rücken Handschellen an, so dass dieser weder sich bewegen noch liegen darf. Di kleine Zelle ist sehr feucht und kein Licht dringt durch. Die Gefangenen müssen in der Zelle urinieren und ihren Stuhlgang verrichten. Nur die Hälfte des regulären Essen wird den Gefangenen in der kleinen Zelle gebracht. In der Nacht laufen Ratten herum. Der Gestank in der kleinen Zelle ist so schlecht, dass das atmen schwer fällt.
(2) Bei dieser Foltermethode wird der Kopf nach unten bis an sein Limit gebogen, während die Hände nach oben bis zum höchsten Punkt gezogen werden und dort bleiben. Die Hüften müssen nach oben zeigen. Man wird gezwungen, diese Position unverändert für eine lange Zeit beizubehalten. Der Körper sieht in dieser Position wie die Form eines Flugzeugs aus.
(3) Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan.