(Minghui.de) Mein Name ist Ke Langsheng, ich bin ein Falun Gong Übender aus Maoming, Provinz Guangdong. 1998 fing ich an Falun Gong zu üben. Am 19. Dezember 2000 wurde ich vom Sicherheitsbüro der Futian Polizeiabteilung in Shenzhen verhaftet, weil ich mich mit einem Mitpraktizierenden zum Erfahrungsaustausch über unsere Kultivierung traf. Dafür hielten sie mich in der Futian Polizeiwache für drei Tage gefangen. Die Agenten dort forderten mich auf, meine Freunde anzurufen, damit sie mich nach Hause fahren sollten. Ich wusste, dass dies eine Falle war, um meinen Lebensstandort herauszufinden. Sie taten so, als ob sie mich nach Hause fahren wollten und fuhren mich in der Gegend herum. Doch da sie mein Zuhause nicht finden konnten, fuhren sie mich schließlich wieder zur Polizeiwache. Dann wurde ich für 15 Tage in der Futian Strafanstalt eingesperrt, weil ich wegen einer „gesetzeswidrigen Versammlung” eine Bedrohung dargestellt haben sollte. Am 13. Tag änderten sie den Grund meiner Gefangenschaft von einem „Verwaltungsverstoß” zu einer „kriminellen Handlung.” Ich fragte einen Agenten im Sicherheitsbüro, was für ein Verbrechen ich begangen hätte. Er sagte: „Es ist nicht, dass ich dich verfolgen will, das kommt von den höheren Behörden.” Ich willigte nicht ein meine Verurteilung zu unterschreiben. Dann forderte er die Strafanstalt auf diese zu unterschreiben. Doch auch dort traute sich niemand dies zu tun, weil sie wussten, dass es gesetzeswidrig war. Schließlich fanden sie einen Gefangenen im Arbeitslager, der meine Unterschrift fälschte.
In Gefangenschaft musste ich täglich 18 Stunden Sklavenarbeit verrichten. Manchmal wurden mir noch zusätzlich drei Stunden aufgezwungen. Wegen der harten Arbeit, entstellten sich meine Finger und auf meiner Haut bildeten sich Risse und bluteten unaufhörlich. Eine Wache entdeckte einmal, dass ich die Falun Gong Übungen machte und befahl daraufhin einen Insassen einen Eimer eiskaltes Wasser auf mich zu schütten. Zu dieser Zeit war das Wetter sehr frostig und ich war durchnässt. Die Wache drohte mir an, dass wenn er mich wieder die Übungen machen sehen sollte, alle Insassen nur noch eine Schale Reis bekämen.
Zwei Monate später wurde ich von den Agenten der Maoming Polizeiabteilung und von der Hongqi Polizeiwache zurückgebracht. Die Polizei verlangte von meinen Familienangehörigen, 1000 Yuan (1) als Gegenleistung für meine Freilassung. Meine Familie zahlte das Geld. Doch sie ließen mich nicht frei. Nach weiteren 20 Tagen der Gefangenschaft, schickten sie mich ins Gehirnwäschezentrum. 80 Yuan mussten wir am Tag für das sogenannte Essen bezahlen, dass aus einem kleinen Reisbrot und Überresten vom Essen anderer Insassen, bestand. Die Falun Gong Übenden wurde dazu gezwungen während ihrer Gefangenschaft von Familienangehörigen unterstützt zu werden. Meine Familie konnte sich die überteuerten Mahlzeiten nicht leisten. Daraufhin befahl das „Büro 610” (2) seinen Mitarbeitern mir kein Essen mehr zu reichen. Meine Familie brachte mir dann am Tag drei Mahlzeiten. Ein paar Tage später täuschten mich die Behörden und brachten mich in die Strafanstalt Nr.2 in Maoming. Sie sagten, dass ich dort für sechs Monate unter Beobachtung stehen würde und verlangten von mir die nötigen Papiere zu unterschreiben. Ich sagte zu den Mitarbeitern der Strafanstalt: „Das ist zuviel! Ich versuche doch nur ein guter Mensch zu sein und ihr werft mich ins Gefängnis. Ich akzeptiere dies nicht!” Ich fragte jemanden vom „Büro 610”, warum sie mich täuschten und mich ins Gefängnis warfen. Er sagte: „Wir können mit Falun Gong Übenden umgehen, wie wir wollen.” So wurde ich gesetzeswidrig zu acht Monaten eingesperrt und dort schwer mental und körperlich misshandelt.
Im Januar 2002 wurde ich vom Gefängnis der Maonan Polizeiabteilung zur Maoming legalen Schule, ein Gehirnwäschezentrum, geschickt. Ich fragte den Direktor, warum sie mich immer noch nicht entlassen wollten. Er sagte: „Ich kenne dein Status nicht. Du musst die Nachbarschaftsverwaltung und die lokale Polizeiwache fragen.” Als meine Familie mich besuchten, sagten sie mir, dass sie dazu gezwungen wurden dem „Büro 610” mehrere tausend Yuan für mein Essen zu bezahlen. Das war eindeutig eine Erpressung.
Während meiner Gefangenschaft im Gehirnwäschezentrum, musste ich verschiedene Misshandlungen ertragen. Ich wurde schwer geschlagen, über 100 Mal an Handschellen, zweimal ohne Nahrungsversorgung, aufgehängt, beschimpft usw. Die Agenten des „Büros 610” befahlen sogar den Wachen mich noch höher aufzuhängen. Ich sagte zu den Wachen: „Wenn mir irgendetwas zustoßen sollte, seid ihr dafür verantwortlich.” Die Wache aber beachtete mich nicht und trat mir in den Rücken und Magen und schleuderte meinen Kopf mehrmals gegen die Wand, so dass ich bewusstlos zu Boden fiel. Später schütteten die Wachen kaltes Wasser auf mich, um mich wiederzubeleben.
Einige Tage später hatte ich an meinem ganzen Körper schwere Krämpfe, nachdem ich körperlich gefoltert wurde. Die Verfolger mussten mich in die Notfallaufnahme bringen. Nach der Notfallbehandlung, fragten die Agenten des „Büros 610”, die Ärzte, ob ich mich immer noch in einer kritischen Situation befinden würde. Der Arzt sagte ihnen, dass ich überleben würde. Dann befahlen die Agenten zwei Wachen mich zurück ins Gehirnwäschezentrum zu bringen. Einmal fragte ich die Verfolger, warum sie so bereitwillig sind, unschuldige Menschen zu verhaften. Er sagte: „Wir können tun und lassen, was wir wollen.” Die anderen Agenten des „Büros 610” sagten: „Wenn wir dich zu Tode schlagen würden, ist es wie der Tod von einem Hund.” Ich fragte sie, warum sie gegen das Gesetz verstießen, anstatt das Gesetz zu wahren. Er sagte: „Ich bin das Gesetz. Du musst mir gehorchen. Ansonsten wirst du bestraft.”
Im Dezember 2003 wurde ich von Mitarbeitern des „Büros 610”, der Polizeiwache und der Nachbarschaftsverwaltung in das Guangdong Rechtsinstitut gebracht. Die Agenten dort folterten mich brutal, um mich dazu zu bringen, meinen Glauben an „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht” aufzugeben. Sie verwendeten sogar gefälschte Artikel und behaupteten, dass es von Herrn Li Hongzhi (dem Gründer von Falun Gong) käme, um mich zu täuschen. In meinem Herzen weiß ich, dass Falun Dafa gut ist und dass sie mich nicht täuschen können. In dieser Einrichtung war ich das Ziel von Beschimpfungen, Drohungen, Zwang und Gehirnwäsche.
Am 10. Juni 2004 wurde ich von den Agenten des „Büros 610” zur Maoming legalen Schule gebracht. Am Nachmittag kamen meine Familienangehörigen und brachten mich nach Hause. Ich schrieb einen Bericht, in der ich meine Verfolgung, die mentalen und die körperlichen Misshandlungen, die Verstöße gegen die Menschenrechte, meinen Verlust meiner Berufslaufbahn und Finanzen und auch die Ausweitung der Verfolgung auf meine Familienangehörigen beschrieb. Ich legte meinen Bericht den zuständigen Regierungseinheiten vor und forderte, dass die Übeltäter mich entschädigen und mich bei der Arbeits- und Wohnungssuche unterstützen sollten. Ich bekam nie eine Antwort. Wegen der finanziellen Belastung, musste ich mein Zuhause verlassen, um eine Arbeit zu finden. Das „Büro 610” und die Nachbarschaftsverwaltung verlangten, dass ich zurückkommen sollte. Sie zwangen auch meine Familie, meine Freiheit einzuschränken. Viele unidentifizierte Autos, vermutlich vom „Büro 610”, tauchten im Geschäft meiner Eltern auf. Sie verlangten von meinen Eltern auf mich Druck auszuüben, ins Gehirnwäschezentrum zurück zu kehren. Mein Vater sagte: „Mein Sohn wurde bis zu diesem Ausmaß verfolgt und ihr wollt ihn immer noch nicht in Ruhe lassen. Was wollt ihr denn noch?” Darüber hinaus kamen hin und wieder „Überläufer” (3) von der Nachbarschaftsverwaltung zum Geschäft meiner Eltern, um sie zu belästigen.
(1) Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan.
(2) Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.
(3) Ein Überläufer ist ein ehemaliger Falun Gong Praktizierender, der aufgrund von Gehirnwäsche und Folter das Praktizieren aufgegeben hat und jetzt bei der Verfolgung anderer Praktizierender mit hilft.