(Minghui.de) Während der letzten fünf Jahre der Verfolgung von Falun Gong drängte mich eine gute Freundin oftmals, mit dem Praktizieren von Falun Gong aufzuhören, ohne sich darum zu kümmern, was recht oder was nicht recht ist. Als ich im Gefängnis war, trat sie der Chinesischen Kommunistischen Partei bei und bekam eine gute Stellung in einer ausländischen Firma. Als ich sie neulich wiedertraf, drängte ich sie, die Partei zu verlassen. Das hat bei ihr aber nur ihre Abneigung geweckt.
Nachdem ich sie warmherzig begrüßt hatte, begann ich, ihr die Sache [mit der Notwendigkeit eines Austritts aus der KPC] zu erklären; sie antwortete zurückhaltend. Als ich ihr das Material zeigte, wies sie es taktvoll zurück. Sie sagte, sie habe in ihrer Mailbox die „Neun Kommentare” gefunden und sie gelesen. „Du bist doch eine Praktizierende, wieso hast du plötzlich mit Politik zu tun?”, fragte sie. Ich fing an, ihr Gehirn von der Parteien-Kultur zu befreien, indem ich Beispiele und Beweise anführte. Sie hörte ruhig zu und brachte ihr Missfallen an der Partei zum Ausdruck. Dennoch meinte sie schließlich: ”Ich nehme an solchen Sachen nicht teil”. Und nahm dann einen Anruf entgegen.
Wir hatten uns damals einige Stunden lang unterhalten, und ich war ein wenig entmutigt. Ich dachte bei mir, dass ich alles getan hätte und der Meister gesagt hätte, dass es einige Menschen gäbe, die man nicht mehr retten könne. Allerdings hat der Meister auch gesagt: „Wenn man Menschen erretten will, soll man auch Geduld haben, und dann ist das erst die Barmherzigkeit der Dafa-Jünger.” (Fa-Erklärung und Fa-Erläuterung auf der Fa-Konferenz im Großraum New York, 20.04.2003)
Ich bin von Natur aus meistens ungeduldig und lege sehr viel Wert auf den Erfolg. Bei einem Austausch hatte einmal ein Praktizierender gesagt, dass wir bei der Wahrheitsaufklärung bedenken sollten, dass wir der erste Mensch wären, der der betreffenden Person die Wahrheit über Dafa erzähle. Es könne sein, dass er sie nicht sofort annähme und es sogar so aussähe, als ob er dagegen wäre. Aber er habe die Möglichkeit, noch einen zweiten, dritten und vierten Praktizierenden zu treffen. Wenn er zu retten sei, würde er eines Tages die Wahrheit erkennen. In all diesen Jahren der Aufklärung über die wahren Umstände und der Errettung der Menschen, wie viele Niederlagen und Zurücksetzungen haben wir da erfahren!
Daher stählte ich meinen Geist und dachte: ”Heute werde ich sie nicht bitten, die Partei zu verlassen. Ich muss ihr nur mein Mitleid zu verstehen geben. Ich werde ihr sagen, dass ich die vielen Anstrengungen, sie zu finden, nicht nur wegen der oberflächlichen Formalität ihres Parteiaustritts gemacht hätte, so wie sie glaubt. Ich wusste ja, dass, solange das Herz des Praktizierenden rechtschaffen ist, kein einziges Wort verschwendet ist. Meine Barmherzigkeit musste sie in der Tiefe ihres Herzens erreichen. Meine Gedanken waren richtig, und so verschwand meine Besorgnis. Ich sandte aufrichtige Gedanken zu ihr hin aus, während ich darauf wartete, dass sie ihr Telefonat beendete. Das Telefonat dauerte eine Stunde. Als sie es beendet hatte, war ich bereit, noch geduldiger mit ihr zu sprechen. Unerwarteter Weise sagte sie plötzlich: ”Gut. Kannst du meinen Austritt für mich bewerkstelligen? Benutze bitte meinen richtigen Namen!”
Durch dieses Erlebnis wurde mein Verständnis für die Wichtigkeit meiner eigenen Kultivierung neu gestärkt. Wenn ich rein bin, dann kann ein Wort, ein Satz oder ein Gedanke von mir einen anderen Menschen retten.
Ich weiß, dass bei der Wahrheitsaufklärung die Geduld sehr wichtig ist. Mit einer meiner Kolleginnen ging es genauso zu: Sie wollte weder zuhören noch etwas Schriftliches annehmen. Ich sagte mir: Der Meister hat gesagt, dass sie sich selbst positioniert, wenn sie nicht zuhört oder nichts über die Wahrheit lesen will; ich werde sie also aufgeben. Ich wollte manchmal nicht einmal mehr mit ihr sprechen.
Der Meister sagte auf der Fa-Konferenz 2005 in Manhattan etwas, was mich tief berührte: „Also wozu haben sich so viele Lebewesen aus hohen Ebenen getraut, mit so einem großen und ernsten Risiko in die Drei-Weltkreise zu kommen? Sie sind doch Gottheiten. Geht es, dass wir sie nicht erretten? Sind sie nicht gekommen, um das Fa zu erhalten? Aus einem anderen Blickwinkel her betrachtet, wenn sie den Mut hatten zu kommen, sind sie nicht etwa dabei, das orthodoxe Fa zu bestätigen und haben sie nicht die Hoffnung in die diesmalige Fa-Berichtigung gelegt? Daher sage ich, wir dürfen sie nicht zurücklassen, wir wollen sie eben erretten, wir werden uns etwas einfallen lassen, um sie zu erretten! Obwohl sie augenblicklich nicht klar im Kopf sind, oder schon seit langem von den entarteten Anschauungen, die durch die Parteien-Kultur entstanden sind, beeinflusst sind, sodass sie die wahren Grundsätze und die wahren Umstände nicht erkennen können, werden wir auch unser Möglichstes tun, um sie zu erretten.”
Immer, wenn ich das las, musste ich weinen. So barmherzig ich mich selbst auch empfand, so war ich doch immer beschämt im Vergleich zu der grenzenlosen und mächtigen Buddha-Gnade des Meisters. Als ich jener Kollegin erneut gegenüberstand, wurde mein Herz sanft und liebenswürdig wie die Liebe zwischen Mutter und Kind. Ich versuchte wieder, ihr das Pamphlet mit der Wahrheitsaufklärung zu geben, und sie nahm es an! Als sie es mir zurückgab, sagte sie, dass sie aus der Partei austreten wolle und bat mich um die Kopie der „Neun Kommentare”.
Ich habe unzählige Male erlebt, dass, wenn mein Wille, Menschen zu erretten, schwach ist, ich ungeduldig werde und denke, dass andere eben nicht zu retten sind. Ich muss mich mit so vielen Dingen gewöhnlicher Menschen beschäftigen - manchmal bin ich zu faul, den Mund aufzumachen, um über die wahren Hintergründe der Verfolgung zu informieren. Das ist ein Zeichen dafür, dass meine aufrichtigen Gedanken nicht stark genug sind. Ich schäme mich, ein Falun Dafa-Jünger zu sein, wenn ich in meinem Leben die Errettung der Menschen nicht an die erste Stelle rücke. Dieser depressive Zustand wird zweifellos durch Mängel im Fa-Lernen verursacht.
Zum Abschluss möchte ich mit meinen Mitpraktizierenden die Worte des Meisters teilen: „Die heutige Kultivierungsform und der heutige Kultivierungszustand von Dafa-Jüngern sind anders als die früheren Kultivierungsformen. Erst ihr seid dabei, wirklich flächendeckend Lebewesen zu erretten, ihr habt erst wirklich eine so große Mission bekommen, deshalb zeigt sich der Zustand völlig anders als bei der früheren Kultivierung. Gerade weil es so ist, dürft ihr die eigene Kultivierung nicht vernachlässigen, ihr dürft auch nicht deswegen mit euren Schwachstellen schludrig umgehen. So hoffe ich, dass ihr alle den weiteren Weg gut geht.” (aus: Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in Manhattan 2005; 24.04. 2005 in New Yorky)