(Minghui.de) Als das neue Jingwen „Neujahrsgrüße” (Li Hongzhi, 09.02.2005) auf der englisch-sprachigen Minghui-Website veröffentlicht und unter den Praktizierenden verbreitet wurde, begannen einige meiner Mitpraktizierenden, das Fa mit menschlichen Anschauungen zu lernen. Sie interpretierten das Jingwen so, dass sich die „End-Zeit” nähere, und dieses Verständnis begannen sie zu verbreiten. Andere Praktizierende sagten ihnen, sie sollten diesen Eigensinn auf die Zeit nicht haben, doch ihre Antwort lautete: „Es ist nicht so, dass wir Anhaftungen an die Zeit haben. Wir wollen den Praktizierenden nur dabei helfen, einen Schritt nach vorne zu machen.”
Es hört sich so an, als ob sie dem Fa gegenüber verantwortlich handelten, aber in Wirklichkeit kam ihre sogenannte Erkenntnis daher, dass sie das Fa nicht gut gelernt hatten. Sie hatten einen tief verwurzelten Eigensinn die Zeit betreffend. Mehr noch, es handelt sich um eine starke Abweichung vom Fa, wenn Praktizierende, die den Eigensinn der Angst haben, dazu gebracht werden zu handeln, indem man ihnen erzählt, die Zeit der Fa-Berichtigung würde sich dem Ende nähern. Nach meinem Verständnis sollten wir uns im Hinblick auf die Zeit der Dringlichkeit unserer Aufgabe bewusst werden, wir sollten die uns zur Verfügung stehende Zeit besser dazu nutzen, Lebewesen zu erretten, als darüber nachzudenken, wann wir wohl die Vollendung erlangt haben und wann wir die Menschenwelt verlassen werden.
Wegen meiner Anhaftung an die Zeit hatte ich selbst die Erfahrung von dämonischen Störungen gemacht. Im Jahr 2000 dachte ich, weil wir in ein neues Jahrtausend eingetreten waren und die Dafa-Schüler schon über ein Jahr unter der Verfolgung gelitten hatten, dass die Verfolgung bald enden würde. Dieser Gedanke war von Anfang an falsch, doch ich fühlte mich gut, ich war der Meinung, dass meine Erleuchtungsqualität gut sei. Eines Nachts hatte ich einen Traum, in dem mir das Datum „9. September” klar vor Augen erschien. Ich meinte zu „erkennen”, dass dieses Datum das Ende der Kultivierungszeit aufzeigte. In den folgenden Tagen entwickelte sich viel gemäß der „Wandlung nach dem Herzen” (LI Hongzhi, Zhuan Falun). Zum Beispiel stieß ich bei der Arbeit und im Alltag häufig auf die Zahl 99, was meine Störung weiter verstärkte. Dann verging der 9. September und ich sah, dass die Fa-Berichtigung nicht vollendet war. Ich hatte tatsächlich „das eigene Herz erzeugt Dämonen” erlebt. Früher hatte ich geglaubt, dass dies nur den Praktizierenden mit geöffnetem Himmelsauge passieren könne.
Ich wusste, dass ich von meinem Kultivierungsweg abgewichen war. Also beruhigte ich mich und lernte das Fa. In der Lektion sechs im "Zhuan Falun" spricht der Meister über „Das eigene Herz erzeugt Dämonen”, auf die wir während unserer Kultivierung stoßen können. Warum war bei mir diese Störung aufgetaucht? Weil ich das Fa nicht gut gelernt hatte.
Ende 2001 war ich mit der Praktizierenden A in derselben Zelle eingesperrt, sie war schon einmal im Zwangsarbeitslager gewesen. Weil das von ihr erwartete Ende der Fa-Berichtigung nicht eingetroffen war, hatte sie sich gegen Dafa gewendet. Dieses Mal wollte sie keinen weiteren Fehler bei ihrer Kultivierung machen. Ich erinnere mich, dass die Bösen sie ständig verhörten, bis sie völlig frustriert waren, als sie erkannten, dass sie bei ihr keinen Erfolg haben würden. Ich bewunderte die aufrichtigen Gedanken und Handlungen dieser Praktizierenden sehr. Dann sagte sie eines Tages völlig unerwartet zu mir: „Ich habe keinen Eigensinn die Zeit betreffend, aber lass uns versuchen herauszufinden, wann die Fa-Berichtigung beendet sein wird." Als ich das hörte, fielen mir gleich meine eigenen Erfahrungen mit „Das eigene Herz erzeugt Dämonen” ein. Mir war klar, dass ihre Gedanken nicht in Ordnung waren, und ich sagte ihr das sofort: „Denk nicht darüber nach. Es ist der Dämon, der dich dazu bringt.”
Obwohl sie eine angstfreie Haltung gegenüber dem Bösen bewahrt hatte, war tief in ihr ein Eigensinn die Zeit betreffend. Sie erzählte mir, dass sie im Zwangsarbeitslager einige Praktizierende getroffen hatte, die sich für sich selbst den Zeitpunkt des Endes ihrer Kultivierung festgelegt hatten. Manche ließen es nicht zu, dass ihre Familienangehörigen Winterkleidung ins Arbeitslager brachten. Sie erklärten, dass sie am 20. Juli die Vollendung erlangt haben und das Lager dann verlassen würden. Am Ende mussten sie den eisigen Winter ohne warme Kleidung durchstehen. Sogar die Wachen lachten über sie.
Nach 20 Tagen kam ich mit aufrichtigen Gedanken aus dem Gefängnis frei. Von der Praktizierenden A hörte ich, dass auch sie frei gelassen worden war, später aber wurde sie immer wieder verhaftet. Im Moment ist sie wieder im Gefängnis. Meiner Meinung nach hängt ihre Einstellung zur Zeit auch damit zusammen, dass sie immer wieder zur Zielscheibe des Bösen wird.
Durch die Anhaftung der Praktizierenden an die Zeit haben die alten Mächte einen guten Grund gefunden, die Dafa-Schüler zu „testen”. Einige von uns sind durch diesen Eigensinn vom Weg abgekommen und haben einen schmerzhaften und tragischen Preis zahlen müssen. Warum lernen manche nicht aus diesen Fehlern, sondern begehen sie immer wieder aufs Neue? Es liegt daran, weil sie das Fa nicht wirklich lernen und nicht mit ihm verschmelzen. Wenn sie auf Schwierigkeiten stoßen, verhalten sie sich nicht dem Fa gemäß und versuchen nicht, ihre Lücken zu finden.
Der Meister sagt:
„Alle Probleme, die bei dem böswilligen und vernichtungsartigen Test auftauchen können, habe ich euch vorher bei der Fa-Erklärung erläutert. Für diejenigen, die sich nicht wirklich kultiviert haben, ist es sehr schwierig, das zu bestehen. Jetzt habt ihr alle auch noch klarer verstanden, warum ich euch oft gesagt habe, dass ihr das Buch mehr lesen sollt! Das Fa kann allen Eigensinn aufbrechen, das Fa kann alles Böse besiegen, das Fa kann alle Lügen strafen, das Fa kann den rechten Glauben festigen.” (Li Hongzhi, Störungen beseitigen, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)
Das ist mein Verständnis. Falls ihr darin Fehler entdeckt, zeigt sie mir bitte auf.
Nachschrift:
Auch heute noch folgen einige Praktizierende den Arrangements der alten Mächte. Wenn die dunklen Günstlinge der alten Mächte sich in Dämonen verwandeln, um zu stören, oder mit Schönheit locken, um Praktizierende zu verführen, sind manche Praktizierende nicht in der Lage, das zu erkennen. Das kommt alles daher, dass wir dem Lernen des Fa nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt haben.
Eigentlich hatte ich immer gehofft, dass Minghui Artikel veröffentlichen würde, in denen die Gründe für die Abweichung der Praktizierenden vom Fa behandelt werden. Für mich habe ich jetzt erkannt, wie wichtig es ist, in mir nachzusehen, wenn ich Dinge bei anderen erkenne. Ich weiß jetzt, dass wir unsere menschlichen Vorstellungen und Einschränkungen durchbrechen und aktiv unsere Erfahrungen über das, was wir beobachtet haben, und über unsere Kultivierungserfahrungen aufschreiben und Clearwisdom.net zur Verfügung stellen sollten, so dass wir eine gute Kultivierungsumgebung schaffen.