Liebe freundliche Leser und Landsleute,
Am 28. Dezember 2004 las ich einen Bericht im Nachrichtenteil der chinesischen Business View, unter dem Titel „Falun Gong heckte 30 Foltermethoden aus, fabrizierte Lügen und erfundene, gefälschte Fotos zur Verunglimpfung der Regierung, um sie der Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden zu beschuldigen”.. Beim Lesen dieses Berichts erlebte ich einen Gefühlsausbruch, wobei Erinnerungen an meine eigene Folter und die von anderen Falun Gong Praktizierenden, die ich gekannt hatte, auftauchten. Um meinen Landsleuten zu helfen und anderen freundlichen Lesern die Unterscheidung zwischen Recht und Unrecht klar zu machen und Ihre Rechte zu wahren, die Wahrheit zu erkennen, konnte ich nicht anders, als zur Feder zu greifen, um mit Worten, die ich tief in meinem Herzen empfand, einen kurzen Bericht über meine eigenen Erfahrungen zu schreiben.
Ich bin eine Falun Gong Praktizierende aus Xian. Vergeben Sie mir bitte, dass ich meinen Namen wegen der rechtswidrigen Verfolgung von Falun Gong durch das gegenwärtige Regime der kommunistischen Partei in China, nicht offen lege. Mit dem Praktizieren von Falun Gong begann ich im Jahre 1997 und erlebte durch die Übungen und das Kultivieren der Prinzipien von Falun Dafa "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht", eine Menge Gutes, sowohl physisch als auch mental. Meine Herzensnatur und meine moralischen Standards haben sich erhöht und jahrelang bestehende Krankheiten sind nun verschwunden. Im Jahre 2000 ging ich nach Beijing, um friedlich zu appellieren, in dem Bemühen, den Führungskräften der Zentralregierung und anderen Bürgern die Wahrheit und die Vorteile des Praktizierens von Falun Dafa erkennen zu lassen. Dafür wurde ich verhaftet und mit zwei Jahren Zwangsarbeit bestraft. Ich legte mehrere Male Berufung ein, erklärte meine Schuldlosigkeit, doch meine Appelle wurden alle zurückgewiesen. Ich erkannte, dass, als die Zentralregierung ihre Position zu Falun Gong einmal eingenommen hatte, alle Appelle aufgrund wahrer Erfahrungen nicht mehr länger erlaubt waren.
Während dieser zwei Jahre, die ich im Haftzentrum und im Zwangsarbeitslager zugebracht hatte, erlitt ich durch Gefängniswärter und Drogenabhängige, die für sie arbeiteten, unmenschliche Folterungen. Die Folterungen, die ich ertragen musste, bestanden aus Prügeln (Faustschläge, Fußtritte, an den Haaren ziehen und ins Gesicht schlagen), Schlafentzug über vier aufeinander folgende Tage und Nächte mit Hand- und Fußfesseln (dies wurde viele Male wiederholt) und für vier aufeinander folgende Tage und Nächte in beißender Kälte bei Regen und Schnee mit Handfesseln draußen aufgehängt sein zur allgemeinen Ansicht. Jemand gab mir eine Baumwollsteppjacke, doch die Wächter befahlen sie zurückzugeben und zwangen mich stattdessen, die „Zwangsjacke”, die im Zwangsarbeitslager gefertigt wurde, zu tragen. Meine Hände wurden auf den Rücken gefesselt und ich wurde gezwungen, für mehrere Tage ohne Schlaf mit dem Gesicht zur Wand zu stehen. Ich wurde von Drogenabhängigen geschlagen, die meine Hände an einen Bettrahmen banden und mich mit Polizeistöcken misshandelten. Am 01.08. (der 01. August ist der chinesische Armeetag, daher der Name) befand ich mich am Rande des Todes, nachdem ich mit einem Polizeistock geschlagen wurde. Vom Bauch bis hinunter zu den Beinen war ich schwarz und blau. Als ich diese Regelwidrigkeit den Gefängniswärtern im Zwangsarbeitslager vortrug (in Übereinstimmung mit dem Strafgesetz: „Häftlinge haben das Recht auf Freiheit von körperlicher Züchtigung, Misshandlung und Beschimpfung”), entgegneten die Wärterin Yang Xiaojuan und andere, dass ein von der Zentralregierung erlassenes Dokument ihnen erlaube, mit dieser Methode Falun Gong Praktizierende zu bestrafen.
Als einige andere Falun Gong Praktizierende und ich in den Hungerstreik traten, um gegen diese unmenschliche Behandlung zu protestieren, wurden wir zwangsernährt. Als wir einen gemeinsamen Brief an die Beamten des Zwangsarbeitslagers einreichten, mit der Forderung, die rechtswidrigen Foltermethoden zur Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden zu beenden, nahmen sie uns für mehrere Monate in Isolationshaft. Die unterschiedlichen Folterungen, denen Falun Gong Praktizierende um mich herum ausgesetzt waren, sind zu zahlreich, um sie alle aufzuzählen. Die Gefängniswärter nahmen Zangen, um gesunde Zähne der Praktizierenden auszureißen, sie fesselten sie im Freien an Zementpfosten, während es schneite. Einige der Praktizierenden waren 49 Tage in beißend kaltem Winter an ein eisernes Tor gefesselt; einigen wurde verschiedene Monate lang nicht erlaubt, ihre Betten zu benutzen (sie durften jeden Tag nur auf einem schmalen Stuhl sitzen, wo sie für drei oder vier Stunden einnickten); einige fielen aufgrund von Schlägen ins Koma; einige waren physisch verkrüppelt oder in einem Zustand des geistigen Zusammenbruchs; wieder anderen wurde verboten, Toiletten zu benutzen.
Als ich eines Tages im Zwangsarbeitslager mein Bett machte, fand ich eine 20seitige herzzerreißende Anklageschrift, welche die Folterungen, denen Falun Gong Praktizierende im Zwangsarbeitslager ausgesetzt wurden, enthüllte. Diese Anklageschrift, die unter meinem Bett versteckt worden war, deckte einige Dutzend Foltermethoden auf, unter anderem: Kauern oder Hocken in Reiterstellung, Sitzen auf der Tigerbank, von Drogenabhängigen ins Gesicht geschlagen werden, zum Kriechen auf dem Boden gezwungen werden, während Drogenabhängige auf ihnen ritten, als ob sie Pferde wären, wobei Socken oder Geschirrtücher in den Mund gesteckt wurden, so dass sie nicht in der Lage waren zu schreien. Obwohl ich nicht so leicht in Tränen ausbreche, konnte ich ein Schluchzen nicht vermeiden.
Im Zwangsarbeitslager wendete sogar der von sich selbst bezeichnete „Abschaum der Menschheit” unterschiedliche Foltermethoden an, um Falun Gong Praktizierende nach den Instruktionen der Gefängniswärter zu misshandeln. Die gegenwärtigen Zwangsarbeitslager und Haftzentren werden treffend als „Die Hölle dieser menschlichen Welt” beschrieben. Solch eine Beschreibung ist keine Übertreibung. Sogar die Drogenabhängigen sagten, dass ihnen die Gefängniswärter innerhalb der Zwangsarbeitslager nichts Gutes beibrachten, jedoch sie lehrten, wie man grausam sein kann.
Im Jahre 2003 kehrte ich vom Zwangsarbeitslager wieder nach Hause zurück. Ich schickte den Leitern der entsprechenden Ministerien einen Bericht mit der Überschrift: „Persönliche leidvolle Erfahrungen, die eine Falun Gong Praktizierenden bei der Verfolgung erlebt hat”, der die rechtswidrigen Handlungsweisen derer aufdeckte, die dafür bezahlt werden, das Gesetz aufrechtzuerhalten, indem sie Falun Gong Praktizierende verfolgen. Ich schickte auch eine VCD mit dem Inhalt, wie Falun Gong Praktizierende und Regierungsbeamte von über 50 Ländern der Welt an die chinesische Regierung appellieren, die Verfolgung von Falun Gong zu beenden, mit einem zusätzlichen Segment, in dem die Wahrheit über die inszenierte "Selbstverbrennung" auf dem Tiananmen-Platz erzählt wird. Meine Absicht war es, die Aufmerksamkeit der entsprechenden Regierungsstellen auf diese Angelegenheit zu lenken. Das Rechtsdezernat führte eine Untersuchung durch und befand, dass die Fakten in diesem Bericht grundsätzlich wahr seien. Trotzdem wurde ich verhaftet und durch das Büro 610 (eine Behörde, die speziell für die Verfolgung von Falun Gong eingerichtet wurde, und mit absoluter Macht ausgestattet ist, um über alle Ebenen der Parteiverwaltung und alle anderen Systeme der Politik und der Justiz zu verfügen) für 6 Monate eingesperrt, weil ich die Wahrheit über dies alles aufgedeckt hatte. Während meiner Haft wurde ich geschlagen, meines Rechtes beraubt, zu Bett gehen zu dürfen und durchlitt körperliche Bestrafung und den Entzug meiner persönlichen Freiheit.
Nach dem Gesetz darf sich jeder der Freiheit des religiösen Glaubens erfreuen. Trotz dieser Tatsache wurde ich von dem Büro 610 und von meiner Arbeitseinheit meiner Rechte auf Arbeit und Religionsfreiheit beraubt, weil ich darauf bestand, "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht" zu kultivieren. Als ich die Shaanxi Widerspruchsbehörde um Hilfe ersuchte, wurde ich am Eingang der Widerspruchsbehörde zurückgewiesen, weil ich mit Falun Gong zu tun hatte. Als ich um Hilfe bei verschiedenen Rechtsanwaltskanzleien ersuchte, wurde mir gesagt, dass, nachdem die Zentralregierung die Natur von Falun Gong bereits als „Politische Sache” eingestuft habe, es Rechtsanwälten nicht erlaubt sei, Falun Gong Praktizierende zu verteidigen. Ein Anwalt sagte mir: „Es ist eine nationale Auflage in China, dass nachdem man einmal mit einem politischen „Hut” gebrandmarkt wurde, das Gesetz nutzlos geworden ist.”
Die chinesische Business View druckte Geschichten der Medienabteilung der Zentralregierung ab, die behauptete, dass Falun Gong Praktizierende 30 Foltermethoden „erfunden” haben. Auf Grund meiner eigenen Erfahrungen und auf Grund dessen, was ich selbst darüber gesehen und gehört habe, liegt die Zahl der Foltermethoden, denen Falun Gong Praktizierende ausgesetzt sind, weit über 30. Die Clearwisdom Webseite hat eine weit größere Anzahl Berichte erhalten, welche die in den Zwangsarbeitslagern angewendeten Folterungen enthüllen, so dass die Bemerkung in der chinesischen Business View, dass „Clearwisdom sich vorkomme, als hätte es einen unbezahlbaren Schatz entdeckt” (mit dem die Regierung schlecht gemacht werde) absolut unwahr ist. Alle Folterungen, die Falun Dafa Praktizierende während ihrer rechtswidrigen Gefängnisaufenthalte durchlitten haben, wurden vor der Öffentlichkeit verborgen. Wir müssen alle möglichen modernen Kommunikationswerkzeuge einsetzen, um das, was die Menschen in ihren Herzen als wahr erkennen, zu erwecken und diesen kriminellen Handlungen ein Ende setzen! Wenn die Falun Dafa Praktizierenden aus den Gefängnissen herauskommen und „Foltermethoden” aufdecken, um wahrheitsgemäß darzustellen, was sie ertragen haben, kann man dann sagen, das seien „fabrizierte Lügen”, „Herstellung gefälschter Fotos” und könnte dies in der Folge als „Verleumdung der Regierung” bezeichnet werden? Strafvollzugsbeamte verhafteten Liao Yuanhua und zehn andere Praktizierende der Provinz Hebei erneut, weil sie genau dies getan haben. Würden Sie das als richtig oder falsch bezeichnen?
Die chinesische Verfassung gewährt jedem Bürger Rede- und Meinungsfreiheit. Ich denke, die Beamten der Regierung handeln absolut falsch, wenn sie ihre Macht dafür einsetzen, jene zu unterdrücken, die es wagen, die Wahrheit auszudrücken.
Die Medien sollten fair und objektiv über die gegenwärtigen Realitäten einer modernen Gesellschaft berichten. Vor dem Jahre 1999 konnten wir Berichte über große Huldigungen von Falun Gong finden, die sich weit verbreiteten, innerhalb Chinas und über den Rest der Welt. Am 1. Juli 1999 jedoch wurde Falun Gong rechtswidrig unterdrückt und bereits am nächsten Tag bestand alles, was die Menschen vorfanden, aus wiederholter Propaganda über die gefälschte "Selbstverbrennung" und verlogenen Berichten über geistig gestörte Mörder (denen nachgesagt wird, sie seien durch das Praktizieren von Falun Gong so geworden), was völlig von den Lehren von Falun Dafa abwich. Die Menschen konnten daraufhin nichts anderes mehr tun, als zu seufzen.
Zum Schluss möchte ich gerne einige Worte aus meinem tiefsten Herzen an die Leser des chinesischen Business View und an meine freundlichen Landsleute richten. Wenn man während der verschiedenen politischen Unruhen, die von kleinen, aber gut positionierten Fraktionen ausgingen, ruhig und vernünftig bleiben kann, vernünftig abwägen kann, was gerade gesagt wird, ohne entweder blindlings zu folgen und ohne starke emotionale Reaktionen zu haben und nichts unternimmt, was die bösen Absichten dieser Handlungen unterstützt, wird das der Allgemeinheit helfen, nicht fehlgeleitet zu werden. Für unsere eigene glanzvolle Zukunft sowie für die Zukunft unserer Nachkommen und um das legale Recht aller gutherzigen Menschen zu wahren, die Wahrheit zu erfahren sowie für die korrekte Führung unseres Landes und unserer Gesellschaft und um Wahrhaftigkeit, Gerechtigkeit und das Licht der Hoffnung für uns alle zu erlangen, lasst uns unsere ganze Kraft, die wir haben, anwenden!
Eine aufrichtige Ratgeberin