Laut Information von SPACE.com haben Astronomen, nach einigen Fehlversuchen, das erste Foto von einem Planeten jenseits unseres Sonnensystems gemacht.
Sie sagen nun, dass sie von den Ergebnissen überzeugt seien, obwohl es noch einige Zweifel gäbe über die Masse des Objekts.
Den Wissenschaftlern zufolge, die die Aufnahmen gemacht haben, wird geglaubt, dass der Planet ein- bis zweimal so groß sei wie der Jupiter. Auf dessen Umlaufbahn gibt es einen Stern, der vergleichbar mit unserer Sonne in einer frühen Entstehungsphase ist.
Der Stern, GQ Lupi, wurde von einem Team europäischer Astronomen seit 1999 beobachtet. Sie haben drei Aufnahmen mit dem Very Large Telescope (VLT) des European Southern Observatory (ESO) in Chile gemacht. Das Hubble Space Telescope und das japanische Subaru Telescope haben auch jeweils eine Aufnahme gemacht.
Die Arbeit wurde geleitet von Ralph Neuhaeuser, der für das Astrophysical Institute & University Observatory (AIU) arbeitet.
„Die Entdeckung des nur schwach sichtbaren Objekts neben dem leuchtenden Stern ist gewiss”, sagte Herr Neuhaeuser am Freitag gegenüber SPACE.com.
Das Sternensystem ist noch jung: Deshalb ist es ziemlich warm, „wie ein frisches Brötchen aus dem Ofen.” Aufgrund seiner Wärme war es verhältnismäßig einfach, ihn im grellen Schein seines Hauptsterns zu sehen, verglichen mit ausgewachsenen Planeten. Außerdem ist der Planet sehr weit entfernt von dem Stern. Die Distanz ist ungefähr einhundert Mal größer als jene zwischen der Erde und der Sonne. Dies ist ein weiterer Faktor, der es ermöglichte, die Lichtquellen beider Objekte zu unterscheiden.
Die Entdeckung wird in der kommenden Ausgabe der Zeitschrift Astronomy & Astrophysics detailliert beschrieben. Dabei sind als Mitautoren von Herrn Neuhaeuser beteiligt: Ph.D. Student Markus Mugrauer, der die Beobachtungen machte, und Guenther Wuchterl.
Das Objekt scheint „der erste unmittelbar aufgenommene und bestätigter Begleiter eines Sonnen-ähnlichen Sterns zu sein und stellt damit den Beginn eines neuen Zeitalters bei der Entdeckung von Planeten dar”, sagte Ray Jayawardhana, ein Forscher von der Universität aus Toronto, der nicht an der Entdeckung beteiligt war, aber die naturwissenschaftliche Abhandlung gelesen hatte.
Jayawardhana fügte hinzu, dass einige Modelle, die benutzt worden seien, um das Gewicht des Objekts abzuschätzen, zeigen würden, dass es die zehnfache Masse des Jupiters betragen könne. In diesem Fall könnte der Planet ein anderes Gebiet durchqueren, in dem es einen missratenen Stern gibt, der bekannt ist als ein brauner Zwergstern.
Weitere jüngste Meilensteine
Im vergangenen Jahrzehnt haben Astronomen mehr als 150 weitere Sonnenplaneten gefunden. Die große Mehrzahl konnte nur indirekt entdeckt werden, nämlich durch Schwankungen, die sie bei ihren Sternen induzierten.
Anfang dieses Monats verkündeten Astronomen die Entdeckung eines Infrarotlichts eines Planeten mit dem Spitzer Space Telescope. Aber diese Beobachtung wurde nicht fotografiert. Stattdessen erlosch das Licht des Systems, als der Planet in die Finsternis des Sterns eintrat.
Ende letzten Jahres verkündete ein anderes europäisches Team, man habe erstmals ein Foto von einem Planeten aus einem anderen Sonnensystem gemacht. Dieser mögliche Planet konnte noch nicht bestätigt werden. Jedoch ist es noch nicht klar, ob er sich auf der Umlaufbahn um den Stern bewegt oder aber dies ein Objekt vor einem entfernten Hintergrund ist. Und selbst wenn es ein Planet ist, dann ist er ungewöhnlich groß - ein Vielfaches der Masse vom Jupiter -- und auf seinen Umlaufbahnen gibt es einen missratenen Stern, bekannt als ein brauner Zwergstern.
Das Objekt auf der Umlaufbahn GQ Lupi ist durch die Schwerkraft mit ihm verbunden.
„Die Trennung zwischen dem Stern und dem Planeten hat sich nicht zwischen den Jahren von 1999 bis 2004 ereignet, das bedeutet, dass sie sich gemeinsam am Himmel fortbewegen”, sagte Herr Neuhaeuser. „In unserem Fall liegt uns ein deutliches Bild vor mit dem leuchtenden Stern und etwas westlich davon gelegen der undeutliche Planet. Der Planet ist nur 156mal kleiner als der Stern, zumal der Planet noch sehr jung ist und folglich sich noch bildet und kontrahiert”.
„Dieses Objekt „hat anscheinend» die Beobachtungstests absolviert und wurde eingestuft als ein Begleiter geringer Masse seines Muttersterns`”, sagte Herr Jayawardhana.
Vertraut, aber doch anders
Die Aufnahme von GQ Lupi und seinem Planeten ist aufregend für die Astronomen, weil das System in einigen Beziehungen unserem Sonnensystem während seiner Entstehung ähnelt.
Auf dem Planeten herrscht eine Temperatur von etwa 3.140 Grad Celsius - also kein Ort, an dem wir Leben vermuten würden. Das Team von Herrn Neuhaeuser hat Wasser in der Atmosphäre des Planeten entdeckt. Der Planet soll, ähnlich wie Jupiter, eine gasförmige Zusammensetzung haben. Er hat den doppelten Durchmesser wie der Jupiter. „Die Abschätzung seines Volumens - ein- bis zweimal größer als Jupiter - ist ziemlich unsicher`”, sagte Herr Neuhaeuser.
Der Planet ist dreimal soweit entfernt von GQ Lupi, wie der Neptun von unserer Sonne. „Wir sollten davon ausgehen, dass die Planetenumlaufbahnen um den Stern ungefähr 1.200 Jahre beträgt, so dass die Bewegungen auf der Umlaufbahn nicht feststellbar sind”.